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Kommunaler "Regiebetrieb"

Gemeinde Edingen-Neckarhausen will die Neckar-Fähre übernehmen

Der bisher private Fährbetrieb zwischen Neckarhausen und Ladenburg soll 2020 an Edingen-Neckarhausen übergehen.

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15.10.2019, 14:10 Uhr

Die Fähre zwischen Ladenburg und Edingen-Neckarhausen. Foto: Manceron

Von Nicoline Pilz

Edingen-Neckarhausen. Im Vorfeld der heutigen Pressekonferenz hatte Bürgermeister Simon Michler eine "handfeste Überraschung" angekündigt. Und er hielt Wort: Zum 7. April 2020 wird Edingen-Neckarhausen als Kommune den bislang privaten Fährbetrieb auf dem Neckar zwischen Neckarhausen und Ladenburg übernehmen.

Am 22. August habe er bei einem Termin im Rathaus erfahren, dass die Fährgemeinschaft nicht weitermachen wolle, erklärte Michler. Er habe spontan zugesagt, eine Lösung bis 2024/25 - perspektivisch darüber hinaus - zu suchen. Dass die Fährgemeinschaft (FG) noch vor Fertigstellung der neuen Neckarbrücke als Teilstück des Straßenbauprojekts "L 597 neu" aufgibt, kam wohl auch innerhalb der sieben Familien mit unterschiedlichen Fähranteilen überraschend. Aber die Hauptanteilseigner, die 22 von 48 Anteilen halten, hätten im Juni bei einem Treffen mitgeteilt, dass sie aussteigen. Gründe hierfür wollte Annegret Zieher auf Nachfrage der RNZ nicht nennen.

Das Aquarell von P.F.Peters entstand um 1845 und dürfte die älteste Darstellung der seit dem späten Mittelalter belegten Neckarhäuser Fährverbindung nach Ladenburg sein. Das Gemälde befindet sich im Fundus des Lobdengaumuseums in Ladenburg. Foto: Duda/Repro: Kraus-Vierling

"Keine Möglichkeit, die Fähre weiter privat zu betreiben"

"Wir haben intensiv nach Lösungen gesucht, wie wir das auffangen können. Aber es gab für uns keine Möglichkeit, die Fähre weiter privat zu betreiben", sagte FG-Sprecher Jochen Krauß heute im Schloss Neckarhausen, wo Anteilseigner, Verwaltung, Gemeinderäte, Kultur- und Heimatbund sowie Ladenburgs Bürgermeister Stefan Schmutz zusammenkamen.

Nun werde die FG zum 5. April 2020 ihren Betrieb einstellen; das Fährzeugnis läuft zum 6. April aus, danach stehe der übliche Werfttermin an, um nach Überprüfung und eventuellen Reparaturen für weitere fünf Jahre das Fährzeugnis zu erhalten. Hierfür fallen rund 50.000 Euro an. Der jährliche Zuschussbedarf liege ebenfalls bei 50.000 Euro.

Bürgermeister Michler sagte, er gehe davon aus, dass der Betrieb im ersten Jahr nach Übernahme nicht kostendeckend sei. Generell seien aber jährlich Einnahmen von rund 200.000 Euro zu erwarten. Ladenburg hat zugesagt, so erklärte Stefan Schmutz, im Verlustfall finanziell einzuspringen. "Wir sind am weiteren Betrieb der Fähre interessiert. Für uns ist das genauso wichtig, es ist der kürzeste Weg", sagte Schmutz.

