Werner Volk zeigt zwei seiner vier mit Gold prämierten Produkte: den Heidelbeergeist und „Verners Whisky“. Die Urkunden kamen in diesem Jahr per Post. Foto: Kreutzer
Von Annette Steininger
Hirschberg-Leutershausen. Schnapsbrenner und Obstbaumeister Werner Volk lacht gern und viel. Und momentan hat er gleich mehrere Gründe, um zu strahlen. So hat er bei den "Baden Best Spirits", der alle zwei Jahre stattfindenden Prämierung des Verbands Badischer Kleiner und Obstbrenner gleich 34 Medaillen geholt. "So viele hatte ich noch nie", sagt Volk stolz. Bisher waren es zumeist zwischen 17 und 24 Medaillen, die er nach Hirschberg holte.
Unter den aktuellen Auszeichnungen sind auch vier Goldmedaillen – für seinen Williams Christ Birnenbrand, seinen Heidelbeergeist, den Schleengeist und schließlich "Verners Whisky". "Das sind auch meine Paradeschnäpse", findet der Schnapsbrenner, der sich über den Erfolg riesig freut.
Auch sein "Volks Williams spezial" erfuhr Anerkennung und erhielt eine Silbermedaille. Der ist lieblicher als der klassische Williams und von der Farbe her bräunlich. Volk bezeichnet ihn gern als den "Frauen-Williams", weil er bei der Damenwelt aufgrund seines süßen Geschmacks besser ankomme. Dieser ist dem besonderen Herstellungsverfahren geschuldet. So werden hierfür geviertelte Birnen mit Williams übergossen und bleiben eine Weile darin liegen. Die Urkunden für diese prämierten Schnäpse kamen diesmal – coronabedingt – per Post bei Volk an. Sonst gibt es immer eine feierliche Verleihung in Sasbachwalden.
Im Frühjahr hatten die 321 Antragsteller ihre 3068 Proben abgegeben. Lange war dann nicht klar, ob die Prämierung überhaupt stattfinden kann, aber die Prüfer machten sich schließlich in reduzierter Anzahl ans Werk. So kam es, dass Volk trotz aller Widrigkeiten seine Auszeichnung erhielt: vier Mal Gold, 16 Mal Silber und 14 Mal Bronze.
Doch nicht nur das macht den Obstbaumeister sehr glücklich: Auch das Ergebnis seiner bisherigen Ernte – diese Woche wird wohl die Haupternte abgeschlossen sein – freut ihn ungemein. Geradezu ideale Bedingungen beziehungsweise Temperaturen habe es dieses Jahr für das Obst gegeben, bis auf die Frostperiode im Frühjahr. Da hatte Volk so viele Frostschutzberegnungen – mindestens 14 Mal – wie noch nie zuvor vornehmen müssen. Aber dann ging es steil bergauf. "Das Traumwetter Ende August" habe den Äpfeln eine tolle Farbe beschert, freut sich Volk.
Zwischendurch habe es immer mal wieder geregnet, sodass es auch nicht zu trocken gewesen sei. Alle Früchte hätten eine tolle Größe, sagt der Obstbaumeister zufrieden. Und so schöne Trauben hätten sie schon lange nicht mehr gehabt. Mit dem Herbsten seien sie vergangenen Freitag fertig geworden.
Auch der Hofladen läuft gut. Während des Gesprächs mit der RNZ herrscht reger Betrieb. Volk dankt es seinen Kunden auch damit, dass er offen für Neues ist. So baut er beispielsweise seit vergangenem Jahr "Santana" an; dieser Apfel gilt als besonders allergikerfreundlich. "Der kommt dann aber erst nächstes Jahr", erzählt Volk.
Jetzt schon erhältlich und neu ist sein roter Apfelsaft, hergestellt aus Äpfeln mit roter Schale und rotem Fruchtfleisch. Auf den klangvollen Namen "Weirouge" hört diese Sorte.