Hirschberger Integrationsmanagerin

Nassim Alizadeh ist geradezu eine Idealbesetzung

Die 30-Jährige lebt in der Gemeinde und spricht Farsi - Sprechstunde ab nächster Woche

22.01.2018 UPDATE: 23.01.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 8 Sekunden

Bürgermeister Manuel Just begrüßte Integrationsmanagerin Nassim Alizadeh gemeinsam mit Christian Müller und Stefanie Keller (v.l.) in der Verwaltung. Das DRK, vertreten durch Andreas Schmitt (2.v.r.) und Natascha Pfau (r.), war mit der Stellenbesetzung betraut. Foto: Kreutzer

Von Stefan Zeeh

Hirschberg. Auf der Suche nach einem Integrationsmanager ist die Gemeinde erfolgreich gewesen. Nassim Alizadeh von der Einrichtung "Migration und Integration" des Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) wird ab sofort die Integration der derzeit 95 in der Anschlussunterbringung befindlichen Flüchtlinge in der Kommune fördern.

Die in Hirschberg lebende Alizadeh ist geradezu eine Idealbesetzung für diese Stelle, spricht sie doch Farsi, die Amtssprache in Afghanistan. Somit kann sie sich mit den an die Bergstraße gekommenen Menschen aus Afghanistan bestens verständigen. "Die Menschen reden über unangenehme Dinge lieber in ihrer Muttersprache", sagte Alizadeh.

Erfahrung in der Betreuung von Flüchtlingen bringt die 30-Jährige ebenfalls mit. "Im Enzkreis war ich für zwei Jahre für die Betreuung von geflüchteten Menschen in der vorläufigen Unterbringung zuständig", berichtete die studierte Politik- und Islamwissenschaftlerin bei einem Pressegespräch im Hirschberger Rathaus.

"Das Land Baden-Württemberg hat sich aufgeschwungen, die Integrationsarbeit mit Blick auf die Flüchtlingsproblematik zu fördern", ging Bürgermeister Manuel Just auf die Hintergründe der neu geschaffenen Stelle eines Integrationsmanagers ein. 320 Millionen Euro hat die Landesregierung für die Integration der Geflüchteten für zwei Jahre zur Verfügung gestellt. Ein gutes Drittel der Fördermittel ist für die Einstellung von 1000 sogenannten Integrationsmanagern in den Kommunen vorgesehen. Allerdings bekommt Hirschberg nur eine halbe Stelle vom Land finanziert. Da aber nur ganze Stellen gefördert werden, musste sich die Gemeinde nach einem Partner umsehen, der ebenso nur eine halbe Stelle zur Verfügung hat.

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In Gesprächen mit dem Deutschen Roten Kreuz stellte sich heraus, dass eine Partnerschaft mit der Hilfsorganisation zur Besetzung der Stelle des Integrationsmanagers die ideale Lösung ist, da der DRK-Kreisverband Mannheim auch für andere Gemeinden in der Region den Integrationsmanager stellt. So wurde ein gemeinsamer Antrag mit den Gemeinden Ilvesheim, Ladenburg und Dossenheim beim Land zur Finanzierung entsprechender Stellen gestellt.

"Wir haben auch mit anderen Anbietern Gespräche geführt", erläuterte Just die Vorgehensweise. Für das DRK sprach unter anderem der starke Ortsverband in Hirschberg sowie die im Hilfeleistungszentrum vorhandene Möglichkeit eines Büros für den Integrationsmanager. So wird Nassim Alizadeh ihre Sprechstunde mit Beginn der kommenden Woche jeweils dienstags von 9 bis 12 Uhr in den Räumlichkeiten des DRK im Hilfeleistungszentrum in der Galgenstraße 2 abhalten. "Es soll auch eine Nachmittagssprechstunde eingerichtet werden, für alle die tagsüber arbeiten", fügte Alizadeh an. Wochentag und Uhrzeit dafür stehen aber noch nicht fest.

Ansonsten bietet die neue Integrationsmanagerin Termine für Einzelberatungen an: "Dabei wird es vor allem um die Themen Wohnen, Plätze für die Kinder in Schulen oder Kindertagesstätten oder die Arbeitssuche gehen." Alizadeh aus ihrer Erfahrung mit Flüchtlingen die gängigen Themen. Von Seiten der Einrichtung "Migration und Integration" wird sie in ihrer Arbeit weiter unterstützt. "Wir bieten auch eine psychosoziale Beratung an", erklärte Natascha Pfau von der Leitung der Einrichtung des DRK.

Die Integrationsmanagerin ist aber nicht nur für die Flüchtlinge da. Sie ist ebenfalls Ansprechpartner für die ehrenamtlich Tätigen in der Flüchtlingsarbeit und für die Gemeindeverwaltung. "Daher ist dies eine Schnittstelle bei der Integration von Flüchtlingen", betonte Just. "Die Integration der nach Deutschland gekommenen Menschen wird über Jahre hinweg noch weitergehen", war sich der Zweite Stellvertreter des Präsidenten des Kreisverbands Mannheim, Andreas Schmitt, sicher. Er verwies auf die derzeitigen Ereignisse im Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien, die dazu führen könnten, dass weitere Flüchtlinge nach Europa kommen.

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