Hintergrund

Stimmen zur Übernahme der Fähre durch die Gemeinde

Edingen-Neckarhausen. (nip) Bei der Pressekonferenz gestern im Schloss in Neckarhausen waren neben der Verwaltung Vertreter der Gemeinderatsfraktionen, der Fährgemeinschaft und des Kultur- und Heimatbunds anwesend. Das sagen sie zur Übernahme der Fähre durch die Gemeinde Edingen-Neckarhausen:

> Thomas

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Stimmen zur Übernahme der Fähre durch die Gemeinde

Edingen-Neckarhausen. (nip) Bei der Pressekonferenz gestern im Schloss in Neckarhausen waren neben der Verwaltung Vertreter der Gemeinderatsfraktionen, der Fährgemeinschaft und des Kultur- und Heimatbunds anwesend. Das sagen sie zur Übernahme der Fähre durch die Gemeinde Edingen-Neckarhausen:

> Thomas Hoffmann (Offene Grüne Liste): "Der Betrieb des Fährhäuschens wäre eine interessante Aufgabe für einen Förderverein."

> Dietrich Herold (UBL-FDP/FWV): "Es handelt sich hier um einen fairen Deal. Die Fähre ist ein einzigartiges Alleinstellungsmerkmal für uns und den gesamten Landkreis. Der Weg, den Rhein-Neckar-Kreis finanziell mit ins Boot zu holen, ist der richtige. Das Konzept verdient ein Dankeschön, es ist gut durchdacht. Und Frau Arras wird jetzt die neue Fährfrau."

> Edgar Wunder (Die Linke): "Das Ganze zeigt, dass die Gemeinde schnell reagieren kann und dass nicht alle Dinge lange brauchen müssen. Das ist ein fundiertes Konzept und ein Musterbeispiel für sehr gut betriebene Kommunalpolitik. Gleichzeitig hat es keine Gerüchte nach außen gegeben, die für Unruhe gesorgt hätten."

> Wolfang Ding (Vorsitzender Kultur- und Heimatbund): "Vielen Dank an die Gemeinde und den Gemeinderat, dass sie so schnell reagiert haben. Das hier ist mehr als eine Fährverbindung, das ist Kultur- und Heimatgut. Wenn sie eingestellt würde, gäbe es einen Aufschrei in der Gemeinde. Sie haben aufgegriffen, was die Bevölkerung denkt und will - eine gute Entscheidung."

> Florian König (CDU): "Wir dachten erst, dass der 5. April ein historisch trauriger Tag werden würde. Doch durch diese Vorgehensweise haben wir das erst einmal auf fünf Jahre vertagt. Dieses Konzept ist eine gute Sache und zeigt, dass wir, trotz manchmal unterschiedlicher Ansichten, etwas gemeinsam bewirken können. Hier haben wir alle an einem Strang gezogen."

> Jochen Krauß (Sprecher Fährgemeinschaft): "Wir haben großes Interesse daran, dass es mit der Fähre weitergeht und wollen uns hier nicht bereichern. Bürgermeister Michler war uns sofort Unterstützer, ja fast euphorisch. Ich sehe eine gute Chance über 2025 hinaus, weil die Fähre dann in kommunaler Hand ist."


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Die Fähre sei Kulturgut, Kult und habe vor allem eine ganz wichtige Erschließungsfunktion auch für Touristen, Pendler und Schüler, sagte Schmutz. Zudem sei sie bis zur Fertigstellung der Ortsumfahrung Teilstück der Landesstraße 597. Michler nickte und erklärte, dass man voraussichtlich noch in dieser Woche ein gemeinsames Schreiben beider Kommunen an Verkehrsminister Winfried Hermann richten werde mit der Bitte, eine finanzielle Beteiligung wenigstens bis zur Fertigstellung der neuen Neckarbrücke zwischen Ladenburg und Neckarhausen "wohlwollend zu prüfen".

Die Landtagsabgeordneten habe man ebenfalls informiert, sagte Michler. SPD-Landtagsabgeordneter Gerhard Kleinböck hat darauf bereits reagiert und sich in einem Brief an Verkehrsminister Hermann erneut für den Erhalt der Fährverbindung ausgesprochen. Zudem bittet er Hermann zu prüfen, wie Edingen-Neckarhausen bei der Aufrechterhaltung der Fährverbindung unterstützt werden könne. Möglicherweise, sagte Bürgermeister Michler, gebe es auch einen Zuschuss vom Rhein-Neckar-Kreis. Das Kommunalrechtsamt habe das Vorhaben jedenfalls rechtlich bereits abgesegnet.

