Bürgermeister Ralf Gänshirt (l.) und Tausendfüßler-Geschäftsführerin Christina Stockhausen (2.v.l.) eröffneten die neue Krippe. F.: Kreutzer
Hirschberg-Großsachsen. (ze) Wo sich einst ein Postschalter befand und sich Pakete stapelten, spielen seit Anfang November Kinder. Innerhalb von weniger als zwei Jahren ist aus der ehemaligen Postfiliale in der Friedrich-Ebert-Straße 8 in Großsachsen eine von der „Tausendfüßler GmbH“ betriebene Kinderkrippe geworden.
Anfang 2018 hatte der Gemeinderat einstimmig beschlossen, die seit geraumer Zeit leer stehenden Räume der ehemaligen Postfiliale für die Kleinkindbetreuung umbauen zu lassen.
„Am 24. Mai 2018 lag die Baugenehmigung vor“, berichtete Bürgermeister Ralf Gänshirt bei der offiziellen Eröffnung der Kinderkrippe am Freitag den rund 50 Gästen über die weiteren Schritte zum Umbau der ehemaligen Postfiliale. Im November vor einem Jahr unterschrieb die Gemeinde den Mietvertrag mit den Hauseigentümern, bereits im Dezember 2018 vergab der Gemeinderat die Leitung der Kinderkrippe an die „Tausendfüßler GmbH“.
„395.000 Euro hat der Umbau gekostet“, ging Gänshirt auf die finanziellen Aufwendungen ein und schickte sogleich ein großes Dankeschön an Berlin. Denn vom Bund kamen als Zuschuss 148.000 Euro, sodass der Umbau Gemeinde und Hauseigentümer 247.000 Euro kostete. „Sehr gut angelegtes Geld“, befand Gänshirt, wovon sich die Gäste überzeugen konnten.
Die in warmen Braun-, Weiß- und Grüntönen gehaltenen Wände, kombiniert mit den hellen Holzmöbeln und dem dunkleren Holzboden ergeben eine freundliche Atmosphäre. Dazu passend auch das Holzspielzeug, das die ganz kleinen Gäste sogleich ausprobierten.
Fasziniert waren die Kinder ebenso von der kleinen Rutsche im sogenannten Bällebad. Denn diese Rutsche endet tatsächlich in einer Wanne, gefüllt mit Bällen, in die man gefahrlos hineinrutschen kann.
„Vor sechs Jahren hatte ich nicht erwartet, eine weitere Krippe zu eröffnen“, blickte die Geschäftsführerin der „Tausendfüßler GmbH“, Christina Stockhausen, auf die Anfänge ihres Unternehmens im Jahr 2013 zurück. Damals hatte sie in Schriesheim noch beim Umbau von Räumen zu einer Kinderkrippe mitgeholfen. „Das war dieses Mal nicht notwendig“, war Stockhausen sichtlich froh, dass ihr die Gemeinde diese Arbeit abgenommen hatte.
Denn Stockhausen und ihr vierköpfiges Erzieherinnenteam für die Großsachsener Kinderkrippe sind mit der Betreuung der Kinder sicherlich ausgelastet. „Man braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen“, hatte sie das passende afrikanische Sprichwort zur Kindererziehung parat.
Dabei soll in der Krippe in Großsachsen besonders die Selbstständigkeit der Kleinen entsprechend der „Klax-Pädagogik“ gefördert werden. „Die kleinen Süßen sind nämlich ernst zu nehmende Lerner“, sagte Stockhausen und fügte an: „Wir sind die, die den Kleinen etwas zutrauen.“
Derzeit ist die Krippe bezüglich der Belegungszahlen noch im Aufbau. Sechs Kinder werden hier von Montag bis Freitag betreut. Anfang nächsten Jahres sollen es dann schon zehn sein. Ausgelegt ist die Krippe für bis zu 20 Kinder. Ob und wann so viele Kinder in der ehemaligen Postfiliale betreut werden, entscheide die Gemeinde, so Stockhausen.