Die beiden im vergangenen Jahr neu errichteten Anlagen auf dem Pülfringer Scherenberg dominieren beim Blick auf Hardheim. Nun sollen drei weitere bis zu 229 Meter hohe Windräder hinzukommen. Foto: Rüdiger Busch
Pülfringen/Hardheim. (rüb) Hardheim wird weiter von Windrädern umzingelt: Schon jetzt sind an manchen Standorten im Gemeindegebiet 40 und mehr Anlagen zu sehen. Und es werden noch mehr werden. Die beiden Unternehmen EWE Erneuerbare Energien (Oldenburg) und IWE Ingenieurbüro-Wind-Energie GmbH (Hambergen) planen gemeinsam die Errichtung von drei weiteren Windenergieanlagen auf dem Pülfringer Scherenberg. Dort wurden im vergangenen Jahr durch die Zeag (Heilbronn) bereits zwei 206 Meter hohe Anlagen gebaut, die seither - von Höpfingen aus kommend - den Blick auf Hardheim dominieren.
Wie die beiden Unternehmen in einer Pressemitteilung mitteilen, sollen die drei neuen Windräder unterschiedlich hoch werden. Geplant sind eine Anlage vom Typ Enercon E-138 mit einem Rotordurchmesser von 138 Metern, einer Gesamthöhe von 229 Metern und einer Leistung von 3,5 Megawatt sowie zwei Anlagen vom Typ Enercon E-115 mit einem Rotordurchmesser von 115 Metern, einer Gesamthöhe von 207 Metern und einer Leistung von bis zu 4,0 Megawatt.
Insgesamt erhöhe sich durch die Erweiterung die Gesamtleistung des Windparks um etwa zehn Megawatt. Umgerechnet könne durch die im Windpark zusätzlich erzeugte elektrische Energie der jährliche Strombedarf von knapp 6000 Dreipersonenhaushalten gedeckt und dabei gut 13.000 Tonnen Kohlendioxid vermieden werden, heißt es in der Pressemitteilung.
Derzeit werden verschiedene Gutachten erstellt. Im Dezember soll dann der Genehmigungsantrag eingereicht werden. Für Anfang 2020 rechnen die Investoren mit dem Baubeginn. Die Inbetriebnahme ist für Mitte 2020 geplant.
Spätestens dann wird der Blick auf Hardheim noch stärker von den riesigen Anlagen geprägt sein. Dass Hardheim vom Ausbau der Windkraft - rein optisch - besonders betroffen ist, liegt vor allem an seiner Grenzlage: Denn der Großteil der rund um Hardheim aufgestellten Windräder steht im Main-Tauber-Kreis, der Rest im Landkreis Miltenberg oder auf Gemarkung Altheim.
Auf Hardheimer Grund wurden dagegen bislang "nur" die fünf Anlagen bei Erfeld und die vier des Bürgerwindparks Gerichtstetten errichtet. Um die Beeinträchtigung der Bevölkerung zu minimieren, weisen Kommunen Vorranggebiete für die Windkraft möglichst weit von den Ortschaften entfernt aus. Besonders beliebt sind dabei die Grenzregionen der eigenen Gemarkung, wie sich rund um die Erftalgemeinde unschwer erkennen lässt.