Seit Jahren kämpft die Pestalozzi-Schule mit denselben Themen. Ein großes Problem scheint die Kommunikation zwischen Verwaltung und Schule zu sein. Während Bürgermeister Simon Michler etwas sagt, die Rektorin sei im regen Austausch mit einem Bauamtsmitarbeiter wegen der Sanierung des maroden Verwaltungstrakts, sieht Renate Wacker das völlig anders. Foto: Pilz
Von Nicoline Pilz
Edingen-Neckarhausen. Die Verkehrssituation an der Pestalozzi-Grundschule in Edingen und die Sanierung des Verwaltungstrakts brachten Eltern in der Bürgerfragestunde der jüngsten Gemeinderatssitzung nicht zum ersten Mal vor. Elternbeiratsvorsitzender Roland Schwarz vermisste auf der Tagesordnung Inhaltliches: "Es wäre doch sinnvoll, in den nächsten Sitzungen mal einen Architekten einzubestellen. Sonst wird es 2020, bis saniert wird", sagte er. Es gebe einen Fahrplan, antwortete Bürgermeister Simon Michler. Im Januar stehe die Haushaltsberatung an, da gehe es auch um die Sanierung des Verwaltungstrakts. Der Ball liege nun bei der Rektorin, diese sei im regen Austausch mit Bauamtsmitarbeiter Raimund Hartmann. "Das läuft wirklich", so Michler.
Schulleiterin Renate Wacker sieht das anders. Im Gespräch mit der RNZ erklärte sie, dass die Dinge nicht recht vorwärtsgingen. Dass der versprochene Sicherheitszaun um den von den Eltern versetzten Schulteich immer noch nicht da sei, wäre noch das kleinere Problem. Da ist die Mensa, die in der früheren Kegler-Gaststätte und einem zusätzlichen Container ohnehin nur Zwischenlösung sein sollte, für die Ganztagsschule aber von Anfang an zu klein war.
Unter anderem deshalb, weil dem Architekten entgangen war, dass man am Notausgang des Containers keine Tischgruppe hinstellen darf. Überlegungen aus dem Rathaus, wieder das Foyer der Schule als zweiten Standort dazu zunehmen, hält Wacker nicht für zielführend. "Dann braucht man ja auch wieder mehr Personal." Zudem müsste erst einmal die Küche im Foyer ertüchtigt werden. Von fehlendem Sonnenschutz und der schwierigen Akustik ganz zu schweigen. Bei der Mensa geht es also um eine Flächenvergrößerung möglichst an einem Standort.
Die Sanierung des Verwaltungstrakts ist zwar als Thema im Gemeinderat gelandet und soll bei den Haushaltsberatungen "eingetaktet" werden, wie Bürgermeister Michler sagte. Doch fordert Wacker, dass sich bereits jetzt ein Architekt anschaut, was gemacht werden muss. Da ist nicht nur das undichte Dach, sondern da sind auch kaputte Fenster, für die es keine Ersatzteile mehr gibt. Der bröckelnde Beton an der Außenseite ist nur notdürftig geflickt. "Es müssen immer dicke Bretter gebohrt werden. Dabei kommen wir um bestimmte Sachen nicht drum herum", meint Wacker.
Immer wieder habe man dieselben Themen auf dem Tisch, es gehe nicht voran. "Das alles kostet viel Zeit, Kraft und Motivation. Auch auf Elternseite." Wacker ist besorgt, weil gerade die eigentlich wirklich engagierte Elternschar nur noch den Kopf schütteln würde. "Sie erledigen viele Dinge, um die Gemeinde nicht zu behelligen. Auch finanziell wird investiert von Elternseite. Und dann ist es einfach bitter, wenn es nicht weitergeht, auch wenn man es vorher gemeinsam mit der Gemeinde anders besprochen hat."
Das dritte Thema, das die Schule und Elternbeiräte umtreibt, ist die Verkehrssituation an der stark vom Bring- und Abholverkehr frequentierten Einrichtung. Eine teilweise Beschrankung, damit Eltern ihre Kinder nicht direkt vors Gebäude fahren und dabei Gehwege und Feuerwehrzufahrt blockieren, sei schon seit mehr als vier Jahren versprochen. Dasselbe hatte Elternbeiratsvorsitzender Schwarz in der Gemeinderatssitzung angemahnt. Michler aber sagte, es sei nicht sicher, ob die Schranke komme. Der Bürgermeister verwies auf die Verkehrstagesfahrt am 21. November, die vielleicht neue Erkenntnisse bringe.
Das Problem, das geben Elternbeiräte und Rektorin offen zu, sind die Eltern selbst. "Es geht nur über Sanktionen, denn dort ist absolutes Halteverbot", so Wacker. Eine "Wartezone" einzurichten, wie ihr von der Verwaltung vorgeschlagen worden sei, hält sie für wenig praktikabel. Der Bürgermeister hatte Schwarz erklärt, der Gemeindevollzugsbedienstete sei dort ständig unterwegs und verteile Strafzettel. Wacker sagt, sie habe ihn schon lange nicht mehr gesehen. Sie wisse, dass die Verwaltung viel Arbeit habe. Auch Michler hatte das zu Roland Schwarz so gesagt: Die Schulsanierung sei ein Thema unter vielen weiteren. Es wäre wohl dringend Zeit, die Probleme an der Schule am Runden Tisch zu lösen. Zusammen mit Verwaltung, Gemeinderat, Schulleitung und Eltern.