Susanne Grimm kandidiert am 7. Oktober bei der Bürgermeisterwahl in Rosenberg. Die Germanistin gehört seit 2014 dem Gemeinderat an. Foto: Horst Bernhard
Rosenberg. (rnz) Bei der Bürgermeisterwahl in Rosenberg am 7. Oktober wird die ehrenamtliche Stellvertreterin des scheidenden Amtsinhabers Gerhard Baar kandidieren: Gemeinderätin Susanne Grimm hat am gestrigen Mittwoch ihre Bewerbung bekanntgegeben.
Susanne Grimm gehört seit 2014 dem Rosenberger Gemeinderat an und ist zweite stellvertretende Bürgermeisterin. Die aus Schwäbisch Gmünd stammende 59-jährige Germanistin lebt seit 20 Jahren in Bronnacker. Sie verfügt über langjährige Erfahrung in Marketing und Öffentlichkeitsarbeit in der freien Wirtschaft und arbeitet derzeit als freie Mitarbeiterin für das Römermuseums Osterburken.
Sie habe ihren Hut als Kandidatin bei der Bürgermeisterwahl in den Ring geworfen, weil die Kommunalpolitik ihre große Leidenschaft sei, betont Susanne Grimm. Mit dieser Leidenschaft wolle sie sich auch als hauptamtliche Bürgermeisterin in den Dienst der Gemeinde stellen und diese zusammen mit Gemeinderat, Ortschaftsräten und den Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung fortentwickeln.
Für Susanne Grimm steht ganz oben auf der Agenda, dass es möglich sein müsse, in allen Ortsteilen von der Kindheit bis zum Alter gut leben zu können. Sie nennt dies ihr "Projekt Heimat". Dazu gehörten gut ausgestattete Kindergärten, eine Grundschule am Ort mit verlässlicher Kinderbetreuung, Firmen, die attraktive Ausbildungs- und Arbeitsplätze anbieten, ein aktives Vereinsleben mit vielen Freizeitangeboten für Jugendliche und gute Möglichkeiten zum Wohnen.
Mit Blick auf die demografische Entwicklung bezeichnet es Susanne Grimm als wichtig, dass auch ältere Menschen und Menschen mit Einschränkungen in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. Barrierefreiheit, Verstärkung des Fahrdienstes sowie Besuchsdienste, auch in Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden, seien hier die Stichworte. Besonders denke sie in diesem Zusammenhang an die Schaffung von altersgerechten und betreuten Wohnformen, betont die Bürgermeisterkandidatin. Sie sei davon überzeugt, dass die jüngeren Angehörigen davon profitierten, wenn ihre Eltern oder Großeltern gut versorgt vor Ort bis ins hohe Alter leben können.
Sie wisse als Gemeinderätin, dass für die finanzschwache Gemeinde allein die Pflichtaufgaben eine große Herausforderung darstellen. Damit Rosenberg aber in Zukunft attraktiv und lebenswert bleibe, seien Investitionen notwendig, die darüber hinausgingen. Gute Infrastruktur, Mobilfunkempfang oder schnelles Internet für alle Bürger bedeuteten erhebliche Aufwendungen für die Gemeinde.
Aktuell freut sich Susanne Grimm auf die baldige Fertigstellung der Ortsdurchfahrt in Rosenberg. "Die Ortsdurchfahrt ist eine Visitenkarte für die Gemeinde. Mit einem neuen Buswartehäuschen, einer neuen Haltebucht, bequemen Gehsteigen, der modernen energiesparenden Beleuchtung und attraktiver Begrünung erfährt die Durchfahrt eine starke Aufwertung."
Susanne Grimm will in den nächsten Wochen in allen Ortsteilen mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen und ihre kommunalpolitischen Ziele näher erläutern.
Die Wähler in den Ortsteilen Bronnacker, Hirschlanden, Rosenberg und Sindolsheim sind zu den Urnen gerufen, weil Bürgermeister Gerhard Baar im Frühjahr überraschend mitgeteilt hat, dass er sein Amt zum Jahresende und damit nach der Hälfte seiner dritten Wahlperiode abgeben werde. Er war seit Januar 1999 im Amt und im Oktober 2014 mit 95 Prozent der abgegebenen Stimmen wiedergewählt worden. Als erster Bewerber um seine Nachfolge ist im Juli der 29-jährige Alexander Ullrich aus Rosenberg ins Rennen gegangen.
Die Bürgermeisterwahl im knapp 2100 Einwohner zählenden Rosenberg findet am Sonntag, 7. Oktober, statt. Sollte ein zweiter Wahlgang erforderlich werden, weil am Erntedanksonntag kein Kandidat die erforderliche Mehrheit erreicht, wird dieser am 28. Oktober erfolgen. Für Mittwoch, 26. September, hat die Gemeinde eine öffentliche Kandidatenvorstellung in der Mehrzweckhalle in Sindolsheim angekündigt.