Walldürn. (jam) "Es haben sich durch Änderungen im Bildungsplan Entwicklungen ergeben, die den Bestand des Schulstandorts des Schulzentrums Auerberg erheblich gefährden." Mit diesen Worten appellieren Bürgermeister Günther und die Rektoren der Walldürner Real- und Werkrealschule, Patrick Schmid und Wolfgang Kögel, an die Ministerin für Kultus, Jugend und Sport, eine seit 2016 geltende Regelung zu überdenken bzw. zumindest flexibel an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen. Das Problem, so Günther und die beiden Rektoren in einem Schreiben an Dr. Susanne Eisenmann, ist die Regelung, dass Schüler den Hauptschulabschluss inzwischen auch an der Realschule ablegen können.
Das führe dazu, dass Eltern ihre Kinder nach der Grundschule trotz Haupt- beziehungsweise Werkrealschulempfehlung auf die Realschule schicken. Bei Kindern, die dann mit dem Niveau an der Realschule überfordert sind und zusätzlich Differenzierungsstunden benötigen, führe das unter Umständen zu Frustrationen.
"Der geänderte Bildungsplan hat die Auerberg-Werkrealschule bereits einige Schüler gekostet", fasst Günther zusammen. Den Rückgang von 167 Schülern im Vorjahr auf nun nur noch 140 bezeichnete der Bürgermeister als "dramatisch". Wird die Regelung beigehalten, prophezeit er "längerfristig das Ende dieser Werkrealschule und damit das Ende einer in unseren Augen hochqualifizierten und effektiven Förderung auch leistungsschwächerer Schülerinnen und Schüler aus schwierigen sozialen Kontexten".
Aktuell habe man die Mindestzahl nur geradeso erreicht. Nach dem Motto "Wehret den Anfängen" fordern Günther sowie Schmid und Kögel nun, dass der Schulträger selbst den Antrag stellen darf, ob an der jeweiligen Realschule ein Hauptschulabschluss angeboten wird oder nicht.