Koffer packen hieß es am Montag für die letzten verbliebenen Flüchtlinge in der Carl-Schurz-Kaserne. Seither steht die BEA leer. Foto: Rüdiger Busch
Hardheim. (adb) Nachdem am Montag die letzten Flüchtlinge die bedarfsorientierte Erstaufnahmeeinrichtung (BEA) verlassen haben und sie mit dem heutigen Freitag in den "Standby-Modus" übergeht, befinden sich nur noch zwei Personen in den ausgezäunten Gebäuden der Carl-Schurz-Kaserne: Mit Günther Felleisen und Esther Bühler waltet der "operative Teil" seines Amtes und kümmert sich um anfallende Verwaltungsaufgaben.
Regierungsdirektor Markus Rothfuß, dessen Schreibtisch sich im Zentralen Registrierungszentrum (Heidelberg) befindet, beantwortete der RNZ einige Fragen zur weiteren Zukunft der Einrichtung.
Wie geht es genau in den Räumlichkeiten weiter?
Herr Felleisen wird im Rahmen seiner Tätigkeit bis voraussichtlich Mitte Oktober 2016 eine anderweitige Beschäftigung antreten, während Frau Bühler vorläufig in Hardheim bleibt: Wir benötigen auch im Standby-Programm jemanden, der sich um die Anlage kümmert. Darunter fällt unter anderem die Abstimmung mit dem Sicherheitsdienst (Firma Ciborius, Anm. d. Red.) und das Überwachen aller baulichen Dinge. So müssen auch Rohrleitungen regelmäßig gespült und Heizungen betätigt werden, um Defekten vorzubeugen.
Welche Verwaltungsaufgaben werden noch anfallen?
Denkbar ist zum Beispiel, dass noch Post kommen wird, die den Flüchtlingen nachgeschickt werden muss. Dann muss mittels der Akten geprüft werden, wohin die Menschen kamen - die letzten in der BEA einquartierten Asylsuchenden wurden alle nach Mannheim verlegt. Zudem werden anfallende Rechnungen bearbeitet. Wenn Handwerker benötigt werden, wird Frau Bühler diese beauftragen und dann auch deren Tätigkeiten koordinieren. Im Wesentlichen gleicht der Arbeitsablauf in der vorerst stillgelegten BEA dem der damaligen Treuhandanstalt, die nach der Wende volkseigene DDR-Betriebe abwickelte.
Worum kümmert sich der Sicherheitsdienst, wenn keine Flüchtlinge mehr vor Ort sind?
Es muss gewährleistet sein, dass niemand unbefugt auf das Gelände eindringt. Damit unerlaubte Nutzungen oder auch Schmierereien vermieden werden, bleiben die Kräfte bis auf Weiteres in der Kaserne.
Kann man den zeitlichen Rahmen abschätzen, bis wann die BEA gänzlich leer ist - also auch keine Verwaltungsangestellten mehr dort sein werden?
Nein, das wäre zum aktuellen Zeitpunkt nur spekulativ. Letztlich bleibt es auch eine Entscheidung der Personalebene.
Ist eine zukünftige Verwendung der BEA absehbar?
Auch das kann man aktuell nicht abschätzen, da es stark auf die politische Situation ankommt. Allerdings muss dafür gesorgt werden, dass die BEA im Bedarfsfall von jetzt auf nachher in Betrieb gehen könnte - die Anlage ist jetzt zwar nicht mehr belegt, aber auch nicht definitiv geschlossen.