Dirk Simon (l.) und Ralph Franke (2.v.l.) von den Stadtwerken Viernheim demonstrierten am Mittwoch, wie der Ladevorgang an der öffentlichen Ladesäule für Elektrofahrzeuge funktioniert. Aus Sicht von Bürgermeister Ralf Gänshirt ist der Standort am Marktplatz ideal. Foto: Dorn
Von Nicoline Pilz
Hirschberg-Großsachsen. Es ist die erste öffentliche Ladesäule für Elektrofahrzeuge in Hirschberg, soll aber nicht die letzte sein. Das sagte am gestrigen Mittwochvormittag Bürgermeister Ralf Gänshirt während der offiziellen Übergabe der neuen Ladesäule auf dem Marktplatz in Großsachsen als Kooperationsprojekt der Gemeinde und der Stadtwerke Viernheim, "unserem langjährigen Partner in Sachen Strom", wie Gänshirt weiter anmerkte.
Anfang 2021 werde sich die Verwaltung neben dem bisher vorhandenen E-Bike, mit dem der Rathauschef auch zum Termin gefahren war, ein eigenes Elektrofahrzeug für den Botendienst zulegen. Nebst Lademöglichkeit direkt am Rathaus. Darüber hinaus sei man im Gespräch, um "perspektivisch" eine weitere Lademöglichkeit in Leutershausens Ortsmitte zu schaffen.
Im Marktsegment für Elektrofahrzeuge sei eine "große Dynamik", meinte Ralph Franke, der Geschäftsführer der Stadtwerke Viernheim. Nach verhaltenem Start 2018, als das Unternehmen einen ersten Ladepunkt installierte, habe die Nachfrage Fahrt aufgenommen. "Wir merken das auch, es gibt immer wieder Anfragen bei der Verwaltung. Heute ist ein erster Aufschlag gemacht", meinte Gänshirt. Den Standort auf dem Marktplatz bezeichnete er als "ideal", denn der Platz sei gut frequentiert. "Hier bot es sich an", nickte Franke. Im Rahmen erheblicher Netzbaumaßnahmen und des Trassenbaus durch Großsachsen habe man für den jetzigen Standort der Ladesäule gleich Vorbereitungen treffen können. "Taktisch ist das gut gelegen, es gibt keinen besseren Platz", meinte Franke weiter.
Die Einrichtungskosten von einigen Tausend Euro teilen sich die Gemeinde und die Stadtwerke, wobei Letztere für den Betrieb zuständig sind. Hier können nun zwei Fahrzeuge gleichzeitig mit einer Leistung von bis zu 22 Kilowatt geladen werden. Verwendet wird dabei der gängigste Stecker für E-Autos (Typ 2). Während des Ladevorgangs, der je nach Fahrzeugtyp und Leistungsvermögen zwischen ein bis drei Stunden dauern kann, ist das Parken vor der Ladesäule erlaubt und kostenfrei.
Dirk Simon, Assistent der Geschäftsführung, erläuterte die technischen Details: Die Stadtwerke Viernheim setzen bei ihren bisher vier öffentlichen Ladestationen in Viernheim, Heddesheim und nun in Hirschberg ein Abrechnungssystem über "ladenetz.de" ein. Das heißt, das Laden wird mit einer Ladekarte gestartet und beendet. Dafür hält man die Karte an das "RFID-Symbol" der Ladesäule. Nach der Freischaltung kann das Fahrzeug an der Ladesäule angeschlossen werden.
Aber auch Kunden anderer Ladekartenanbieter, beispielsweise von Autoherstellern, können zu ihrem jeweils geltenden Tarifen Ladevorgänge vornehmen. Spontanes Laden ohne Ladekarte ist ebenfalls möglich. Dabei scannt der Kunde den an der Säule angebrachten QR-Code, der ihn auf eine WebApp weiterleitet. Über dieses Portal wird direkt bezahlt und anschließend das Laden gestartet. Hierbei fallen derzeit Gebühren von 0,32 Euro pro Kilowattstunde an.
Simon sagte, die neue Ladesäule sei bereits vor der offiziellen Einweihung und seit Inbetriebnahme am 20. November gut angenommen: "Bislang sind elf Ladevorgänge durchgeführt und dabei 307 Kilowattstunden Strom geladen worden." Eine fünfte öffentliche Ladestation werden die Stadtwerke Viernheim demnächst auf dem Gelände des Autohauses May in Heddesheim errichten.