Hirschberg-Großsachsen

Nach dem ersten Schluck ging das Herz auf

Winzer präsentierten sich am Sonntag bei "Badische Bergstraße genießen" - Für Manuel Just war es die letzte Amtshandlung in Hirschberg

10.05.2019 UPDATE: 13.05.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden

Winzer und Hoheiten warben auf dem Gelände der Alten Tabakfabrik für die Weine von Badischer und Hessischer Bergstraße. Auch aus Heidelberg und dem Kraichgau waren Betriebe vertreten. Foto: Dorn

Von Günther Grosch

Hirschberg-Großsachsen. "Wer genießen kann, trinkt keinen Wein mehr, sondern kostet Geheimnisse" - so formulierte es einmal der spanische Maler Salvador Dali. Ähnliches in flüssiger Form drückten am gestrigen Sonntag auch die Winzer von zehn Weingütern und Weinbaubetrieben entlang der Badischen und Hessischen Bergstraße aus.

"Schon nach dem ersten Schluck geht einem hier das Herz auf", brachte es einer der vielen Besucher, darunter Weinheims Alt-OB Heiner Bernhard, Nachfolger Manuel Just (Hirschberg), Hansjörg Höfer (Schriesheim) und Holger Habich (Zwingenberg), auf dem Areal der Alten Tabakfabrik auf den Punkt. Das Wetter stützte das Motto "Wir lassen die Sonne in und aus unseren Gläsern funkeln".

Leidenschaft für Wein, Natur und ihre Rebstöcke präge und kennzeichne das eigene Denken und Handeln, so die Vertreter vom Rosenhof Ladenburg, den Weingütern Jäck, Bielig und der Winzergenossenschaft Schriesheim, des Weinguts Teutsch aus Hirschberg, des Obsthofs Schröder (Muckensturm) sowie der Weinmanufaktur Dossenheim, die zum ersten Mal dabei war. Das Weingut Holfelder hatte zur Freude der Kenner sogar den Weg aus dem Kraichgau nicht gescheut. Heidelberg war mit dem Weingut Clauer bestens vertreten.

Und weil an der Bergstraße die grenzübergreifende Zusammenarbeit der Winzer unter dem Dach des Tourismusservice Bergstraße nicht erst seit gestern funktioniert, präsentierten auch die Winzer aus dem hessischen Heppenheim ihre Visitenkarte. Für Bürgermeister Manuel Just bedeutete sein gestriges Grußwort zugleich seine letzte offizielle Amtshandlung in Hirschbergs Diensten. Ab dem heutigen Montag sitzt er als Weinheims Oberbürgermeister auf dem Chefstuhl der Zweiburgenstadt. Wenn er ein Drehbuch schreiben müsste, hätte er es nicht besser tun können, so Just bestens gelaunt: Auf den Tag genau neun Monate nach seiner Wahl trete er sein neues Amt an.

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Auch seine letzten Termine in Hirschberg entbehrten nicht einer gewissen Symbolik. Im Vorfeld der Europawahl hatte Just am Freitag eine Ausstellung mit französischen Künstlern aus der Partnergemeinde Brignais eröffnet und gestern nun mit dem Weinevent die starke Verbindung zwischen Weinheim und Hirschberg hervorgehoben.

Wein sei "ein Roman, den der Winzer mit seinen Trauben schreibt", machten die Bereichsprinzessin Badische Bergstraße, die Weinkönigin der Hessischen Bergstraße sowie die Wein- und Winzerprinzessinnen aus Schriesheim und Lützelsachsen deutlich. Leidenschaft gehöre als unabdingbare Voraussetzung zum Handwerk des Winzers wie die Verbundenheit mit den Menschen und der Genusskultur an der Badischen und Hessischen Bergstraße, lautete ihre Botschaft.

Weißburgunder und Chardonnay, Sauvignon Blanc, Spätburgunder, Silvaner, Gewürztraminer, Müller-Thurgau und Sankt-Laurent-Sekt wurden zusätzlich durch kulinarische Beilagen aus dem Leutershausener Restaurant "Zur Bergstraße" sowie musikalische Spezialitäten der Heidelberger "Jazzmen" abgerundet. Die einen schwenkten die Geschmacksnoten "elegant", "fruchtig", "filigran" und "seidig" in ihren Gläsern, die anderen ließen sich durch schmeichelnde Aromen, "noble Säure" oder einer "ausgeprägten Gewürznote" im Zusammenklang mit einer "harmonischen Tanninstruktur" betören. Festzuhalten bleibt: Auf der Suche nach dem passenden "Weingeist" wurde jeder fündig. Zufrieden waren am Ende auch die Veranstalter und Organisatoren des Tourismus Service Bergstraße.

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