Vorbehaltlich der Zustimmung des Gemeinderats, der am 23. Oktober das Thema in seiner Sitzung behandeln soll, ist folgendes geplant:

Eine Übernahme der Fähre könnte zum 7. April erfolgen. Zu diesem Zweck überträgt die Fährgemeinschaft die Fähre, das historische Fährhaus von 1815 inklusive knapp 60 Quadratmeter großem Grundstück sowie die vorhandenen Betriebseinrichtungen, Ersatz- und Verschleißteile zum Preis von 35.000 Euro Gesamtablöse an die Gemeinde Edingen-Neckarhausen.

Angesiedelt wird der neue kommunale "Regiebetrieb", der laut Kämmerer Manfred Kettner wohl eher nicht als GmbH geführt werden wird, in der Stabstelle des Bürgermeisters. "Ein politisches Signal nach außen", meinte Michler. Stabstellen-Inhaberin Thea-Patricia Arras wird demnach, zumindest verwaltungstechnisch, neue Kapitänin dieses spannenden Projekts. "Ich freue mich darauf", betonte sie. "Nach dem Schock vom 22. August überwiegt jetzt die Vorfreude", meinte auch Michler, dem gestern viel Anerkennung für seinen Einsatz entgegengebracht wurde.

Hintergrund

Fährverbindung wurde 1483 erstmals erwähnt

Mit der Fähre besitzt Neckarhausen ein besonderes Wahrzeichen: Seit 1483 urkundlich belegt, wohl aber weit älter, war sie Teil der Handelsstraße nach Frankfurt und einer Thurn- und Taxis’schen Postroute. Jede Menge Geschichte und unzählige Geschichten ranken sich um diese einst wichtigste Flussquerung am Unteren Neckar. Und

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Fährverbindung wurde 1483 erstmals erwähnt

Mit der Fähre besitzt Neckarhausen ein besonderes Wahrzeichen: Seit 1483 urkundlich belegt, wohl aber weit älter, war sie Teil der Handelsstraße nach Frankfurt und einer Thurn- und Taxis’schen Postroute. Jede Menge Geschichte und unzählige Geschichten ranken sich um diese einst wichtigste Flussquerung am Unteren Neckar. Und wenn man sich aktuell zu Recht Sorgen um den Fortbestand gemacht hat, dann nicht zum ersten Mal. Öfters schon in der langen Historie hing die Zukunft der "Neggafähr" am seidenen Faden.

So musste die private Fährgemeinschaft ab 1706 lang um ihre Rechte kämpfen, als die Heidelberger Brücke nach dem französischen Erbfolgekrieg zerstört war. Der Neubaubeauftragte Brückenkommandant Meyer erwirkte das Fährverbot in Neckarhausen für überregionalen Warenverkehr, da dies die Einkünfte seiner Behelfs-Schiffsbrücke minderte. Doch erkämpfte Neckarhausens couragierter Schultheiß Johann Michael Susmann in erbittertem Streit mit den Behörden die Fernverkehr-Lizenz für seine Färcher zurück. Bald gab es wieder längeren Zwist, nun wegen der, wie die Fährleute beklagten, zu harten Übersetz- und Fronpflichten für die Truppen und für den kurfürstlichen Hof. Dies resultierte 1725 in einem Erbbestandsbrief. Mit ihm riss Kurfürst Carl Theodor diese Zoll-lukrative Querung zwar an sich; doch sicherte das Dokument den Fähr-Teilhabern erstmals schriftlich ihr Betreiber-Recht. So feierten sie 1995 "250 Jahre Erbbestandsbrief" und zudem den 100. Geburtstag ihres damaligen Fährschiffs - amtlich benamt war es die "Heidelberg 004", eine eiserne "Nähe" mit Holzdeck, das für große Gespanne und später für sechs Autos reichte.

