Großer Corona-Ausbruch im Pflegeheim „Im Sonnengarten“ in Buchen: Erfreulicherweise sind bislang bei den Bewohnern keine schweren Symptome aufgetreten. Foto: Rüdiger Busch
Buchen. (rüb) 54 Bewohner und eine Reihe von Pflegekräften des Pflegeheims "Im Sonnengarten" in Buchen wurden in den zurückliegenden Wochen positiv auf Sars-CoV-2 getestet. Das ist die schlechte Nachricht. Doch es gibt auch eine erfreuliche, wie Leiterin Nicola Laukenmann im Gespräch mit der RNZ herausstellt: Die Infektion nimmt bei den Bewohnern bislang einen ungewöhnlich milden Verlauf. So habe es bislang weder schwere Erkrankungen noch Einweisungen ins Krankenhaus oder gar Todesfälle gegeben. Dennoch stellt die Infektionswelle das Heim vor gewaltige Herausforderungen, da ein Teil der Beschäftigten wegen Quarantäne oder Krankheit nicht zur Verfügung steht.
Den 17. Dezember wird Nicola Laukenmann wohl nicht mehr vergessen. An diesem Tag wurde das erste positive Testergebnis im "Sonnengarten" bekannt. Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen sei es nicht zu verhindern gewesen, dass das Virus sich seither immer weiter im Heim ausgebreitet hat. Betroffen ist ein Wohnbereich mit Bewohnern, die an Demenz leiden. Da diese Menschen keine Masken tragen können, keine Abstände einhalten und sie auch nicht komplett in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden sollen, setzt man in diesen Wohnbereichen auf die sogenannte Kohortenisolierung. Das erklärt die hohen Zahlen: Ist ein Bewohner angesteckt, lässt sich ein Verbreiten des Virus innerhalb dieser Gruppe kaum verhindern.
Zum Glück sind die schlimmen Folgen eines solchen Ausbruchs, wie man sie aus anderen Heimen kennt, im "Sonnengarten" bislang ausgeblieben. "Wir haben noch nicht einmal einen Arzt gebraucht", berichtet Nicola Laukenmann. Weshalb die Infektion bei ihren Bewohnern ganz anders verläuft wie bei anderen Pflegebedürftigen, kann sie sich nicht erklären. "Viele haben sogar überhaupt keine Symptome und erst durch den Test gemerkt, dass sie infiziert sind."
Anders als einige der Pflegekräfte, die beispielsweise über hartnäckigen Husten klagen würden. Doch auch hier sei es bislang zum Glück zu keinen bedrohlichen Krankheitsverläufen gekommen. Im Dienstplan reißen die erkrankten und die sich in Quarantäne befindenden Mitarbeiter dennoch große Lücken. Auf externe Unterstützung – etwa durch Mitarbeitende des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherungen (MDK) oder der Bundeswehr – wartet sie vergeblich. Sie habe an verschiedenen Stellen um Unterstützung geben – ohne Erfolg.
"Deshalb müssen wir alles alleine stemmen", erklärt Laukenmann, deren Team zumindest durch eine Leiharbeitskraft Unterstützung erfährt. "Wir hoffen darauf, dass sich die personelle Situation nächste Woche entspannt."
Bis wann das Pflegeheim den Corona-Ausbruch überstanden haben wird, kann niemand vorhersagen. Aber für die Angehörigen hat Nicola Laukenmann eine wichtige Botschaft "Es muss sich niemand Sorgen machen, bislang ist alles gut verlaufen."