Der Wolf war da: Bei Mudau hat eine Wildkamera am 13. August dieses Foto geschossen. Ob das Tier die Region nur durchstreift hat, oder ob es hier lebt, soll nun geklärt werden.
Mudau. (rüb) Nachdem das Umweltministerium am Dienstag bestätigt hat, dass es sich bei einem am 13. August bei Mudau von einer Wildkamera aufgenommen Tier um einen Wolf handelt, stellen sich viele die Frage, ob das Tier die Region nur durchstreift hat. Oder ist der Wolf wieder im Odenwald heimisch? Eine fundierte Antwort darauf können die Experten derzeit nicht geben. Aber sie arbeiten daran, wie Tobias Kuhlmann, Wildtierbeauftragter des Neckar-Odenwald-Kreises, auf Nachfrage der RNZ bestätigt. Um an Genmaterial des Wolfes zu gelangen, sollen demnächst Suchhunde eingesetzt werden.
Ob sich das Tier noch in der Region aufhält oder weitergezogen ist, lässt sich nicht sagen, da Wölfe am Tag bis zu 75 Kilometer zurücklegen. Dennoch gibt es in der Region eine auffällige Zunahme an Sichtungen. Erst im Juni wurde bei Limbach ein Tier fotografiert, im Januar gab es eine Reihe von Sichtungen in Waldbrunn, Mudau und Buchen. Ob es sich um das selbe Tier handelt?
"Dazu können wir noch gar keine Aussage treffen. Das wären alles nur Vermutungen", betont Kuhlmann. Es könnte natürlich derselbe Wolf sein, es könnte ein "neuer" Wolf sein, es könnte der Wolf aus dem hessischen Odenwald sein, der vor einigen Wochen bei Reichelsheim aktiv war ...
Spekulationen helfen aber nicht weiter. Klare Aussagen würde nur ein genetischer Nachweis ermöglichen. Mit Kot, Haaren oder Speichel bei einer Rissuntersuchung könnten die Experten im Idealfall sogar die Herkunft und Abstammung des Tieres klären.
"Um weitere Informationen und Erkenntnisse zu erlangen, sind wir außerdem auf möglichst viele Meldungen angewiesen", erklärt der Wildtierbeauftragte. Mit der Zunahme von Sichtungs-meldungen lasse sich dann nach und nach ein Mosaik zusammensetzen.
Doch nicht nur das: "Wir werden nun auch aktiv versuchen, an Genmaterial zu gelangen. Dies geschieht zum Beispiel mit Hilfe von Suchhunden, die uns hoffentlich Wolfslosung (Kot, Anm. d. Red.) anzeigen können."
Info: Für die Meldung von Sichtungen und Rissen sowie Rückfragen steht der Wildtierbeauftragte des Landratsamtes, Tobias Kuhlmann, Telefon 06261/841735 und E-Mail: tobias.kuhlmann@neckar-odenwald-kreis.de zur Verfügung.