Die Stadt Weinheim. Foto: Kreutzer
Weinheim. (web) So viel vorweg: Eine akute Gefährdung durch das Coronavirus aus Wuhan besteht am Werner-Heisenberg-Gymnasium nicht. Dafür hat ein sehr viel weniger gefährliches Virus das größte Gymnasium der Stadt infiziert: das Interesse an der Volksrepublik China und deren (Amts-)Sprache.
Laut Schulleiterin Gabriele Franke ist die Chinesisch-AG im Herbst in ihr zweites Jahr gegangen. Die Arbeitsgemeinschaft ist Teil der Begabtenförderung, die es an der Schule unter anderem auch in naturwissenschaftlichen Fächern im Allgemeinen und in Mathematik im Speziellen gibt. Das Chinesisch-Angebot richtet sich an Interessierte von der Klassenstufe sieben bis zum Abschlussjahrgang.
Jeden Freitagnachmittag treffen sich die rund 20 Teilnehmer für zwei Schulstunden. Am Anfang des laufenden Schuljahrs waren es sogar 25 Interessierte, wobei sich die Zahl bisweilen verringert, wenn in den Hauptfächern Prüfungen anstehen. Den Unterricht übernimmt eine Muttersprachlerin. "Die Dozentin kommt vom Institut für Sinologie an der Universität Heidelberg", sagt Schulleiterin Franke. Zwischen Schule und Uni bestehe eine Kooperation.
WHG hat Schüler aus chinesischen Familien
Verbunden mit einer Reisetätigkeit oder gar einem Austausch ist die Chinesisch-AG indes nicht. Franke verweist in diesem Zusammenhang auf den Austausch mit Schulen in Italien, Frankreich, England sowie den USA. Außerdem beteiligt sich das Gymnasium an dem Jugendaustausch zwischen der Stadt Weinheim und ihrer israelischen Partnerkommune Ramat Gan. "Das ist ein sehr umfangreiches Programm, zumal ein Austausch mit Fernost auch größere finanzielle und personelle Aufwendungen nach sich ziehen würde", so die Schulleiterin.
Dennoch fehlt die Landeskunde nicht gänzlich in der Chinesisch-AG: "Die Dozentin, Frau Liu, und die Teilnehmer nutzen dafür auch die Möglichkeiten des Internets." Neben Dozentin Liu gibt es durchaus weitere Chinesen am Gymnasium, erzählt Schulleiterin Franke. Dabei handle es sich um Schüler, deren Familien aus dem "Reich der Mitte" stammen: "Die wohnen aber alle hier in der Region", so Franke.