Priv.-Doz. Dr. med. Harald Genzwürker wurde am Freitag von Elisabeth Bernauer mit dem Impfstoff der Firma BionTech/Pfizer geimpft. Foto: Landratsamt
Neckar-Odenwald-Kreis. (lra) Eine Woche nach dem Start des Kreisimpfzentrums ist es bis Freitagnachmittag gelungen, über 200 Mitarbeiter der Neckar-Odenwald-Kliniken in Mosbach und Buchen, des Krankenhauses Hardheim und des Notarztdienstes gegen das Coronavirus zu impfen. Diese zählen zu der Gruppe der ersten Priorität, da sie nahezu jeden Tag in den Intensivstationen, den Isolierbereichen und den Notaufnahmen sowie vor Ort an den Einsatzstellen Corona-Patienten oder Verdachtsfälle versorgen und damit das höchste Risiko im Kreis tragen, sich zu infizieren. Insgesamt geht die Klinikleitung von rund 300 Mitarbeitern aus, die in Priorität eins fallen.
Der Ärztliche Leiter der Kliniken Harald Genzwürker bedankte sich stellvertretend für das Klinik-Team bei Betriebsleiter Volker Link vom Landratsamt für die großartige Organisation der zweitägigen Impfaktion und den reibungslosen Ablauf.
Auch Genzwürker, der als Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie täglich auf den Intensivstationen der Kliniken arbeitet und im Notarztdienst tätig ist, wurde geimpft: "Selbstverständlich freue ich mich, dass ich mit der Impfung dran bin. Ich habe dabei höchsten Respekt vor der immensen Gemeinschaftsleistung von Wissenschaftlern, Pharmaunternehmen und Behörden, die es ermöglicht hat, so schnell überhaupt Impfstoffe verfügbar zu machen", erklärte er nach der Impfung. Bedenken habe er überhaupt keine, er lasse sich auch jedes Jahr gegen Influenza impfen. Gleichzeitig warnte Genzwürker trotz allmählich absteigender Zahlen davor, die Bemühungen zur Senkung der Infektionsrate zu verringern – gerade auch vor dem Hintergrund der Virusmutationen und dem Geschehen in anderen europäischen Ländern.
Noch immer sei die Zahl der Corona-Patienten in den Kliniken über dem Höchstwert vom Frühjahr. Deshalb werde das Klinikpersonal selbst nach der zweiten Impfung nicht auf entsprechende Schutzmaßnahmen verzichten. Auch Landrat Dr. Achim Brötel zeigte sich erleichtert, dass hier ein erster Schritt gelungen ist: "Die Belastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den Isolier- und Intensivstationen war und ist enorm. So mussten dort über Wochen hinweg eine große Zahl zum Teil schwerkranker Menschen behandelt werden – und das immer mit der Sorge, sich trotz Schutzausrüstung selbst mit dem hochansteckenden Virus zu infizieren. Deshalb ist es gut und für die Versorgungssicherheit unerlässlich, das Klinikpersonal so schnell wie möglich zu immunisieren", sagte Brötel.
Gleichzeitig wies auch der Landrat darauf hin, dass man bei den Fallzahlen noch längst nicht da sei, wo man hinwolle. Andere Landkreise hätten es vorgemacht, dass man wieder unter eine Inzidenz von unter 50 kommen kann. Das müsse auch hier das Ziel sein.
Insgesamt wurden im Kreisimpfzentrum bisher 430 Impfungen vorgenommen. Das mobile Impfteam des Kreisimpfzentrums hat bis dato parallel 320 Impfungen in Pflegeheimen in Neunkirchen, Obrigheim, Limbach und Aglasterhausen durchgeführt. Das mobile Impfteam des Zentralen Impfzentrums hat zudem bisher 16 Pflegeheime im Kreis angefahren, um die Erstimpfung durchzuführen. Bei acht Heimen wurde am Freitag bereits die zweite Impfung abgeschlossen. Impfstart war der 28. Dezember.
Info: Informationen zum Impfen stellt der Landkreis auf www.neckar-odenwald-kreis.de zur Verfügung.