Gudrun Schmitt (l.), Vorsitzende des Kirchengemeinderats, erklärte die Lage. F.: Dorn
Weinheim-Rippenweier. (stek) Das Votum in der Kirche hätte eindeutiger nicht ausfallen können: Der Erhalt des Geläuts am Pfarrhaus in Rippenweier ist der Wunsch aller. Niemand stellte bei der außerordentlichen Kirchengemeindeversammlung in Heiligkreuz das Geläut auch nur für einen Moment in Frage. Schwieriger ist es dagegen mit dem Weg dahin.
Denn die Kirchengemeinde habe, so Versammlungsleiter Lothar Röder, keine Mittel zur Finanzierung der Sanierung. Und aus Karlsruhe sei vom Oberkirchenrat die klare Ansage gekommen, dass es keine Förderung gibt. Eine missliche Lage, so Röder: "Die Lösung muss aus unserer Mitte kommen."
Kurz erläutere Röder gemeinsam mit der Vorsitzenden des Kirchengemeinderats, Gudrun Schmitt, die Ausgangslage: Bei den Sanierungsarbeiten am Pfarrhaus in Rippenweier offenbarte sich die Baufälligkeit an der Garage und am Dachreiter, einem kleinen Holztürmchen, auf dem die Glocke angebracht ist. Die Mängel seien so erheblich, dass die Zukunft des Tageszeiten- und Totengeläuts für Rippen- und Rittenweier in Frage steht.
Ein erster Kostenvoranschlag beziffert die Sanierung des Dachreiters auf rund 6000 Euro. Darüber hinaus müsse auch noch die Statik der Garage geprüft werden. Im schlimmsten Fall, sagte Röder, "könnte da ein fünfstelliger Betrag auf uns zu kommen". Eine schwierige Situation, so der Tenor im Kirchenschiff. Auch weil vom Oberkirchenrat zwar kein Geld komme, aber bestimmt werde, wie die Arbeiten auszuführen seien. Ein Gebaren, das auf viel Unverständnis stieß.
Um alle Fakten zusammenzutragen und transparent präsentieren zu können, wurde von der Versammlung die Gründung einer Arbeitsgruppe beschlossen. Daraus soll ein Plan für das weitere Vorgehen entstehen. Gleich mitbeschlossen wurde, einen zweiten Kostenvoranschlag für den Dachreiter einzuholen.
Klar schein, dass eine Finanzierung ohne Spenden nicht darstellbar ist. Und so wird bereits in den kommenden Tagen ein Spendenkonto eröffnet. Dabei war die Versammlung zuversichtlich, dass die Finanzierung gestemmt werden könne. Immerhin lebten in Heiligkreuz, Rippenweier und Rittenweier rund 1000 Menschen. Da sollte solch ein Betrag im Bereich des Möglichen sein. Eine Zukunft ohne das Geläut mochte sich hier jedenfalls niemand vorstellen. Die Alternative eines Geläuts beim Rathaus in Rippenweier stieß ebenfalls auf Ablehnung.