Über 30 Personen kamen am Mittwoch zur Gründungsversammlung der "Initiative Windkraft Eberbach", die von Burkhard Matzke ( stehend) moderiert wurde. Foto: Deschner
Von Marcus Deschner
Eberbach. Offiziell aus der Taufe gehoben wurde am Mittwoch die "Initiative Windkraft Eberbach" (IWE). Gut 30 Personen der unterschiedlichsten politischen Couleur kamen zu der Gründungsversammlung ins Nebenzimmer des Restaurants am Leopoldsplatz.
22 von ihnen sowie der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) als Naturschutzverband traten an diesem Abend der Initiative bei. Jens Thomson stellte als einer der Initiatoren anhand persönlicher Erlebnisse die Motivation dar, weswegen man die Windkraft in Eberbach fördern möchte. In der von Dr. Burkhard Matzke moderierten rund zweieinhalbstündigen Gründungsversammlung wurde deutlich, dass vor allem die Information der Bürger über das viel diskutierte und in der Bevölkerung durchaus unterschiedlich beurteilte Thema Windkraft im Vordergrund stehen muss. Denn noch vor der Sommerpause soll in Eberbach von der Stadtverwaltung eine Bürgerbefragung durchgeführt werden. An der können alle Einwohner teilnehmen, die auch bei der Kommunalwahl stimmberechtigt sind. Dabei soll erfragt werden, wie die Bevölkerung zur Errichtung von Windkraftanlagen auf dem Hebert steht. Zwar ist das Ergebnis der Befragung nicht bindend für den Gemeinderat, der letztlich die Entscheidung über den Standort treffen muss. Im Gremium wurde von verschiedenen Seiten aber bereits signalisiert, dass man sich nach dem Bürgerwillen richten werde.
Man wolle mit der Initiative, so Mediziner Matzke, Unterstützung für ein positives Votum bei der Bürgerbefragung leisten. Auch die Besichtigung bestehender Anlagen solle zum Abbau von Vorbehalten gegen die Rotoren bei den Bürgern beitragen. Schließlich wolle man auch an Infoständen werben und eventuell "in die Schulen gehen".
Sieben Punkte umfasst die "Satzung", die aber "Statut" genannt wurde, da die IWE derzeit noch kein Verein ist.
An erster Stelle genannt wird der Zweck der Vereinigung: das ist die Förderung des Baus und Betriebs von Windenergieanlagen auf Eberbacher Gemarkung. Mitglied der Vereinigung können natürliche Personen ab dem 14. Lebensjahr und juristische Personen werden, die bereit sind, den Zweck der IWE zu unterstützen. Ebenso im Statut aufgeführt ist, dass die laufenden Geschäfte der Vereinigung durch ein Organisationsteam von "möglichst sieben Personen" geführt werden sollen. Die sieben Personen wurden dann auch per Akklamation gewählt. Zu den bisherigen Initiatoren Jens Thomson, Peter Grambitter, Ulrike Baufeld, Michael Gray und Rainer Olbert kamen so neu David Müller und Andreas Persch hinzu. Mit geringfügigen Änderungen wurde das Statut beschlossen. Anregungen aus dem Kreis der Anwesenden, beispielsweise die Wirtschaftlichkeit der Anlagen als Kriterium mit aufzunehmen, wurden abgelehnt. Ebenso, dass man den Zweck der Initiative auf die Förderung erneuerbarer Energien allgemein erweitern solle. Ein Mitgliedsbeitrag soll bei der nächsten Mitgliederversammlung festgelegt werden.
Jetzt will man die Ärmel hochkrempeln und loslegen, "denn die Zeit läuft", sagte Peter Stumpf in Anbetracht der in Kürze anstehenden Bürgerbefragung.
Info: Einen Termin hat die IWE schon festgezurrt: Am Mittwoch, 25. März, wollen Kerstin Thomson, Ralf Bermich und Bernd Brunner zu "Planung, Bau und Betrieb von Windenergieanlagen mit Bürgerbeteiligung" ab 19.30 Uhr im Nebenzimmer des Restaurants am Leopoldsplatz referieren.