Wie soll der Nachwuchs heißen? Bei dieser Frage haben sich die Eltern in der Region im vergangenen Jahr am häufigsten für Ben, Lia und Mia entschieden, wie die Auswertung der Statistik des Buchener Standesamts zeigt. Foto: Rüdiger Busch
Buchen. (rüb) Kurze Vornamen sind angesagt – auch in der Region. Das belegt ein Blick in die Statistik des Buchener Standesamtes. Bei den dort im Jahr 2020 beurkundeten 683 Neugeborenen haben sich bei den Mädchen Lea und Mia als beliebteste Vornamen durchgesetzt, während der Sieger bei den Buben auf den Namen Ben hört. Drei Sieger mit jeweils drei Buchstaben, viel kürzer geht es kaum noch. Namen mit drei oder mehr Silben wie Amalia oder Alexander tauchen erst auf den hinteren Plätzen auf.
Die Zahlen aus dem Buchener Rathaus besitzen eine Aussagekraft, die weit über die Stadtgrenzen hinausreicht, denn dort werden in der Regel alle Geburten der Entbindungsstation des örtlichen Krankenhauses erfasst. Und dort erblicken nach der Schließung der Mosbacher Geburtsabteilung die meisten Babys aus dem Neckar-Odenwald-Kreis das Licht der Welt. Aber auch Eltern aus den angrenzenden Landkreisen Miltenberg und Main-Tauber entscheiden sich immer häufiger für eine Entbindung in Buchen, so dass auch die Namen dieser Kinder Eingang in die Buchener Vornamen-Statistik finden.
683 Namen von Babys wurden im vergangenen Jahr beurkundet. Dass diese Zahl von den 700 Entbindungen im Buchener Krankenhaus abweicht, liegt in erster Linie daran, dass zwischen der Geburten und der Anmeldung des neuen Erdenbürgers im Rathaus immer einige Tage vergehen.
Bei 97 Prozent der 693 Neugeborenen gaben die Mütter den Namen des Vaters an. 52 Prozent der Babys waren männlich, 48 Prozent weiblich. 145 Mütter (21 Prozent) wohnten bei der Beurkundung in Buchen und den Stadtteilen. 78 Prozent der Mütter waren verheiratet, der Rest nicht. 451 Babys haben nur einen Vornamen, 210 haben einen zweiten Vornamen erhalten, 22 sogar drei.
Bei den Mädchen wurde der Vorjahressieger Ella (damals 8-mal, jetzt 5) von Lea (7) und Mia (7) überholt. Bundesweit liegen übrigens Mia, Emilia und Hannah ganz vorn. Während Mia und Hannah (auch als Hanna) bei uns ebenfalls sehr beliebt waren, taucht Emilia in den Top 30 des Standesamts Buchen überhaupt nicht auf. Dafür finden sich exotisch klingende Namen wie Amira (3) und Daria (3), aber auch Klassiker wie Antonia (2) und Elisabeth (2).
Einen neuen Erstplatzierten gibt es auch bei den Jungs: Ben (9), im letzten Jahr noch Zweiter, hat Luca (4) abgelöst. Damit liegt die Region nicht im bundesweiten Trend: Dort hat Dauersieger Ben nämlich den Platz an der Spitze an Noah abgegeben. Matteo, deutschlandweit auf Rang drei, kommt in den beliebtesten 30 Bubennamen des Buchener Standesamts dagegen gar nicht vor. Was auffällt: Bei der Liste der männlichen Babys finden sich mehr traditionelle Namen als bei den weiblichen Pendants. Beispiele gefällig? Bitteschön: Paul (6), Emil (5), Oskar (4), Toni (4), Anton (3), Moritz (3), Theo (3) oder Valentin (3).
Ob sich diese Entwicklung fortsetzt und im kommenden Jahr Fridolin, Kaspar und Wendelin in der Liste auftauchen werden? Und vielleicht drücken die drei später einmal mit Edith, Hedwig und Käthe die Schulbank? Man darf gespannt sein ...