Das Technische Hilfswerk wr mit 41 Helfern auf den Ortsverbänden Ladenburg, Wiesloch-Walldorf und Sinsheim im Einsatz, um im Weinheimer Drei-Glocken-Center beim Aufbau des Kreisimpfzentrums zu helfen. Aus Trennwänden und Metallstanden wurden so Wartebereiche und Impfkabinen. Fotos: THW Ladenburg (3) / Kreutzer (1)
Von Katharina Schröder
Ladenburg/Weinheim. Zwei Tage hat das Technische Hilfswerk (THW) Ladenburg beim Aufbau des Kreisimpfzentrums im Weinheimer Drei-Glocken-Center geholfen. "Das ehrt einen schon sehr, dass man einen Beitrag zur Pandemiebekämpfung geleistet hat und nicht nur Zuhause auf dem Sofa saß", sagt THW-Pressesprecher Daniel Rubusch. Er war einer von 41 Helfern vor Ort.
"Das Grobe haben wir aufgebaut", erklärt er. Dieses "Grobe" sind Trennwände, damit das Impfzentrum einzelne Kabinen hat. "So wie ich das sehe, ist die Einrichtung auch barrierefrei", schätzt der THW-Pressesprecher. Wer einen Impftermin in Weinheim bekommt, kommt laut Rubusch zuerst in einen Anmeldebereich, dann geht es weiter in einen Informationsbereich, bis es schließlich in die Impfkabine geht. "Man kann sich das ein bisschen vorstellen wie eine Messe im Einbahnstraßen-System", sagt er.
"Wie eine Messe im Einbahnstraßen-System"Dieser Raumaufteilung musste sogar eine Wand im Drei-Glocken-Center weichen. "In dem ehemaligen Supermarkt mussten wir die Wand zwischen der ehemaligen Süßwaren- und der Weinabteilung durchbrechen", erzählt Daniel Rubusch. "Jetzt fehlt nur noch die Feinarbeit, beispielsweise Sanitäranlagen und Elektronik."
Die THWler waren im Einsatz, damit das Impfen in Weinheim bald losgehen kann. "Als die Anfrage vom Landratsamt kam, waren unsere Helfer gleich Feuer und Flamme", erinnert sich der THW-Sprecher. In weniger als fünf Minuten seien genügend Rückmeldungen eingegangen. Und das obwohl die Anfrage nur einen Tag vor dem Arbeitseinsatz kam. "Dass das so spontan war, hat uns auch gewundert", sagt Rubusch. "Aber wir haben es nicht hinterfragt, und es hat ja alles super funktioniert."
Wie viele Trennwände und Stangen die THWler bei ihrem Einsatz in Weinheim verbaut haben, kann Rubusch kaum sagen. "Nach der 1000. Trennwand sieht man nur noch Wände", sagt er und lacht. Um den Überblick beim Aufbau zu behalten, habe das Team die Metallstangen vorsortiert und passend auf dem Boden angeordnet.
"Wie eine Messe im Einbahnstraßen-System"Beteiligt waren nicht nur die Ladenburger. Auch das THW Wiesloch-Walldorf stellte ein paar Einsatzkräfte. Und die Kollegen aus Sinsheim brachten gleich noch ihren Radlader mit, sodass die Trennwände einfach aus dem Lkw ins Drei-Glocken-Center transportiert werden konnten. Alle hätten "richtig rangeklotzt", findet Rubusch.
"Die Feuerwehr Sinsheim hat die Trennwände aus Sinsheim hergebracht", erzählt er. "Aber die Kapazitäten der Feuerwehr sollten frei bleiben. Wenn während des Aufbaus ein Großbrand ausbricht, muss sie schließlich ausrücken können." Das THW könne mehr Einsatzkräfte auf einmal stellen. "An diesem Punkt müssen wir auch unseren Arbeitgebern danken", betont Rubusch. "Sie haben ihre Mitarbeiter für zwei Tage freigestellt, ohne sie wäre so ein Unterfangen nicht möglich."
"Wie eine Messe im Einbahnstraßen-System"Mit dem Aufbau ist der Einsatz des THW für das Kreisimpfzentrum in Weinheim noch nicht vorbei. "Es kann sein, dass das Landratsamt zwischen den Jahren noch einmal auf uns zukommt", sagt Rubusch, das stehe noch nicht fest. Worum es dann genau geht, wissen er und seine Kollegen noch nicht, aber dass sie bereit sind, zu helfen, stehe schon jetzt außer Frage. "Man möchte diese Corona-Situation ja so schnell wie möglich wieder loswerden", betont der THW-Sprecher. "Und wenn wir etwas dafür tun können, dass die Pandemie vielleicht auch nur einen einzigen Tag kürzer ist, dann machen wir das", betont er.
"Wenn es dann ans Impfen geht, sollen alle Hilfsorganisationen Fahrzeuge und Fahrer bereitstellen", schildert Daniel Rubusch, wie es weitergeht. "Wir sind dann quasi Chauffeure und bringen die Impfteams zu den Impfzentren", erklärt er. Das werde in naher Zukunft auf das THW, aber auch auf andere Hilfsorganisationen wie Malteser oder das DRK zukommen. "Jede Organisation kocht irgendwo ihr eigenes Süppchen, aber Letztenendes sind wir doch eine Familie, die sich um das Wohlergehen der Bevölkerung kümmert."