Diese illegalen Müllablagerungen fanden Helfer des DRK am Donnerstag vergangener Woche in der Ferdinand-Müller-Straße in Hardheim (neben dem ZG-Markt). Foto: DRK Hardheim
Hardheim. (hs) Bereits im November 2019 hatte die RNZ darüber berichtet, doch seitdem scheint sich nichts gebessert zu haben: Die Umweltsünden in Hardheim nehmen leider nicht ab. Jede Woche müssen Mitarbeiter des Bauhofs der Gemeinde und die ehrenamtlichen Helfer des DRK Hardheim Berge von Müll, die eigentlich in eine Deponie gehören, an den Stellplätzen für Altglas und Kleider entsorgen.
"Das sind keine Versehen und schon gar keine Kavaliersdelikte", meint DRK-Vorsitzender Joachim Sieber angesichts der immensen Mengen und des Materials, die sich in und um die Container sammeln. Bauamtsleiter Daniel Emmenecker pflichtet dem bei und stellt fest: "Kostbare Steuergelder unserer Bürger werden für die Entsorgung dieses Mülls sinnlos verausgabt." Es sind nicht nur die Arbeitslöhne der Mitarbeiter des Gemeindebauhofs, die den Gemeindehaushalt belasten, sondern auch die Gebühren, die für die Ablieferung der Abfälle entstehen.
"Und in Hardheim ist doch alles so einfach", stellt Emmenecker fest. Neben der Abfuhr des Restmülls, der Biostoffe, der Gelben Tonnen und des Altpapiers gibt es in Hardheim zusätzlich noch den Wertstoffhof des DRK Hardheim. Außerdem führt die AWN Straßensammlungen für Holz und Schrott zusätzlich durch. Warum man dennoch Abfälle sinnlos und umweltschädlich einfach entsorgt, erschließt sich dem normalen Menschenverstand nicht. "Wenn wir die Hinweise, die wir oftmals in den Ablagerungen finden, richtig deuten, müssen wir leider feststellen, dass es sich in der Regel nicht um ein Versehen oder um Nichtwissen handelt, sondern ganz bewusst und vorsätzlich geschieht", fügt Joachim Sieber hinzu.
Die Maßnahmen, die Müllsünder habhaft zu machen und sie zur Kasse zu bitten, sind mühsam und führen leider nicht zu dem gewünschten Erfolg. Und auch die Polizeibeamten schütteln nur den Kopf, denn immer wieder bleiben Strafanzeigen in den zuständigen Verwaltungsbehörden hängen und enden wie das "Hornberger Schießen".
Der häufigste Grund: Es gibt kaum Zeugen, die solche Ordnungswidrigkeiten zu Anzeige bringen oder ihre Feststellungen preisgeben. "Das ist der falsche Weg", so Daniel Emmenecker. "Würden die Bürger aus Sorge um die Umwelt als Zeugen zur Verfügung stehen, hätten wir mehr Erfolg!" Und tatsächlich scheinen die berühmten drei Affen bei den "ordentlichen" Mitbürgern auch hier Pate zu stehen: "Nix hören, nix sehen, nix sagen!"