Die Pülfringer Windräder thronen hoch über Hardheim. Gegen eine von drei weiteren geplanten Anlagen hat sich die Gemeinde nun ausgesprochen. Foto: Rüdiger Busch
Hardheim. (rüb) Die Gemeinde Hardheim hat sich im Zuge der Anhörung der Nachbargemeinde gegen den Bau einer – von insgesamt drei – Windenergieanlagen nördlich von Pülfringen ausgesprochen. Der Grund: Der Bretzinger Ortschaftsrat befürchtet durch die geplante Anlage WEA 1 eine Zunahme der Lärmbelastung in der Heckenstraße.
Dort seien bereits jetzt die bestehenden Anlagen deutlich zu hören, vor allem nachts bei Ostwind, wie Ortsvorsteher Steffen Berberich aufzeigte. Die Firma EWE Erneuerbare Energien (Oldenburg) möchte beim Pülfringer "Scherenberg" im nächsten Jahr drei weitere Windräder – zwischen 207 und 229 Meter hoch – errichten, wie der stellvertretende Bauamtsleiter Bernhard Popp aufzeigte.
Durch die dort vorhandenen 16 Anlagen sei eine Vorbelastung an Geräuschimmissionen festgestellt worden. Die Grenzwerte würden jedoch eingehalten. Inwieweit sich der Bau weiterer Anlagen, die sich derzeit im Widerspruchsverfahren befinden, auf den Gesamtschallpegel auswirken wird, lasse sich schwer voraussagen.
Die Verwaltung hatte deshalb vorgeschlagen, dem Vorhaben zuzustimmen und nur im Fall der Errichtung weiterer Anlagen darauf zu drängen, dass WEA 1 nachts abgeschaltet werden soll. Ortsvorsteher Berberich richtete den Blick auf das Immissionsgutachten und kritisierte die darin gezogenen Schlüsse. Der Ortschaftsrat habe die WEA 1 einstimmig abgelehnt, da zu erwarten sei, dass sie im geplanten Neubaugebiet "Hecken-Schleifwehr" deutlich zu hören sein wird. Der Standort dieser Anlage liege zudem außerhalb des Vorranggebiets.
Der Gemeinderat folgte dieser Argumentation und lehnte den Beschlussvorschlag mit 6 zu 4 Stimmen (bei 4 Enthaltungen) ab. Bei einer zweiten Abstimmung wurde konkretisiert, dass sich die Gemeinde nur gegen den Bau von WEA 1 ausspricht und den beiden anderen zustimmt. Dies wurde mit 13 zu 1 Stimmen (4 Enthaltungen) beschlossen.