Für die Öffentlichkeit freigegeben werden soll der Skulpturengarten an der Alten Villa bereits in den nächsten Tagen. Foto: Dorn
Hirschberg. (zg/ans) Deutliche Kritik an der Gestaltung des Skulpturengartens übte Monika Maul-Vogt (GLH) in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Jetzt gibt die Verwaltung in einer Pressemitteilung entschieden Kontra. Im Einzelnen ging es bei der Kritik von Maul-Vogt um die Art der Hecke, die nicht, wie durch den Gemeinderat beschlossen, als immergrünes Element gewählt worden sei. Stattdessen seien Hainbuchensetzlinge gepflanzt worden, die weder immergrün seien noch sich besonders gestalten ließen. Vor allem im Winter würde die Hainbuche mit ihrem braunen Laub eher einen traurigen Anblick bieten. Insgesamt habe die Gemeinde nicht das bekommen, was sie bestellt hätte.
Dem müsse die Verwaltung nach intensiver Prüfung entschieden widersprechen: "In keiner der Sitzungen der politischen Gremien wurde ein Beschluss gefasst, dass im Skulpturengarten eine immergrüne Hecke gepflanzt werden soll." Im Gegenteil sei es der ausdrückliche Wunsch des Gemeinderats gewesen, dass der besondere Charakter der Grünanlage erhalten werden soll, zumal diese zum denkmalgeschützten Gesamtensemble hinzuzurechnen ist. Die Hainbuchhecke sei sogar Bestandteil einer der gezeigten Präsentationen gewesen.
"Ungeachtet dessen ist die Hainbuche im Skulpturengarten darüber hinaus aus verschiedenen Gründen, sowohl in gestalterischer als auch in ökologischer Hinsicht einer immergrünen Hecke vorzuziehen", betont die Verwaltung in ihrer ausführlichen Pressemitteilung. Das habe zum einen ästhetische Gründe: "Die sommergrüne Hainbuchenhecke bildet einen deutlichen Kontrast zu den immergrünen, in der Gestaltung betonten Eibensolitären." Die skulptural geschnittene Hecke werde gerade durch den jahreszeitlichen Wechsel der Färbung des Laubes und dem Sichtbarwerden der Strukturen im Winter einen besonderen Reiz entfalten. Was eine Hainbuche zu leisten vermag, lasse sich unter anderem im Schlosspark von Schwetzingen jährlich erleben.
Auch funktionale Gründe führt die Verwaltung an: "Es gab den Wunsch, dass hinter der Hecke kein Angstraum entstehen sollte." Um dies zu gewährleisten, sei eine absolut blickdichte Hecke nicht geeignet. Die Hainbuche ist laut Verwaltung bekannt für "ihre lange Blatthaftung" und eigne sich daher gut als Kulisse für die Skulpturen. Im Winter hingegen lasse sie noch ausreichend Licht hindurch. Eine echte wintergrüne Alternative wäre nur die Eibe. "Neben den gestalterischen Aspekten war sie im finanziellen Budget nicht möglich", erläutert die Gemeinde.
Sie nennt auch ökologische Gründe: So sei die Hainbuche im Skulpturengarten standortgerecht, die Eibe dagegen nicht, sie brauche wesentlich mehr Wasser. Die Hainbuche bilde zudem einen gutes Lebensraum für diverse Tierarten und eigne sich für Vögel zum Nisten. "Sie trägt dadurch wesentlich dazu bei, die Artenvielfalt noch zu erweitern", betont die Verwaltung in der Pressemitteilung.
Insgesamt könne festgestellt werden, "dass es durch die hervorragende Arbeit der Planerin nicht nur gelungen ist, die Wünsche des Gemeinderats umzusetzen, sondern es konnte auch die Artenvielfalt in der Gartenanlage erhöht werden". Dabei sei stets das zur Verfügung gestellte Budget im Auge behalten worden. Eine immergrüne Hecke wie die Eibe hätte mit Sicherheit den vorhandenen Rahmen gesprengt, so die Gemeinde.
Ob dadurch der gestalterische Wert hätte erhöht werden können, bleibe dahingestellt. Selbstverständlich liege die Schönheit der Gartenanlage im individuellen Auge des jeweiligen Betrachters. "Jedoch sollten sich gerade die Mitglieder des Gemeinderats hinterfragen, ob sie möglicherweise mit der Art ihrer Äußerungen die Arbeit eines von der Gemeinde Hirschberg beauftragten Planungsbüros in einem falschen Licht erscheinen lassen", kritisiert die Verwaltung.
Thomas Scholz (SPD) hatte sich in der Sitzung auch nach dem Zweck der "roten Sandsteinwürfel" erkundigt. Hierbei handelt es sich laut Verwaltung um gestalterische Elemente, die zusätzlich als Sitzgelegenheiten dienen können. In der Parkanlage seien zudem Sitzbänke aufgestellt worden.
Aus Sicht des Bürgermeisters hat die Gemeinde Hirschberg jedenfalls genau das bekommen, was sie bestellt hat.