Um zehn Hektar soll der Hirschberger Gewerbepark erweitert werden. Foto: Dorn
Hirschberg. (RNZ) Der erweiterte Vorstand des Bundes der Selbstständigen (BDS) Hirschberg nimmt in einer Pressemitteilung mehrheitlich Stellung zur Bürgerinitiative gegen die Erweiterung des Gewerbeparks. Gleichzeitig akzeptiere er, "dass es zu diesem Thema unterschiedliche Meinungen, auch im BDS, gibt".
Es sei wie auf Bundesebene – wenn man die Marktwirtschaft verteidigt und Arbeitsplätze fördern will, würden sich Stimmen erheben, von Wachstumsritualen reden und Beweise und Berechnungen für die wirtschaftlichen Notwendigkeiten der Wohlstandssicherung fordern. "Das Ganze fußt auf Klimaängsten und auf der schönen Idee, dass alle Menschen gleich sind und doch alle deswegen auch das gleiche haben sollten", heißt es in der Pressemitteilung.
"Lassen sich damit Zukunftsaufgaben und Klimafragen lösen, und was hat das nun mit Unternehmertum, mit Selbstständigkeit und mit dem Bund der Selbstständigen in Hirschberg zu tun?", fragt der BDS in die Runde und antwortet selbst: "Es ist erforderlich, darauf hinzuweisen, dass die Gleichheit nur vor den Gesetzen gilt. Gleichheit unter den Menschen ist leider eine Illusion." Jeder Mensch ticke anders und habe eine andere Zeitpräferenz im Umgang mit seinem Einkommen und seiner Lebensweise. Die unterschiedliche Zeitpräferenz, so der BDS, lasse sich mit einem berühmten Satz erläutern: "Wenn morgens um 11 Uhr alle Menschen das gleiche hätten, wäre das eine Minute später schon vorbei, da die einen zum Beispiel einen Urlaub buchen und sich vergnügen würden und andere ein Haus mit dem überschüssigen Geld bauen oder eine Firma gründen." Was diese Unterschiede im Alter bedeuten, müsse hier nicht erläutert werden, finden die Selbstständigen. "Das ist das wichtigste Argument, weshalb die Marktwirtschaft nur funktioniert, wenn es Menschen gibt, die was unternehmen." Zentral planen, wie im Sozialismus, lasse sich das nicht, die Wirtschaft sei dafür zu komplex.
Der Bund der Selbstständigen ist nun eine Vereinigung, die sich insbesondere für die Belange dieser Unternehmer und Selbstständigen kümmert und einsetzt. "Es ist deshalb legitim, dass der BDS sich auch politisch äußert, wenn versucht wird, dieses freie Unternehmertum zu behindern", heißt es in der Pressemitteilung. Dazu gehöre auch die Schaffung von neuen Gewerbeflächen, um zukünftige Arbeitsplätze zu generieren. "Ackerflächen sind sicherlich genauso wertvoll, unsere Nahrungsmittelversorgung ist jedoch nicht gefährdet", betont der BDS. Ein Drittel der Gesamtproduktion der deutschen Landwirtschaft werde exportiert. Ein weiteres Themenfeld ist der Arten- und Naturschutz, der schonende Umgang mit Energie-Ressourcen sowie der Einsatz von regenerativen Energien. "Mittlerweile ist es parteiübergreifend nicht mehr strittig, dass darauf geachtet werden muss", so der BDS. In den Stellungnahmen der letzten Wochen sei aufgezeigt worden, finden die Selbstständigen, dass es machbar sei, ein Gewerbegebiet ökologisch und energetisch so zu gestalten, "dass die Umwelt und das Klima nicht zu kurz kommen". Der BDS hat sich auch bereit erklärt, mit der Hilfe von Experten, ein gewisses Areal im neuen Gewerbegebiet ökologisch zu gestalten und zu pflegen.
Über all diese Details könne man jedoch nicht mehr diskutieren, wenn die Gewerbegebiet-Erweiterung entfalle. Daher bittet der BDS bitten die Hirschberger, mit "Nein", "das heißt gegen den Stillstand zu stimmen, damit auch zukünftig junge Menschen unternehmerisch tätig werden können und die soziale Marktwirtschaft weiterhin schätzen".