Sanierung der RNV-Gleise in der Mannheimer Straße
Auf Pendler und Bürger kommen vom 8. Oktober an intensive Bauarbeiten zu

So sieht die Mannheimer Straße am Ende der Sanierung aus. Visualisierung: RNV
Von Marco Partner
Weinheim. Leiser, grüner, schneller: So soll die Line 5 künftig durch Weinheim tingeln. Barrierefrei und mit einem begrünten Gleisbett ausgestattet, soll die Straßenbahn nach der Erneuerung der Gleise die Zweiburgenstadt möglichst geräuschlos mit Mannheim und Heidelberg verbinden.
Bis es aber soweit ist, kommen auf Pendler und Bürger intensive Baumaßnahmen zu. Mit dem RNV-Anschluss an den Hauptbahnhof und mit der Mannheimer Straße sind ausgerechnet zwei Hauptverkehrsadern Weinheims betroffen. "Aber wir werden versuchen, unser Nadelöhr möglichst offenzulassen", blickt der Erste Bürgermeister Torsten Fetzner zuversichtlich auf die anstehenden Doppelbaumaßnahmen.
Los geht es am Montag, 8. Oktober. Ab dann wird auch die Rundfahrt der Linie 5 unterbrochen sein: westlich ab Händelstraße, östlich ab Alter OEG-Bahnhof. "Aber man kommt weiterhin von beiden Richtungen nach Weinheim", versichert Fetzner. 40 Wochen lang, also bis zum Sommer 2019, wird es einen Linienersatzverkehr geben. Beginnend von der Händelstraße, wird der Bus die Haltestellen Rosenbrunnen, den Alten OEG-Bahnhof sowie den Hauptbahnhof und dann wieder die Händelstraße ansteuern. Ein zweiter Bus für die Pendler fährt von der Händelstraße aus auf direktem Weg zum Hauptbahnhof.
"Natürlich ist es eine große Umstellung für unsere Fahrgäste", weiß Gunnar Straßburger, der bei der Rhein-Neckar Verkehr GmbH (RNV) für den Bereich Infrastruktur zuständig ist. Zehn Millionen Euro werden in den Ausbau investiert, die Stadt ist mit rund zweieinhalb Millionen Euro beteiligt. Der Straßenbahn-Haltepunkt am Hauptbahnhof (vormals Luisenstraße) wird verlegt, um eine bessere Anbindung an die DB-Züge zu ermöglichen. Der Haltepunkt soll auf der vollen Länge von 63 Metern barrierefrei gestaltet werden. Auch eine neue Ampel wird eingerichtet. Einschränkungen für den übrigen Verkehr soll es während den Baumaßnahmen laut RNV-Projektleiterin Doris Vogt nur "temporär" geben. "Es wird vorkommen, dass wir mal eine Spur wegnehmen", hofft sie, dass der Verkehrsfluss nach Möglichkeit beibehalten werden kann.
Auch interessant

Im Turmzimmer des Rathauses stellten am Mittwoch Gunnar Straßburger, verantwortlich für den Bereich Infrastruktur bei der RNV, Projektleiterin Doris Vogt und Erster Bürgermeister Torsten Fetzner (linkes Bild, v.l.) die Pläne vor. Foto:Dorn
Ähnlich ist die Verkehrsplanung in der Mannheimer Straße gelagert. Eine Vollsperrung für den Individualverkehr ist nicht vorgesehen. Jederzeit soll in der zehnmonatigen Bauphase in beide Fahrtrichtungen eine Fahrbahn zur Verfügung stehen. Neben der Erneuerung der Gleise aus den 1980er-Jahren stehen auch Kanal-, Straßen- und Leitungsverlegungen an. Vier verschiedene Bauherren werden also parallel an der stark befahrenen Straße werkeln. "Das macht es kompliziert, aber auch spannend", betont Straßburger.
Nach der Erneuerung soll die RNV-Bahn nicht mehr wie bisher mit dem Autoverkehr mitrollen, sondern auf ein eigenes und mit einer Rasenfläche versehenes Gleisbett gehoben werden. "Dadurch rollt sie viel leiser", verspricht der RNV-Experte. Dank einer Förderung durch den Bund optimiert die Stadt bei dieser Gelegenheit auch gleich die Situation für Radfahrer.
Neben einem Schutzstreifen auf beiden Seiten der Mannheimer Straße soll es nach der Großsanierung auch eine verbesserte Querung im Kreisverkehr geben. Während der Baumaßnahmen wird die RNV verstärkt Personal nach Weinheim entsenden, um den Fahrgästen bei allen Fragen zur Seite zu stehen. Auch Flyer mit den wichtigsten Infos rund um den Linienersatzverkehr sollen in Druck gehen.
Info: Um die Bürger über das Projekt und dessen Auswirkungen zu informieren, laden die Stadt und die RNV am Donnerstag, 20. September, um 18.30 Uhr zu einer Veranstaltung in die Stadthalle (Birkenauer Talstraße 1) ein. Weitere Infos gibt es im Netz unter www.rnv-online.de/weinheim.