Gemeinsam besuchten sie einst das Schulhaus in der Obergasse, nun trafen sie sich wieder: die Schulkameraden des Jahrgangs 1938/39, hier vor dem Rathaus. Foto: zg
Hirschberg-Leutershausen. (zg/ans) Die im Fünf-Jahresrhythmus stattfindenden Klassenfeiern des Jahrgangs 1938/39 Leutershausen haben seit 1958 Tradition. Der Jahrgang von 86 Schülern, die getrennt in zwei Klassen im ehemaligen Schulhaus in der Obergasse unterrichtet wurden, traf sich nun zum 80. Geburtstag.
Das Beisammensein begann auf dem örtlichen Friedhof in Leutershausen, um der verstorbenen Mitschülern zu gedenken. Nach der Begrüßung durch Annel Stadler bedauerte diese, dass bereits 32 Schulkameraden verstorben seien, und nannte deren Namen. Mit Beethovens 6. Sinfonie wurde ihnen in aller Stille gedacht. Zum Gedenken legte der Jahrgang beim Ehrenkreuz ein Blumengesteck ab.
Nach dem Friedhofsbesuch trafen sich alle am Rathaus, denn viele wohnen schon Jahrzehnte nicht mehr in Leutershausen. Zum Teil kennen sie das Rathaus und den neuen Bürgermeister Ralf Gänshirt nicht. Dieser begrüßte die große Schar des Jahrgangs und informierte über die aktuelle Situation sowie über die künftigen Planungen der Gemeinde.
Annel Stadler, die dieses Treffen organisiert hatte, bedankte sich im Namen aller für die Zeit, die sich der Bürgermeister genommen hatte, und wünschte ihm für die kommenden Jahre gute und konstruktive Zusammenarbeit mit den Kollegen, dem Gemeinderat und der Bevölkerung. Bei einem kleinen Umtrunk stellten die Klassenkameraden von einst viele Fragen an das neue Ortsoberhaupt, die dieser auch geduldig beantwortete.
Nun ging es zum gemütlichen Beisammensein ins Gasthaus "Zum Löwen". Erfreulich war für die Organisatoren Ernst Fey und Annel Stadler, dass so viele den Weg zur Jubiläumsfeier gefunden hatten. "Es ist nicht immer einfach, egal ob vom Ort oder ob eine Anreise erforderlich ist, wir alle werden nicht jünger und sind dementsprechend auch nicht mehr so flexibel und beweglich", betonte Stadler und dankte allen Anwesenden für ihr Kommen. Seit der Schulzeit hat sich (nicht nur) für die Klassenkameraden enorm viel verändert. "Wir sind in unserer Kindheit kaum aus Leutershausen gekommen. Jetzt steht für alle die Welt offen", sagte Stadler. Reisen in fast alle Länder sei kein Problem mehr.
"Die digitale Welt ist für uns oft schwer verständlich. Wir haben uns aber ganz gut gehalten, und auch mit dem neuen Leben sind wir einigermaßen zurechtgekommen", betonte die Organisatorin. Sie seien mit dem Fortschritt auch gewachsen.
Einen Rat gab sie noch allen mit auf den Weg: An der Vergangenheit könnten sie nichts ändern, die Zukunft könnten sie auch nicht bestimmen. Aber: "Was wir können, ist das Leben, so wie es jetzt ist, genießen."
Bei einem guten Essen wurden viele Erinnerungen ausgetauscht. Ernst Fey präsentierte zwei Filme von den Ausflügen nach Deidesheim und nach Villingen-Schwenningen aus den Jahren 2005 und 2006. Viele lustige Kommentare im Laufe der Vorführung sorgten für Heiterkeit. Ebenso lebten Ereignisse der vergangenen Jahre wieder auf. Applaus und Dank galten den beiden Verantwortlichen fürs gelungene Jahrgangstreffen.