Nach der Insolvenz des Golfclubs Mudau will die neue Firma Golfplatz Mudau und Freizeitanlagen GmbH die eigentlichen Golfspielflächen so ertüchtigen und umbauen, dass sie den heutigen Ansprüchen wieder genügen. Archivfoto: Liane Merkle
Mudau. (lm) Nach der Insolvenz des Golfclubs Mudau e.V. beabsichtigt die neue Firma Golfplatz Mudau und Freizeitanlagen GmbH mit ihrem ebenfalls neuen Geschäftsführer Hans-Joachim Prutzer, die eigentlichen Golfspielflächen so zu ertüchtigen und umzubauen, dass sie den heutigen Ansprüchen wieder genügen. Darüber informierten Hauptamtsleiterin Bianca Groß und Diplom-Ingenieur Lange von den Mosbacher IFK-Ingenieuren in der Sitzung des Mudauer Gemeinderats.
Darüber hinaus sollen im Bereich der Anlage Angebote geschaffen werden, die die Attraktivität der gesamten Golfanlage erhöhen und so auch breitere Bevölkerungsschichten ansprechen. Einige der geplanten Maßnahmen bedürften aber einer Baugenehmigung, da der Golfplatz Mudau als Sondergebiet für Golfsport ausgewiesen sei und gleichzeitig eine landwirtschaftliche Nutzung zulasse.
Für die Flächen, die für eine Freizeitnutzung wie z. B. Wohnmobilstellplatz, Kinderpark, Fußballgolf oder Kurzplatz angedacht werden und über den herkömmlichen Golfsport hinausgehen sowie für die Sondergebietsflächen, die erweitert werden sollen (Clubhaus mit Gastronomie, Carthalle und Greenkeeperhalle), wurde inzwischen eine Aufstellung der Bebauungsplanänderung als Entwurf beschlossen.
Der Gemeinderat gab nun unter Vorsitz des ersten Bürgermeisterstellvertreters Christian Hört seine Zustimmung zur Änderung des Bebauungsplans und beauftragte gleichzeitig die Verwaltung mit der Durchführung der frühzeitigen Bürger- und Behördenbeteiligung.
Wie Katharina Fertig als Sachbearbeiterin Tiefbau noch einmal vorstellte, soll der Bereich "Alter Weg" im Ortsteil Schloßau in den Bereichen Abwasserbeseitigung, Straßenbau und Wasserversorgung grundlegend saniert werden. Der Gemeinderat beauftragte nun das Ingenieurbüro Sack & Partner aus Adelsheim mit den erforderlichen planerischen Maßnahmen mit dem Zusatz auf Vorschlag von Andreas Schölch hin, dass das Honorar bei eventuellen Kostennachträgen nicht erhöht werden darf.
Während die Kosten für die Straßensanierung bzw. für den Straßenausbau noch nicht beziffert werden können, muss man bei der Abwasserbeseitigung mit insgesamt 745.000 Euro (Honorar: 110.075 Euro) und bei der Wasserversorgung mit 210.000 Euro (Honorar: 33.500 Euro) rechnen. Entsprechende Förderanträge wurden bereits gestellt, und die erforderlichen Finanzmittel wurden im Finanzhaushalt der Gemeinde Mudau für das laufende Haushaltsjahr eingeplant.
Wie Kämmerin Marianne Neubauer mitteilte, sei durch die Umstellung auf das neue Kommunale Haushalts- und Rechnungswesen und durch die Folgen der Corona-Krise bereits 2020 der seit einigen Jahren anhaltenden positiven Haushaltssituation der Gemeinde Mudau ein abruptes Ende gesetzt worden.
Man wolle mit dem Einbringen des Haushaltsplans 2021 dem Gremium einen ersten Überblick über die Entwurfszahlen des Ergebnishaushalts 2021 geben, nachdem der Haushalt 2020 vor allem von der Corona-Pandemie und der erstmaligen Erwirtschaftung der Abschreibungen geprägt war, stehe auch die Planung 2021 unter erschwerten gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Der erste Entwurf des Gesamtergebnishaushalts 2021 weist ohne innere Verrechnung Erträge in Höhe von 10,38 Millionen Euro und Aufwendungen in Höhe von 10,84 Millionen Euro auf. Als größten Block der Erträge werden mit einem Volumen von 68 Prozent die Steuern und steuerähnlichen Einnahmen sowie die Anteile an den Gemeinschaftssteuern und Zuweisungen gesehen.
Die größten Aufwendungen entfallen auf geplante Sach- und Dienstleistungen mit 1,9 Millionen Euro, auf den Forst mit 25.900 Euro, auf Abschreibungen mit 747.000 Euro, auf einen Betriebskostenzuschuss für den Kindergarten in Höhe von 1,35 Millionen Euro, auf 4,5 Millionen Euro Transferaufwendungen und auf 708.000 Euro sonstige ordentliche Aufwendungen.
Das Ausgabevolumen im investiven Bereich beträgt nach heutigem Stand rund 3,3 Millionen Euro – im Wesentlichen für die Sanierung der Straße Alter Weg in Schloßau, für den Kanalsammler in Steinbach, für die Erhöhung des Pumpenschachts am Regenüberlaufbecken in Mörschenhardt, für die Umsetzung des Medienentwicklungsplans an den Grundschulen, für Feuerwehr-Absauganlagen, für einen Investitionszuschuss für die Gemeindeverbindungsstraße Unterscheidental, für Rasenurnenfelder auf den Friedhöfen sowie für den Grunderwerb zur Erweiterung des Baugebiets "Feldwegsäcker". Die geplanten Einnahmen im Investitionsbereich belaufen sich nach dem aktuellen Stand auf 1,5 Millionen Euro.
"Das politische Ziel des Landes Baden-Württemberg einer flächeneffizienten Siedlungsentwicklung gewinnt durch die Bevölkerungsentwicklung und dem damit verbundenen angespannten Wohnungsmarkt besondere Bedeutung. Die Mobilisierung von innerörtlichen Flächen für bezahlbaren Wohnraum bildet einen Schwerpunkt im Förderprogramm des Wirtschaftsministeriums des Landes." Wie Christian Hört und Hauptamtsleiter Herbert Knapp in der Gemeinderatssitzung mitteilten, würden hierbei umsetzbare städtebauliche Planungen für einen flächeneffizienten Wohnungsbau gefördert.
Für die Ortsteile Mudau und Donebach hatte die Gemeindeverwaltung jeweils einen Förderantrag eingereicht, die auch bewilligt wurden. Die Gesamtkosten belaufen sich in Donebach auf 20.230 Euro und in Mudau auf 29.750 Euro. Nach Abzug der Fördermittel für das Programm "Flächen gewinnen durch Innenentwicklung" verbleibe für die Gemeinde ein Eigenanteil in Höhe von 24.990 Euro.
Die Immobilien Kommunalentwicklungs GmbH aus Karlsruhe wurde mit der Erstellung eines Entwicklungskonzeptes beauftragt. Im Ortskern von Mudau geht es dabei um die Bereiche beidseits der Hauptstraße sowie der Wallstraße und in Donebach geht es vorwiegend um Flächen entlang der Odenwaldstraße, des Fasanenweges und des Amselwegs.
Auch für die Wallstraße in Mudau gab es Fördermittel aus dem Programm „Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“. Foto: Liane Merkle