Buchen. (tra) Die Buchener Narren bewiesen beim Gänschmarsch wieder, wie gut sie die Kunst der Rüge beherrschen. Maskiert und mit handgemalten Schildern wiesen sie die Obrigkeit und den einen oder anderen Mitbürger auf die von ihnen begangenen kleinen Sünden hin.
Und es ging natürlich auch um die Obrigkeiten in der lokalen Politik: Gecastet wurde der Buchener Super-Beigeordnete. "De Thorsten geht, des war en starke Mann! Der Burger will jetzt einen, der abnicken kann", merkten die Narren mit spitzer Zunge an. Politisch wurde es auch bei der Rüge des "Wahlplakatzerstörers" im Wahljahr 2017.
Götzinger Gänschmarsch 2018 - Die FotogalerieAber nicht nur ein Beigeordneter, sondern auch ein Festwirt für den Schützenmarkt wurde beim Gänschmarsch gecastet: "Ins Festzelt will man nimmi nei", meinten die Maskierten. "Das Bierzelt is e Trauerspiel, trinke will ma do net viel!"
Auch der Straßenverkehr war Thema: In der Kilgensmühle gibt es "e ganze Menge Sport und Spiel, aber Parkplätze gibt’s net viel". Übrigens gibt es auch im Stadtparkhaus genau null Parkplätze. Dafür wird es in Buchen Poller - beziehungsweise "Hundsbrunser" - gegen Verkehrs-Rowdys geben, die das Stadtoberhaupt höchstpersönlich per App steuern wird, um den Rasern in der Fußgängerzone Einhalt zu gebieten. "Hock ich vorm ,Riese’, muss keener vorbei düse", meinten die Maskierten.
Und eine andere Gruppe nahm dann passenderweise auch gleich die Gerüchteküche rund um das Café "Riesen" aufs Korn. Auch die kleinsten Buchener hielten mit ihrer Meinung nicht hinterm Berg: Die Baustelle "Kindergarten" müsse endlich vorangehen, meinten die jüngsten Maskierten. Dass es in Buchen einen "Nicht-Schwimmeister" gab, der im Zweifelsfall selbst gerettet werden müsste, verriet eine weitere Gruppe mit ihrem tollen Aktionswagen. Diese bunte Gruppe war ein Höhepunkt des Zugs!
Die genannten Narren und weitere Maskierte sorgten mit den Traditionsfiguren für einen unterhaltsamen Gänschmarsch, der trotz des ungemütlichen Wetters viele Besucher anlockte.