Mit vielfältigen Spielmöglichkeiten soll der Außenbereich des evangelischen Kindergartens ausgestattet werden. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 431 000 Euro. Skizze: faktorgruen
Von Stefan Zeeh
Hirschberg. Während der Neubau des evangelischen Kindergartens in Leutershausen Fortschritte macht, gab es für die Gemeinderäte am Dienstag viel Diskussionsstoff rund um die Gestaltung der Außenanlage und des Eingangsbereichs. Der Gemeinderat hatte im Mai beschlossen, dass die Gestaltung der Außenanlage mit Blick auf die Kosten überprüft werden sollte. Die Einsparmöglichkeiten stellte Ricardo Patings vom Planungsbüro "faktorgruen" vor. Danach können etwa Kosten von rund 3500 Euro eingespart werden, indem die Sitzgelegenheiten auf dem Vorplatz in Form von Holzblöcken angelegt werden.
Dazu hatte Pfarrerin Tanja Schmidt mitgeteilt, dass die Evangelische Kirchengemeinde Spenden in Höhe von 40.000 Euro zur Verfügung stellt, damit unter anderem das Wasserspiel für die Kinder hochwertig mit Schaufelrädern angelegt werden kann und nicht nur ein Matschtisch mit Pumpe entsteht. Einsparungen sind zudem möglich, indem im zentralen Bereich des Spielhofs eine leicht erhöhte Grünfläche entsteht. Hierfür muss kein zusätzliches Material herangeschafft, sondern es kann unbelastetes vom Kindergartengelände verwendet werden, wie Patings erläuterte.
Demgegenüber stehen Mehrkosten von rund 9000 Euro für eine Stützmauer im östlichen Bereich des Geländes, da hier Leitungen im Gehwegbereich der Hauptstraße verlaufen. Insgesamt werden sich die Kosten der Außenanlage auf gut 431.000 Euro belaufen. Durch die Einsparungen sei es aber immerhin gelungen die Kostensteigerungen aufzufangen, so Bürgermeister Ralf Gänshirt. Die Gemeinderäte beschlossen daraufhin einstimmig die Ausschreibung des Außengeländes entsprechend der aktuellen Planung.
Gar nicht einer Meinung waren die Gemeinderäte, als es um die Gestaltung des Eingangsbereichs ging. Zur Wahl stand, die Fassade mit einem Wärmdämmverbundsystem (WDVS) und Außenputz herzustellen, oder eine hochwertigere Gestaltung aus Aluminium-Elementen mit einer Zierlochung. Die Kosten für diese Lochblechfassade würden sich auf 64.500 Euro belaufen, mit dem WDVS würde man rund 16.000 Euro einsparen. Allerdings kämen bei dem WDVS noch Umplanungskosten von vermutlich 6500 Euro dazu. "Beim gesamten Gebäude fand bereits eine Abkehr von besonderen Materialien statt", so Astrid Fath, die zusammen mit Architektenkollege Thomas Thiele die Projektsteuerung für den Neubau übernommen hat. Die Lochblechfassade würde dem Gebäude eine höhere Wertigkeit verleihen.
"Wir brauchen einen Eyecatcher", plädierte auch Oliver Reisig (FDP) für die Lochblechfassade. Werner Volk (Freie Wähler) hatte jedoch an einem Probestück festgestellt, dass das Lochblech sehr leicht Kratzer bekommen kann. "Das Metall bekommt zwar Kratzer, behält aber seine Farbe", entkräftete Fath diese Feststellung. Außerdem ließen sich gegebenenfalls einzelne Platten austauschen. Bei einer WDVS-Fassade seien dagegen größere Beschädigungen denkbar.
Claudia Helmes (GLH) äußerste dagegen Bedenken bezüglich des Lochblechs wegen des hohen Energiebedarfs bei der Aluminiumherstellung. Zudem würde durch den Abbau von aluminiumhaltigen Erzen der Regenwald zerstört, weshalb die GLH-Fraktion geschlossen gegen eine Lochblechfassade stimmte. Wegen der niedrigeren Kosten sprachen sich auch Alexander May (Freie Wähler), Ferdinand Graf von Wiser (CDU) und Tobias Rell (FDP) für die WDVS-Fassade aus. Das Gremium beschloss jedoch die Ausgestaltung des Eingangsbereichs mit einer Lochblechfassade, da die anderen Räte und Gänshirt für diese votierten.