Im April ziehen die ersten Neubürger ein
Von Axel Sturm
Ladenburg. Was sich in den letzten zwei Jahren rechts und links der Ladenburger Benzstraße verändert hat, ist außergewöhnlich. Dort gab es einst nur unbebaute Flächen. Vor rund einem Jahr wurden die Mehrfamilienhäuser an der Hockenwiese bezogen. Hier fanden rund 400 Menschen eine neue Heimat. In einer schier unglaublichen Geschwindigkeit wurden auch die Reihen- und Mehrfamilienhäuser im gegenüberliegenden Wohngebiet "Matzgarten" hochgezogen, in das im April 2021 die ersten Familien einziehen werden.
"Es war ein Glücksfall für das Unternehmen, dass in Ladenburg das Grundstück erworben werden konnte", sagten die Projektbetreuer Heike und Klaus Müller beim Vororttermin. Die RNZ wollte wissen, ob die Bauabschnitte problemlos umgesetzt werden konnten und wie der Stand der Vermarktung ist. Bekanntlich ist Ladenburg eine begehrte Wohngemeinde, und mit diesem Pfund konnte auch die Baufirma Werner Wohnbau wuchern, die in der Römerstadt ihr bisher größtes Wohnbauprojekt umsetzt.
Der erste und der zweite Bauabschnitt sind bereits abgeschlossen. Die 21 Reihenhäuser im nördlichen Bereich des neuen Wohnquartiers sind alle verkauft. "Unsere Zielgruppe sind junge Familien, und die Häuser wurden fast ausschließlich von eben diesen Familien gekauft", sagte Heike Müller. Knapp unter 500.000 Euro kosten die Reihenhäuser, die alle eine gehobene Ausstattung haben. Immer wieder hörten Heike Müller und ihr Mann, wie glücklich die Käufer sind, weil sie hier ein Haus gefunden haben. "Ladenburg ist eine Marke in der Immobilienbranche. Die Infrastruktur, die erstklassige Schullandschaft und das Vereinsleben sowie die Freizeitmöglichkeiten wurden immer wieder genannt. Nicht zu vergessen die Altstadt und der Neckar", so die Projektbetreuerin.
Im Zeitplan liegt auch der zweite Bauabschnitt. Die 14 Reihenhäuser und die 55 Eigentumswohnungen, die in den drei Mehrfamilienhäusern entstehen werden, sind ebenfalls alle verkauft. Die Wohnungen, die zum Großteil von Kapitalanlegern gekauft wurden, sind zwischen 65 und 100 Quadratmeter groß. Die Reihenhäuser an dieser Stelle können im Januar 2022 bezogen werden.
Die Erdarbeiten für den dritten und vierten Bauabschnitt sind bereits im Gange. Bagger und Walzen sind derzeit im Einsatz, um die Flächen im östlichen Teil des Baugebiets vorzubereiten. Hier werden 30 weitere Reihenhäuser entstehen, die ab 534.000 Euro zu haben sind. Die Häuser in der besten Wohnlage kosten 589.000 Euro. Müller begründete die höheren Kosten für die Häuser mit der attraktiveren Lage.
Die Benzstraße soll zwar zur Gemeindestraße umgewidmet werden, und eine 30km/h-Zone soll den Straßenlärm reduzieren. Allerdings haben die Bewohner direkt an der Benzstraße schon einen Standortnachteil gegenüber den 30 Reihenhäusern, die im hinteren Wohnbereich entstehen. Die Nachfrage für die Häuser des dritten und vierten Bauabschnitts sei ebenfalls höchst erfreulich, berichteten Heike und Klaus Müller. Für die 30 Reihenhäuser haben sich schon 50 Interessenten gemeldet, aber noch hat jeder die Chance, hier seinen Traum vom eigenen Häuschen zu verwirklichen. Ein gewichtiges Verkaufsargument sind dort auch die 60 Quadratmeter großen Gartengrundstücke.
Corona sei übrigens keine Verkaufsbremse, meinte die Expertin. Das Gegenteil sei der Fall. Für viele Eltern sei es wichtig, dass die Kinder im eigenen Garten spielen können. Auch die Möglichkeit, in den Häusern Büroflächen zu schaffen, ist für viele Interessenten ein Kaufargument.
Die Müllers begrüßen auch, dass das benachbarte Industriegelände ebenfalls neu überplant wird. Nach dem Großbrand wird der Industriebetrieb RTP wohl nicht mehr aufgebaut. Die sieben Meter hohe Lärmschutzmauer soll aber trotzdem nicht rückgebaut werden, auch wenn auf dem heutigen ABB-Areal nach dem Wegzug des Konzerns im Jahre 2022 ganze neue Möglichkeiten entstehen. "Wir begrüßen es, dass die Stadt für das ABB-Gelände das Vorkaufsrecht gezogen hat", sagte Müller. Es werte natürlich auch das Wohngebiet "Matzgarten" auf, wenn in der direkten Nachbarschaft ein Wohn- und Gewerbegebiet und kein Industriebetrieb angesiedelt ist. Die Philosophie der Stadt, wie sie neue Baugebiete entwickelt, finden die Müllers vorbildlich.
Auch Projekt-Bauleiter Rolf Richter sprach von einer reibungslosen Projektumsetzung. Corona verteuert die Baukosten aber schon. Die Auftragsbücher der Handwerker sind voll, so dass es zu Kostensteigerungen von sieben Prozent pro Jahr kommt. Für den Bauträger ist es vorteilhaft, dass er mit langjährigen Handwerkspartnern zusammenarbeitet.
Im April ziehen die ersten Neubürger ein