Hirschberg/Heddesheim. (mwg) Nachdem am Montagmittag bekannt geworden war, dass das Trinkwasser von Hirschberg und Heddesheim mit dem Kolibakterium Escherichia coli verunreinigt ist, wird dem Wasser jetzt Chlor zugegeben. Das teilte der zuständige Zweckverband Gruppenwasserversorgung Obere Bergstraße am Mittwochmorgen mit. Demnach beginne die Chlorung jetzt und sei mit dem Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises abgestimmt.
Die eingesetzte Chlorkonzentration könne nicht zu einer gesundheitlichen Beeinträchtigung führen, heißt es in der Pressemeldung weiter. Menschen, die an einer Chlor-Allergie leiden, sollen das Wasser aber auf keinen Fall zu sich nehmen. Ebenso sei es für Aquarien ungeeignet.
Eine erneute Beprobung des Trinkwassers am Montag habe zwar bereits eine "deutliche Reduzierung der festgestellten Keime" ergeben, schreibt die Gemeinde Hirschberg auf ihrer Homepage. Dennoch entspreche das Wasser noch nicht der Trinkwasserverordnung, die eine Keimzahl von 0 vorsehe. Daher gelte trotz der Chlorung weiterhin das Abkochgebot.
Zunächst soll am heutigen Mittwoch eine mobile Chloranlage eingebaut werden, die das gesamte Leitungsnetz von Hirschberg und Heddesheim spült. Die Spülung werde solange durchgeführt, bis an jeder Entnahmestelle ein Chlornachweis vorliege, heißt es in der Pressemeldung des Zweckverbands Gruppenwasserversorgung Obere Bergstraße. Dadurch soll erreicht werden, dass das gesamte Versorgungsnetz und die dazugehörigen Speicherbehälter desinfiziert werden.
Update: Mittwoch, 17. Juli 2019, 10 Uhr
Hirschberg/Heddesheim. (ans) In Hirschberg und Heddesheim ist Vorsicht bei der Trinkwasser-Nutzung geboten: Bei einer Routine-Untersuchung ist ein erhöhter Keimgehalt im Wasser festgestellt worden. Ein entsprechender Warnhinweis ging über das bundesweite Katastrophenwarnsystem "Katwarn" am Montagmittag, um 14.11 Uhr, raus. Das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises hat aufgrund der Verkeimung vorsorglich ein Abkochgebot für Trinkwasser, das zur Nahrungsaufnahme genutzt wird, erlassen.
Laut Landratsamtssprecherin Silke Hartmann handelt es sich um E.Coli Bakterien (Escherichia coli), die zu den coliformen Keimen zählen. Diese können auf den Menschen durch das Trinken von verunreinigtem, schädlichem Leitungswasser übertragen werden. Eine der häufigsten Folgen ist Durchfall. Allerdings kann der Keim auch in die Blutbahn und andere Körperteile transportiert werden, mit schwerwiegenderen Konsequenzen wie Lungenentzündung, Blutvergiftung oder Harnwegsinfektionen.
Ursache für das mit coliformen Keimen belastete Trinkwasser kann Kot von Nutz- und Haustieren sein, der durch Niederschläge in die Gewässer getragen wird. Auch in der Landwirtschaft können Böden durch den Einsatz von Düngemitteln mit diesen Keimen belastet werden. Durch Regen ist es möglich, dass diese weiter in den Wasserkreislauf transportiert werden.
Laut Jürgen Beck, Schriftführer beim fürs Trinkwasser in beiden Gemeinden zuständigen Gruppenwasserverbands Obere Bergstraße, arbeitet man "mit Hochdruck" an der Ursachenforschung. "Das hatten wir noch nie", sagt Beck. Trinkwasseruntersuchungen ordne der Verband in regelmäßigen Abständen an, die letzte sei durch das Hygieneinstitut Heidelberg am Freitag erfolgt. Am Montag lag dann das Ergebnis mit der erhöhten Keimbelastung vor. "Jetzt müssen wir schauen, was die Ursache ist und was die Nachbeprobung ergibt", so Beck.
Update: Montag, 15. Juli 2019, 15.12 Uhr