1,65 Hektar ist dieses Grundstück in der Carl-Benz-Straße groß, auf dem das neue Autohaus der Bayerngarage entstehen soll. Aus Richtung Eberstadter Straße kommend liegt es auf der linken Seite, in Sichtweite zu den Firmen Heller und Merklinger. Das Foto zeigt Geschäftsführer Patrick Hepp (M.) mit Ehefrau Nicola und Prokurist Lukas Dörr. Foto: Rüdiger Busch
Von Rüdiger Busch
Buchen. Gute Nachrichten sind immer willkommen, mitten im Lockdown sind erfreuliche Signale aus der heimischen Wirtschaft aber noch einmal so wertvoll: Das Autohaus Bayerngarage Buchen GmbH & Co. KG (zuvor Hepp & Bischof) möchte 3,8 Millionen Euro in einen neuen Standort im Interkommunalen Gewerbepark Odenwald (IGO) investieren und damit den Bereich Verkauf an einem Ort zusammenführen. Geschäftsführer Patrick Hepp und Prokurist Lukas Dörr stellten im Gespräch mit der RNZ ihre vielversprechenden Pläne vor.
Auch wenn die Firmierungen im Laufe der Jahre wechselten, so blieb das im Jahr 2000 von Patrick Hepp gegründete Unternehmen immer auf Expansionskurs und entwickelte sich zu einem weithin gefragten Händler von Neu- und Gebrauchtwagen. In den Jahren 2001 bis 2014 war das Autohaus als Hepp & Breunig bekannt, anschließend als Hepp & Bischof. Im Juni 2020 folgte die Umfirmierung in Autohaus Bayerngarage Buchen.
Der Bayerngarage-Standort in der Gutenbergstraße wird als Kfz-Werkstatt Hepp weiterbetrieben. Foto: Rüdiger BuschNamensgeber Bayerngarage ist ein Autohändler aus Markt Indersdorf (Oberbayern), der inzwischen deutschlandweit mehrere Niederlassungen betreibt. Die Bayerngarage Buchen ist aber ein eigenständiges Unternehmen, das aber von der Partnerschaft mit dem großen Bruder aus dem Freistaat profitiert, etwa bei der Fahrzeugbeschaffung. "Wir können zudem über den Gesamtbestand an Fahrzeugen der Bayerngarage verfügen", berichtet Patrick Hepp. Das diene auch dem Kunden, der zudem auswählen könne, an welchem der bundesweiten Standorte er sein Fahrzeug abholen möchte.
"Wir haben mit der Bayerngarage schon länger zusammengearbeitet, und es hat sich angeboten, diese Zusammenarbeiten zu intensivieren", verdeutlicht Hepp, der EU-Neuwagen von Skoda, Seat, Ford und Opel im Angebot hat, für seine Kunden aber auch Neuwagen der gängigen Marken individuell bestellen kann.
Neben dem Stammsitz in der Gutenbergstraße, wo aktuell die Werkstatt und der Gebrauchtwagenhandel untergebracht sind, hat das Unternehmen noch einen zweiten Standort in der Walldürner Straße, der den Neuwagen gewidmet ist. "Diese räumliche Trennung war immer problematisch", sagt Hepp, weshalb es schon länger Pläne gibt, diese beiden Bereiche in einem Neubau zusammenzuführen. "Es ist immer besser, wenn die Wege zwischen den Mitarbeitern möglichst kurz sind."
Dieses Vorhaben nimmt nun Fahrt auf: In der Carl-Benz-Straße soll – in Nachbarschaft zu den Firmen Heller und Merklinger – auf einem 16.500 Quadratmeter großen Grundstück ein neues Autohaus errichtet werden. Dort werden, so die Pläne, die Verwaltung, die Fahrzeugpflege und -aufbereitung und der Verkauf Platz finden. Die aus dem Unternehmen ausgegliederte Kfz-Werkstatt Hepp bleibt in der Gutenbergstraße 8. Der bisherige gepachtete Standort in der Walldürner Straße 50 wird dagegen komplett aufgegeben.
Die benötigten Grundstücke im IGO wurden bereits erworben. Der zweigeschossige Neubau soll eine Grundfläche von rund 1000 Quadratmetern erhalten. Im Erdgeschoss sollen ein Ausstellungsraum, Verkauf und Beratung untergebracht werden, die Verwaltung übernimmt den zweiten Stock. Außerdem ist der Bau einer Waschanlage vorgesehen – allerdings nicht für die Öffentlichkeit, sondern nur für die interne Nutzung.
Eine in einfacher Bauweise erstellte Auslieferungshalle ist ebenso geplant wie Ladesäulen für Elektrofahrzeuge. "Der Bereich Elektromobilität wird auch für uns immer wichtiger", betont Lukas Dörr. Auf dem Freigelände ist außerdem Platz, um den Kunden rund 300 Fahrzeuge präsentieren zu können – deutlich mehr als bislang. Wachsen soll auch die Zahl der Mitarbeiter: Zu den aktuell 18 sollen drei Auszubildende und zehn weitere hinzukommen, so dass Patrick Hepp mittelfristig mit rund 30 Beschäftigten kalkuliert.
Für den Grunderwerb und die geplanten Baumaßnahmen rechnet der Unternehmer mit einer Investitionssumme in Höhe von 3,8 Millionen Euro, wofür das Unternehmen eine Förderung aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum bekommt (siehe Artikel unten), wie seit wenigen Tagen feststeht.
Der Bauantrag sei bereits eingereicht, so dass der Unternehmer zuversichtlich ist, dass die Arbeiten im April/ Mai beginnen können und im Laufe des Jahres abgeschlossen werden. "Wir geben Gas", unterstreicht Hepp und setzt darauf, dass die erfolgreiche Firmenentwicklung der vergangenen Jahre weiter Rückenwind verleiht – trotz der aktuell so schwierigen Situation durch den Lockdown. "Ich glaube an den Erfolg, deshalb geben wir wegen Corona unsere Pläne nicht auf." Denn irgendwann muss das Leben ja zumindest wieder halbwegs normal werden. Gute Nachrichten nicht nur aus der heimischen Wirtschaft, sondern auch von der Virus-Front werden überall dringend herbeigesehnt.