Wie in der zum Doppel-Jubiläum von Günter Fillbrunn und Klaus Backes verfassten Chronik zu lesen ist, wollte man Ende des 19. Jahrhunderts schon zum Hochseil-Betrieb wechseln, blieb dann aber beim Halteseil im Fluss. Erst Mitte der 1970er kam das Hochseil an zwei Masten. Seither kann man dem Schiffsverkehr, der Vorfahrt hat, nach beiden Uferseiten ausweichen. 105 Jahre lang tuckerte dieses Fährschiff von morgens bis abends "dä Negga riwwer un niwwer...", wie es im Buchtitel von Günter Fillbrunns 2007 in Dialekt gereimter Fähr- und Neckar-Chronik heißt. Dann wurde eine an der Havel durch Brückenbau arbeitslos gewordene, etwas größere Fähre gekauft. Die ausrangierte "Heidelberg 004" lag noch einige Zeit beim alten Fährhäuschen. Es gab Anregungen, den Oldtimer zu erhalten, etwa als Kerwe-Bühne beim Bad-Parkplatz. Doch fand dies kommunal keine Unterstützung, auch Ladenburg hatte kein Interesse. Die Fähre wurde abgewrackt.

Zwei Generationen zuvor, im März 1945, wäre es schon einmal fast um sie geschehen: Kurz vor Kriegsende sollte sie wie die Eisenbahnbrücke von der Wehrmacht gesprengt werden. Da setzten die Fährleute ihr Schiff lieber selbst im Fluss auf Grund. Dabei kam ein französischer Kriegsgefangener ums Leben, als sich das Beiboot, in dem er stand, aufstellte. Obwohl Nichtschwimmer, sprang er in Panik vom Boot und ertrank. Die Fähre aber konnten die Färcher bald nach der Ortsbesetzung durch die US-Truppen wieder heben und weiter nutzen. Von vielen anderen Begebenheiten, leider auch von Unfällen berichtet die Chronik. So fuhren im Sommer 1945 drei US-Soldaten im Jeep zur Anlegestelle. Statt daneben auf die Pontonbrücke brausten sie auf die Fähre und drüber hinaus in den Neckar. Alle drei starben. Frisch noch ist die Erschütterung über den tragischen Unfall vorigen Herbst, bei dem ein älteres Ehepaar ums Leben kam, als das Auto plötzlich losfuhr und in den Fluss stürzte. Großes Glück hatte dagegen 1971 ein junger Mann, der in einem geliehenen Straßenkreuzer auf der Fähre mit dem Gas spielte. Prompt schoss der Buick ins Wasser, blieb aber an der Oberfläche; durchs Fenster konnte sich der Leichtsinnige retten.

Die Eis-Katastrophe 1784, die Bestandssorgen durch den Brückenbau 1927 in Seckenheim und ab 1932/33 die zusätzliche Konkurrenz durch den Fußgängersteg, daneben Episoden, Anekdoten und noch Vieles mehr gäbe es aus der langen Geschichte zu erzählen. So seien die genannten Bücher empfohlen sowie das Fährkapitel des RNZ-Schreibers im Band 7 der "Bausteine zur Ortsgeschichte". (sti)


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Gedacht sei ferner an die Gründung eines Fördervereins Fähre, der finanzielle und ideelle Unterstützung leisten könnte, sagte der Bürgermeister weiter. Vorerst plane man mit der Einrichtung von drei Vollzeitstellen. Weitere Teilzeitkräfte und geringfügig Beschäftigte müssten vermutlich folgen. Der personelle Aspekt sei noch herausfordernd, doch die Fährgemeinschaft habe Hilfe zugesagt. Zwar löse sie sich zum 6. April auf, doch gebe es Signale, unter anderem von Martina Kreutzer und deren Töchtern, weiter fähren zu wollen.

Aus dem zurzeit als Lager genutzten Fährhäuschen, das unter Denkmalschutz steht, lasse sich eventuell ein kleiner Kiosk mit Ticketverkauf einrichten. "Aber das ist erst einmal zweitrangig", meinte Michler.


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