"Haus der Bahngeschichte - Madonnenlandbahn von Seckach bis Miltenberg", so lautet der Name des Museums, das im Mai in der Hauptstraße in Walldürn seine Pforten öffnen wird. Unsere Aufnahme zeigt Friedbert Günther und seine Mitstreiter Andreas Böttcher, Norbert Bonn Georg Hussong und Elias Lein. Foto: Bernd Stieglmeier
Walldürn. (Sti.) Zur Steigerung der Attraktivität der Walldürner Innenstadt wurde durch Stadtrat Friedbert Günther Ende 2015 die Schaufensteranlage des von der Stadt Walldürn erworbenen Geschäfts- und Wohnhauses Buchhandlung Gottfried Bonn in der Hauptstraße 50 mit Unterstützung des Bauamtes restauriert und neu gestaltet. Aus dieser Idee wird nun ein richtiges Museum über die Eisenbahngeschichte der Region.
Das städtische Bauamt hatte den Einfall, im Erdgeschoss des "Hauses Bonn" ein Eisenbahnmuseum einzurichten und meldete das Projekt "Haus der Bahngeschichte - Madonnenlandbahn von Seckach bis Miltenberg" im letzten Jahr beim Leader-Förderprogramm der EU an. Am 22. Dezember erfolgte schließlich die Förderzusage.
Seitdem ist Friedbert Günther nun mit tatkräftiger Unterstützung der zwei Mitglieder des Vereins der Modelleisenbahnfreunde Walldürn e. V., Andreas Böttcher und Norbert Bonn, des zweiten Vorsitzenden des Heimat- und Museumsverein Walldürn, Georg Hussong, sowie seines Enkels Elias Lein mit Volldampf bei der Arbeit, die vom Planungsbüro Theo Staudenmaier entworfene Ausgestaltung der beiden Ausstellungsräume in die Tat umzusetzen.
Seit Januar ist Friedbert Günther mit seinen Mitstreitern fast täglich bei der Arbeit - es wurden bisher bereits mehr als 200 ehrenamtliche Arbeitsstunden in den beiden Ausstellungsräumen und unzählige weitere Arbeitsstunden zu Hause geleistet. Die Arbeit hat sich aber auf jeden Fall gelohnt: Man kann schon jetzt erkennen, dass die Ausgestaltung der beiden Räume zu einer gelungenen Sache wird. Obwohl noch sehr viel zu tun ist, hat sich Initiator Friedbert Günther zum Ziel gesetzt, das Museum der Bevölkerung und vor allem den Eisenbahnfreunden ab dem Blumen- und Lichterfest im Mai zugänglich zu machen. Die offizielle Eröffnung soll am 12. Mai erfolgen.
Sei noch besonders erwähnt, dass die Madonnenlandbahn von Seckach bis Miltenberg in diesem Jahr am 30. November 2017 ein Jubiläum feiern kann: Der erste Bauabschnitt wurde am 30. November 1887 und somit vor nunmehr 130 Jahren fertiggestellt.
Was gibt es im "Haus der Bahngeschichte" in der Hauptstraße 50 in Walldürn nach der Fertigstellung künftig zu sehen? Fotos und Dokumente vom Bau bis in die Gegenwart, eine große Modellanlage über beide Räume hinweg mit verschiedenen Bahnhöfen (Bahnhof Rippberg, ehemaliger Gerolzahner Bahnhof, Bahnübergang Marsbachtal/Beuchertsmühle, ehemaliger Bahnübergang vom See auf die Heide, Stadtpanorama der Altstadt von Walldürn mit Basilika und Altem Rathaus, Bahnhof Walldürn), Modelle weiterer Bahnhöfe entlang der Strecke Seckach - Miltenberg (vom Alten Bahnhof in Miltenberg und von den Bahnhöfen Weilbach, Amorbach und Schneeberg), eine Modellanlage von der einstigen Nebenstrecke Walldürn - Höpfingen - Hardheim mit dem Abzweig nach Dornberg/zum Schlempertshof im hinteren Ausstellungsraum.
Ferner sind in einer medialen Präsentation Filme von Fahrten mit der Dampflok oder dem Schienenbus auf der Madonnenlandbahn zu, und des Weiteren ist auch das Schließen von Schranken oder Weichenumstellungen per Hand zu beobachten. Für Kinder und Jugendliche sowie Eisenbahnfreaks besonders interessant sein dürfte es, zu erleben, wenn Züge verschiedener Generationen im Modellbau sich durch das Marsbachtal schlängeln.