Mit roter Nase sieht die FFP2-Maske doch gleich viel schicker aus. Die Fastnachterinnen beschenkten Bürgermeister Burger und erwiesen dem Blecker die Ehre. Foto: Tanja Radan
Buchen. (tra) "Wenns Neujohr vorbei und de Lenz nimmi weit, do kummt halt a em Frauebund sei närrische Zeit" – und dass die Mädels vom Frauenbund auch in trüben Corona-Zeiten, in denen die beliebte Saalfaschenacht des Frauenbundes nicht stattfinden kann, für närrische Stimmung sorgen können, bewiesen sie am Morgen des Schmutzigen Donnerstags, als sie zu dritt (natürlich absolut coronakonform) das Rathaus stürmten, um "Oberhuddelbätz" Bürgermeister Roland Burger eine kleine Freude zu machen: Der Stadtchef bekam von Eva Strein, Jule Grollmus und Simone Fürst-Weinmann die "Faschenacht in der Tüte" überreicht.
Mit großem Einsatz wurden von einigen Frauenbundsfrauen in einer kurzfristig geplanten und gestemmten Aktion 250 Geschenktüten gepackt. Jedes Mitglied des Frauenbundes bekam eine Tüte und sowohl bei den Beschenkten als auch bei den Macherinnen war die Freude groß. Am Schmutzigen Donnerstag wurden die Fastnachtstüten von den Damen dann an Freunde, Förderer und Gönner der Faschnachterinnen des Frauenbunds verteilt. Bürgermeister Roland Burger hatte die Ehre, die erste Tüte entgegennehmen zu dürfen.
Der "Kerl wach uff" schallte aus einem tragbaren Lautsprecher und auf ihre FFP2-Masken klemmten die drei Faschnachterinnen sowie auch Bürgermeister Burger eine rote Nase – die sehr gut zum bunten "Huddelbätz" passte. Und weil es dieses Jahr keine Büttenreden auf Buchener Bühnen geben wird, hatten die Frauen einfach eine ins Rathaus mitgebracht: "Der Blecker heuer nur einsam glänzt, ein Virus hat ihn ausgebremst. Er ist fürwahr ein armer Hund, genau wie Narrhalla, Kolping und Frauenbund. Kein Umzug wird mit ihm gemacht, ausfallen muss auch die Saalfaschenacht. Kein Singen, kein Schunkeln, kein Narr in der Bütt, keine Strohbärn und Huddelbätze zu seh’n in der Schütt", reimten die Frauen. "Corona zwingt Faschenacht in die Tüte. Gut eingepackt, reduziert kommt sie zu euch ins Haus, nehmt sie vorsichtig und respektvoll aus der Tüte heraus. Bei euch daheim darf sie sein und Freude verbreiten, Humor und gute Laune dürfen sein trotz aller Leiden."
Bürgermeister Burger versprach, sich dem Inhalt der Tüte beim Anschauen des Kolping-Films zu widmen, der am Schmutzigen Donnerstag ab 20.11 Uhr unter www.kolping-buchen.de freigeschaltet wurde und bis zum Fastnachtsdienstag dort zu sehen sein wird. "Wo findet man euch eigentlich im Internet?", wollte der Bürgermeister dann von den Besucherinnen wissen. Unter www.frauenbund-buchen.de haben die Frauenbundfaschnachterinnen eine Pinnwand mit Fotos, Videos und Erinnerungen aus 50 Jahren Frauenbundfaschenacht zusammengestellt. Wer will, kann die Pinnwand auch durch einen eigenen Beitrag ergänzen. Beim Frauenbund wird seit fast 50 Jahren Faschenacht gefeiert. Zunächst feierten die Mitglieder intern, später wurde daraus eine öffentliche Veranstaltung im Wimpinasaal, die den Saal immer bis auf den letzten Platz füllte. 2020 wechselte der Frauenbund in die Buchener Stadthalle und feierte einen großen Erfolg: Das Programm, das die Faschenachterinnen an zwei Abenden auf die Bühne zauberten, kam beim Publikum bestens an. Über 20 Frauen bringen sich Jahr für Jahr auf und hinter der Bühne ein und begeistern ihre Zuschauer mit einem abwechslungsreichen Programm mit Sketchen, Bütt, Gesang und Tanz.
2021 kann die Faschenacht nur im Internet stattfinden, aber der Frauenbund hat schon 2022 im Blick: "Die Vorfreude dauert ein Jahr, bis dahin bleibt gesund, es grüßt euch mit ,Hinne houch’ euer Team vom Frauenbund!"