Die Kartabteilung braucht ein dauerhaftes Trainingsgelände. Foto: Sturm
Ladenburg. (stu) Der Werksparkplatz der Firma Total in der Industriestraße ist quasi der "letzte Strohhalm", nach dem die Jugend-Kart-Abteilung greift. Wenn die Firmenleitung es gestattet, den Platz als Trainingsgelände für die Nachwuchsfahrer zu nutzen, gehen in der Jugendabteilung nicht die Lichter aus. Gibt es eine Absage, droht der Kartabteilung nach 20 erfolgreichen Jahren das Aus. Das sagte deren Leiter Hartmut Schlüse in der Jahreshauptversammlung des Motorsportclubs (MSC) Dr. Carl Benz.
Auch der Vorsitzende des MSC, Klaus Kurz, bedauert diese Entwicklung. Schon seit Jahren müsse die Jugendsparte Kompromisse eingehen. Die Parkplätze bei ABB oder auf dem ehemaligen Aldi-Gelände waren keine Dauerlösungen. In den Glanzzeiten der Abteilung hatte der MSC bis zu 15 Nachwuchsfahrer. Der Club galt als gute Adresse, es gab ein qualifiziertes Trainerteam, die sportlichen Erfolge konnten sich sehen lassen. Momentan sind noch fünf Kinder und Jugendliche angemeldet. Einige Eltern haben angekündigt, dass ihre Kinder den Verein wechseln, wenn sie nicht vor Ort trainieren können.
Der Lagebericht Schlüses, der die Jugend-Abteilung seit 15 Jahren führt, war erfreulicherweise der einzige Negativpunkt. "Es läuft ansonsten richtig rund. Sportlich konnten wir Akzente setzen, gesellschaftlich hat der MSC das Stadtgeschehen bereichert, finanziell geht es uns auch gut", so Vorsitzender Kurz. Er wollte den Versammlungsteilnehmern eigentlich Neues zur Entwicklung des Benzparks und zu den Programmpunkten des 90. Todestags von Carl Benz, dem Autoerfinder und Ehrenbürger, berichten. Das terminierte Gespräch mit Bürgermeister Stefan Schmutz musste letzterer allerdings krankheitsbedingt absagen.
Der Leiter der Oldtimersparte, Ecki Mayer, kündigte an, am 4. April eine Kranzniederlegung am Ehrengrab von Carl Benz vornehmen zu wollen. Kurz begrüßte auch die von der Stadt gewünschte Aufwertung des Benzparks, in dem die älteste aus Stein gebaute Garage der Welt steht. Die Stadtverantwortlichen hoffen auf eine Belebung des touristischen Anziehungspunkts.
Daher hat die Verwaltung den Motorsportclub gebeten, Vorschläge zu machen. Der MSC ist schon über 20 Jahre lang Pächter der Garage. Hier befinden sich die Vereinsräume, im Obergeschoss ist ein kleines Museum. Dort findet man Exponate, die Gertrud Elbe-Benz dem MSC schenkte. Die Witwe von Dieter Elbe-Benz, ein Urenkel des Autoerfinders, besitzt weitere Exponate und hat beim letzten Oldtimerpicknick angekündigt, dem Club weitere Zeugnisse aus dem Leben von Carl und Bertha Benz zukommen zu lassen.
Im Benzpark werden künftig auch Hinweisschilder aufgestellt, um die Besucher umfassend zu informieren. Auch das zwischen einem Parkplatz und Hecken "versteckte" Benz-Denkmal vor dem Wasserturm soll auf MSC-Anregung versetzt werden. Der ADAC Nordbaden hat signalisiert, dass das Projekt unterstützt werden könnte. Am MSC solle es jedenfalls nicht scheitern, sagte Mayer. Er ging auch auf die zwei Jahreshöhepunkte der Oldtimersparte ein. Am 5. Mai findet das zweite Oldtimer-Picknick statt. Auch für die Oldtimer-Ausfahrt am dritten September-Sonntag versprach er Überraschungen.
Sportleiter Peter Uhlig motivierte die Mitglieder dazu, bei der Organisation des 50. Dr.-Carl-Benz-Gedächtnis-Slaloms, der am 30. Mai in Walldorf stattfindet, Gas zu geben. Schließlich sei dies ein Wertungslauf, in dem Punkte für die Deutsche Meisterschaft gesammelt werden.
Die von Martina Wolfinger geleiteten Neuwahlen brachten folgende Ergebnisse: Stefan Otto (stellvertretender Vorsitzender), Bianca Eggert (Schatzmeisterin), Yasmin Teufert (Schriftführerin), Matthias Stummer, Julian Wolfinger (Spartenleiter Motorrad), Patrick Obert (Beisitzer). Kassenprüfer bleiben Niklas Schlüse und Martina Wolfinger. Delegierte für die ADAC-Hauptversammlung sind Klaus Kurz und Wolf-Rüdiger Würtz.