Marianne Koch, ihre Schwiegertochter Sabine sowie ihr Sohn Holger (v. l.) im Hofladen der Familie in der Edinger Bahnhofstraße. Foto: Schäfer
Edingen-Neckarhausen. (fer) "Ein Landwirt kann heutzutage nicht mehr von der reinen Landwirtschaft existieren, deshalb haben wir mehrere Standbeine", lässt Holger Koch wissen. Zusammen mit seiner Mutter Marianne Koch sowie mit Unterstützung von Vater Hans und Ehefrau Sabine führt er den Betrieb in der Edinger Feldflur in vierter Generation. Eins der Standbeine ist der Hofladen, der in den 1980er-Jahren eröffnet wurde und in dem vorrangig eigene Produkte vermarktet werden.
> Was gibt es hier? Vor allem das, was das Schwein aus der hofeigenen Haltung so alles hergibt. Das sind neben Frischfleisch auch Wurstsorten, die Metzgermeister Holger Koch herstellt. Sowohl in Dosen als auch in der Frischetheke sind die Spezialitäten erhältlich. Es gibt auch Eier aus der eigenen Freilandhaltung. Hinzu kommt Rindfleisch aus einem Betrieb der Weinheimer Verwandtschaft. Die Felder liefern Kartoffeln, Süßkartoffeln, Zwiebeln und Getreide, dessen Mehl in den hauseigenen Teigwaren verwendet wird. Saisonal gibt es Spargel sowie Obst und Gemüse von der Bergstraße. Auch die Milchprodukte kommen aus der Region.
> Was ist das Besondere? Vor allem das gesunde "Inka-Korn" Quinoa, das Holger Koch als "Kurpfalz-Quinoa" auf den eigenen Feldern anbaut. In Sachen Fleisch und Wurst sind die hausgemachten Maultaschen, Frikadellen, Leberknödel, diverse Fleischkäse-Sorten sowie Pfefferbeißer und gekochter Schinken beliebt. Gleiches gilt für Fertiggerichte aus eigener Herstellung, zu denen auch kurpfälzer Hausmannskost wie Saure Nieren, Schweinepfeffer und Wurstsuppe zählen. Echte Renner sind zudem die bei Kindern beliebte Bolognese sowie die Markklößchen-Suppe.
> Die Geschichte des Hofladens. "Nach der Aussiedlung des Bauernhofs von der Edinger Hauptstraße hinaus in die Feldflur haben mein Opa Heinrich und seine Frau Elisabeth 1961 in der Bahnhofstraße 50 den Grundstein für den jetzigen Hof gelegt", erzählt Holger Koch. Am Anfang beschränkte man sich auf den Verkauf von Frischmilch, die literweise ins mitgebrachte Milchkännchen abgefüllt wurde. Obst und Kartoffeln fanden ebenfalls dankbare Abnehmer. Mitte der 1980er-Jahre begann man mit der hofeigenen Schweineschlachtung. Interessierte Kunden konnten sich melden und sich an den Schlachtterminen für Fleisch und Wurstwaren vormerken lassen. "Damit konnten wir die Nachfrage aber immer noch nicht decken, und so war die Direktvermarktung in einem neu geschaffenen Hofladen der nächste Schritt", erläutert Marianne Koch, die als Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft ebenfalls vom Fach ist. Als dann Sohn Holger nach seiner Ausbildung zum Metzgermeister in den familieneigenen Betrieb einstieg, wurde das Angebot um einen Partyservice erweitert.
Im Jahr 2005 öffnete die Koch’sche Festscheune. Mit ihr verwandelte sich der ehemalige Kuhstall in einen beliebten Veranstaltungsort. "Wir vermieten die Festscheune inklusive Bewirtung an geschlossene Gesellschaften für Feierlichkeiten aller Art", sagt Marianne Koch. Seit diesem Jahr stehen zudem sieben komfortable Ferienwohnungen für Urlaubsgäste zur Verfügung. "Die Leute kommen gern zum Fahrradfahren in unsere Region", bemerkt Holger Koch und fügt an: "Egal ob nach Heidelberg, Schwetzingen oder an die Bergstraße: Edingen ist ein idealer Ausgangspunkt." Deshalb stehen für radfreudige Besucher auch ein E-Bike-Verleih sowie eine Elektro-Tankstelle zur Verfügung. Um die Gästeschar kümmert sich Holger Kochs Ehefrau Sabine, eine gelernte Hotel-Fachfrau.
> Anfahrt:Zu Kochs Hofladen in der Bahnhofstraße 50 führt ein Abzweig der Hauptstraße neben dem Edeka-Markt. Entlang der Bahnhofstraße geht es vorbei am Edinger Bahnhof über die Schienen hinaus in die Feldflur. Der Weg ist ausgeschildert. Es gibt Parkplätze.
> Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag durchgehend von 9 bis 18 Uhr. Samstags von 9 bis 13 Uhr. An vier Automaten können sich die Kunden rund um die Uhr bedienen. Hofeigenes dominiert auch hier das Angebot. "Wenn Sie vergessen haben einzukaufen, sorgt der Inhalt unserer Automaten dafür, dass Sie garantiert satt werden", scherzt Holger Koch. Spaziergänger mit Kindern erfreuen sich am "meckernden Völkchen" im Ziegengehege.