Seckach. (lm) Mittels eines Kommunalen Sportbeirats, der sich aus Mitgliedern der örtlichen Vereine sowie Vertretern aus Schule, Kindergarten und Gemeinderat zusammensetzt, will die Gemeinde Seckach mit Unterstützung durch BSB-Ehrenpräsident und Akademischen Direktor Heinz Janalik einen kommunalen Sportentwicklungsplan erstellen. Dieser soll Zukunftsziele für die Bereiche Mitgliedergewinnung und -bindung, Öffentlichkeitsarbeit, Vereinsfinanzen, Aus- und Weiterbildung und für Sportstätten und Bewegungsräume beschreiben. Nicht zuletzt aufgrund des demografischen Wandels sieht man dringenden Handlungsbedarf. Kürzlich fand die konstituierende Sitzung des Gremiums statt.
War in früheren Zeiten die Treue zum eigenen Verein Ehrensache und das Ehrenamt darin eine Selbstverständlichkeit, so hat sich diesbezüglich die Einstellung mittlerweile deutlich verändert. Zugleich hat es aber auch erhebliche Veränderungen in der Schul- und der Arbeitswelt gegeben. Nach wie vor sei aber ein funktionierendes Vereinsleben das Herz und der Kulturmittelpunkt einer Gemeinde, betonte Seckachs Bürgermeister Thomas Ludwig, der im sportlichen Angebot "einen echten Attraktivitätsimpuls für Seckach" sah.
Um dem Negativtrend entgegenwirken zu können, soll ein Kommunaler Sportbeirat tätig werden. Zu dessen konstituierender Sitzung hat der Bürgermeister dieser Tage eingeladen, und außer dem SC Klinge waren die Vertreter aller Sportvereine und der Sportschützen, der Fastnachtsgesellschaft "Schlotfeger", der Schefflenztalschule sowie das Gemeinderatsgremium vertreten. An der Sitzung nahm auch der Vorsitzende des Sportkreises Buchen, Manfred Jehle (Buchen), und dessen Stellvertreter teil und informierten darüber, wo und wie der 127 Mitgliedsvereine mit rund 37.000 Mitgliedern zählende Sportkreis helfen kann. Janalik verwies darauf, dass die Sportwelt wie die Gesellschaft Weiterentwicklungen unterworfen sei.
Es hätten in der Sitzung sicher noch ein paar mehr Teilnehmer, die von den diversen gemeindlichen Sportstätten profitieren, kommen können, aber ein Anfang wurde gemacht und bei der nächsten Sitzung im Januar wollen Thomas Ludwig und Heinz Janalik den Entwurf einer Geschäftsordnung vorstellen.
Die Aufgaben dieses Sportbeirats sind jedoch schon jetzt klar umrissen: Erstens die Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Sportvereinen, zweitens die Organisation und Durchführung gemeinsamer Breitensportveranstaltungen, drittens die Entwicklung eines kommunalen Sportentwicklungsplanes nach einer Bestands- und Bedarfserhebung und viertens die Unterstützung des Gemeinderates und der Verwaltung in Fragen der Sportförderung.
In der ersten gemeinsame Diskussion wurde beispielsweise festgestellt, dass vielen Mitgliedern 40 Euro Jahresbeitrag bei ihrem Sportverein zu hoch ist, sie aber andererseits im Fitnesscenter monatlich das doppelte bezahlen. In einigen Vereinen, wie etwa bei den Schützen, gibt es nach Aussage von Oberschützenmeister Werner Köpfle keinerlei Personalprobleme, wenn ein Arbeitseinsatz angesetzt wird, doch Führungsverantwortung wolle kaum jemand übernehmen.
Martin Müller und Bruni Pistor vom SV Seckach informierten, dass der Verein in jüngster Vergangenheit sehr viel Geld in die Hand genommen habe, um Sportheim, Kegelbahnen, Tischtennishalle und Sportplatz den heutigen Bedürfnissen anzupassen. Diese Investitionen hätten sich zwar gelohnt, und man ziehe den Hut vor den engagierten Jugendtrainern, dennoch gäbe es immer wieder Probleme wegen der Höhe der Mitgliedsbeiträge und bezüglich der Bereitschaft zum ehrenamtlichen Einsatz . Auch klagten sie, ebenso wie Tennisabteilungsleiter Hermann Heilig, über den Mangel an Nachwuchs.
Aus den Reihen der "Seggemer Schlotfeger" berichtete Vorsitzender Alexander Winter von guten Erfahrungen seit der personellen Umstrukturierung ähnlich eines wirtschaftlichen Betriebs in der rund 300 Mitglieder starken Fastnachtsgesellschaft.
Beim FC Zimmern herrsche aufgrund der Brandstiftungsschäden noch immer Ausnahmezustand, machte Birgit Ackermann deutlich. Man würde sich über mehr Helfer freuen. Günter Schmitt-Haber vom SV Großeicholzheim bedauerte, dass vom SC Klinge kein Vertreter da war.
Grundsätzlich waren alle Anwesenden von der Effizienz eines breit aufgestellten Sportbeirats überzeugt und stimmten dafür, dieses Projekt mit jährlich mindestens zwei Sitzungen weiter zu verfolgen.