Von Andreas Hanel
Osterburken. Eine gute Außenwirkung und eine hohe Innenraumqualität soll der Neubau des Ganztagsgymnasium Osterburken (GTO) bieten, zumal die gebundene Ganztagsschule "nicht nur Lernraum, sondern auch Lebensraum ist", wie Landrat Achim Brötel am Mittwoch in der Sporthalle des GTO sagte. Dort wurde der Gewinner des Planungswettbewerbs für den Neubau der Schule bekannt gegeben. Die GTO-spezifischen Vorgaben und Ideen hat dabei am besten das Team Muffler-Architekten aus Tuttlingen mit seinem Entwurf umgesetzt. Bereits am Montag hatte eine Jury aus den 18 Einsendungen den ersten Platz gekürt.
Ein Gewinner stand indes dabei bereits von Anfang an fest: "Das ist der Auslober, also der Neckar-Odenwald-Kreis als Schulträger, und es sind vor allem diejenigen, die das neue Gebäude künftig nutzen werden, also Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer", freute sich der Landrat.
Zuvor hatte die Schulleiterin des GTO, Regina Krudewig-Bartel, die Gäste aus der Politik und dem Schulwesen begrüßt. Ihr besonderer Dank galt dem Landkreis als Schulträger sowie Dietmar Gehrig vom Landratsamt. Außerdem dankte sie den anwesenden Vorsitzenden der Kreistagsfraktionen, Bürgermeister Jürgen Galm sowie der gesamten Schulgemeinschaft für die gute Zusammenarbeit. "Der Neubau soll den besonderen Geist unserer Schule hervorheben", sagte sie.
Welchem der 18 eingereichten Architekturentwürfe dies am besten gelungen war, darüber beriet am Montag zehn Stunden lang eine Jury. "Für alle ist ein solches Preisgericht eine besonders intensive, vor allem aber auch eine in jeglicher Hinsicht prägende Erfahrung", berichtete Dr. Achim Brötel, der das "klar strukturierte und transparente Verfahren" des Wettbewerbs hervorhob.
Sowohl der Landkreis als auch das GTO wollen mit dem Neubau viele Jahrzehnte in die Zukunft hineinleben, so Dr. Brötel. Und deshalb nehme man dafür auch so viel Geld in die Hand. "Von der Bausumme her ist der Neubau des GTO jedenfalls das größte kommunale Einzelprojekt, das der Neckar-Odenwald-Kreis jemals zu stemmen hatte."
Anerkennung und Dank gab es bei der Verkündigung des Gewinners des Planungswettbewerbs für den GTO-Neubau. Foto: Andreas HanelDie Entwicklung sei in letzter Zeit ein "Wechselbad der Gefühle" gewesen: vom euphorischen Höhepunkt der Förderzusage für die Sanierung zum "emotionalen Tiefschlag" infolge der PCB-Belastung und zum Aufgabeverfahren für das Hauptgebäude und den musischen Trakt. Schließlich hätte es aber doch einen überwiegend guten Ausgang gegeben, nämlich mit der "nicht einfachen Entscheidung über den Neubau, die durch den kommunalen Finanzierungsbeitrag seitens der Stadt Osterburken dann aber doch entscheidend erleichtert worden ist", so Dr. Brötel.
Deshalb galt sein Dank auch Bürgermeister Jürgen Galm. Außerdem dankte der Landrat der GTO-Schulleitung für das vertrauensvolle Miteinander sowie dem "Kreishochbauminister" Dietmar Gehrig.
Bundestagsabgeordneter Alois Gerig dankte ebenfalls – auch im Namen seiner Kollegin Nina Warken – allen, "die die schwierige Entscheidung zum Neubau mitgetragen haben". Der GTO-Neubau trage zu einer guten Zukunft hier "in unserer ländlichen Heimat" bei, denn: "Wer baut, glaubt an die Zukunft."
Bürgermeister Jürgen Galm zeigte sich erleichtert: "Am Montag ist von mir eine Last abgefallen." Insbesondere da der Sportplatz erhalten bleibe und nicht als Baufläche genutzt werde. Worte des Danks richtete er an den Landkreis, der "ein guter und verlässlicher Partner" sei.
Mieke De Jonge vom Büro Kessler De Jonge aus Heidelberg, die ebenfalls Mitglied in der Preisjury war und den Vorsitzenden Professor Ludwig Wappner vertrat, stellte anschließend die fünf Gewinner des Wettbewerbs vor (siehe Kasten). Sie hob das faire Verfahren hervor, das auf drei Säulen ruhe: Anonymität der eingereichten Entwürfe, die gute Vorbereitung aller Beteiligten sowie die Jury, deren stimmberechtigte Mitglieder fünf Architekten und vier weitere Sachpreisrichter waren.
Sie zeigte sich erfreut über die hohe Qualität der eingegangenen Entwürfe. Zumal besonders die Topografie des GTO-Geländes, das einen Höhenunterschied von bis zu zwölf Metern aufweise, eine besondere Herausforderung darstelle.
Danach verkündete sie den Gewinner, nämlich die Muffler-Architekten (Tuttlingen) mit dem Landschaftsarchitekten Helmut Hornstein (Überlingen).
Das Architekten-Ehepaar Michael und Heidrun Muffler bedankte sich beim Neckar-Odenwald-Kreis für die Auslobung des Wettbewerbs. Michael Muffler informierte, dass der Sportplatz als Baufläche die "leichteste, aber schlechteste Lösung" gewesen sei. Deshalb hat man sich für eine Version entschieden, die drei Gebäudeteile aufweist und die dann vorne an der Hemsbacher Straße stehen soll. Somit habe man im rückwärtigen Raum genügend Platz. Denn die Schule sei ja auch ein "Mikrokosmos und Lebensraum für die Schüler", so Heidrun Muffler, während ihr Mann ergänzte: "Neben den Schulräumen sind auch die Freiräume wichtig."
Und so hat man mit dem Sieger nun "ein hervorragendes Wettbewerbsergebnis mit einer ganz konkreten Zukunftsperspektive", wie Landrat Dr. Achim Brötel erfreut bekundete.
Info: Die Entwürfe kann man bis Dienstag, 30. Juni, in der Sporthalle besichtigen (werktags zwischen 9 und 16 Uhr und am Samstag und Sonntag zwischen 10 und 13 Uhr).