Die Corona-Pandemie hat 2020 zu einem anspruchsvollen Jahr für Walldürn und seine Bürger werden lassen. Doch trotz des Virus hat sich in der Wallfahrtsstadt einiges getan: Arbeiten an der Turnhalle in der Keimstraße und an der Sparkassenkreuzung prägten 2020, im neuen Jahr geht es mit der Sanierung der Grundschule weiter. Foto: Janek Mayer
Walldürn. (jam) "Auch wenn wir alle es nach den vergangenen Monaten nicht mehr hören können, das Thema Corona wird uns noch lange begleiten." Die Pandemie hat 2020 maßgeblich geprägt, und so führt für Markus Günther in seinem Jahresrückblick natürlich kein Weg daran vorbei. Der Walldürner Bürgermeister beleuchtet die Auswirkungen auf seine Stadt, lobt die "gelebte Solidarität" ihrer Bürger und plädiert für eine Aufbruchsstimmung, Flexibilität und Wagemut, um anstehende Herausforderungen als Chancen zu begreifen.
Foto: RNZ"Der partnerschaftliche Umgang miteinander hier in Walldürn war für mich etwas, was mich durch das schwierige Frühjahr mit Corona und allen damit zusammenhängenden Problemen und Einschränkungen getragen hat", sagt Günther, der das Virus und die Pandemie mit einem "Brandbeschleuniger" vergleicht: "Schwierigkeiten, die schon vor der Pandemie da waren, flammen jetzt hoch auf und vergrößern sich rasend schnell." Dabei zielt er unter anderem auf Handel und Gastronomie ab, die mit den dramatischen Auswirkungen besonders zu kämpfen haben: "Der Einzelhandel gerade im ländlichen Raum, wie bei uns, steht vor einer Zerreißprobe, viele Kleingewerbetreibende und Selbstständige stehen mangels Veranstaltungen, ausgefallener Modetrends oder Sonderverkäufen mit dem Rücken zur Wand."
Die Verwaltung habe dem – so gut es gehe – entgegengesteuert: mit Aufrufen zu "Kaaf’s in Dürn", Angeboten zu Liefer- und Abholdiensten auf der Internetseite der Stadt, mit virtuellen Veranstaltungen und coronakonformen Aktionen wie der Weihnachtsmarkttüte. "Wir haben versucht, den Bürgern zumindest eine kleine Entschädigung dafür zu geben, was ihnen in diesen Zeiten alles entgeht", so der Bürgermeister. Dieses Bewusstsein, dafür, lokale Unternehmen zu unterstützen, dürfe nun nicht abflachen, nur weil die Pandemie andauert.
Für eine nachhaltige und integrierte Stadtentwicklung müsse man jedoch mehr als nur eine intakte geschäftliche Infrastruktur berücksichtigen. "Ich denke da ganz wesentlich an die Notwendigkeit der Digitalisierung, an die Schaffung bezahlbaren Wohnraums in unserem Umfeld oder die Herausforderung der Klimaveränderung."
Aufgabe der Verwaltung sei es, trotz engem finanziellem Rahmen Lösungen zu finden, "damit Walldürn für uns und unsere Kinder eine lebendige, eine aktive Heimat bleibt". Ein Blick auf die Projekte des abgelaufenen Jahres zeigt, dass die Verwaltung gerade beim Thema "Verantwortung gegenüber unseren Kindern" mit gutem Beispiel vorangeht.
Foto: RNZDamit die Stadt lebenswert bleibt, brauche es aber mehr Eigenverantwortung: "Wir müssen wieder mehr dazu übergehen, dass jeder seine Möglichkeiten in die eigene Hand nimmt", glaubt Markus Günther. Dementsprechend lobt er alle, die sich karitativ, kulturell oder sportlich für ihre Stadt einsetzen und damit entscheidend zur Lebensqualität beitragen. Wer sich ehrenamtlich engagiert, denke und handle "nicht in den heute so üblichen Kosten-Nutzen-Kategorien".
Foto: RNZFabian Berger, der als Vorsitzender der CDU-Fraktion stellvertretend für den Gemeinderat einen Blick zurück wirft, dankt ebenfalls allen, die sich – ob im Großen oder im Kleinen – dafür einsetzen, dass "wir auch in Zukunft unsere gewohnten Angebote vor Ort haben". Das Leben habe sich in den vergangenen Monaten verändert und jedermann vor große Herausforderungen gestellt. "Nur dank der Kraftanstrengung aller Beteiligten und einer zielgerichteten Zusammenarbeit konnten die vielen Projekte und Aufgaben bearbeitet werden", ist sich Berger sicher.
Foto: RNZDas Jahr 2021 soll in Walldürn – spätestens ab dem Startschuss im September – ganz im Zeichen der Sanierung der Grundschule in der Keimstraße stehen. Darüber hinaus prägen unter anderem die Instandsetzung der Adolf-Kolping-Straße und der Bau der zentralen Atemschutzübungsanlage das neue Jahr.