Mit 116 Quadratmetern Wohnfläche seien die neuen Reihenhäuser in der Körnerstraße eine ideale Wohnform für Familien, findet Baugenossenschaftsvorsitzender Lorenz Freudenberg. Foto: Kreutzer
Weinheim. (zg/keke) Neun Reihenhäuser hat die Baugenossenschaft Weinheim im August in der Körnerstraße an junge Familien zur Miete übergeben. Das teilte die Genossenschaft in einer Pressemeldung mit. Laut Vorstandsvorsitzendem Lorenz Freudenberg sind Reihenhäuser die ideale Wohnform für Familien. Das Reihenhaus hat wegen seiner kompakten Bauform einen überschaubaren Flächenverbrauch und günstige Baukosten. Dies schlage sich auch in den Mieten nieder. Die Nachfrage nach den Häusern sei derart groß gewesen, heißt es in der Pressemitteilung, dass nicht alle Bewerber berücksichtigt werden konnten.
Die neuen Reihenhäuser haben eine Wohnfläche von 116 Quadratmetern. Für jedes Haus gibt es mindestens zwei Auto-Stellplätze.
Es sei Aufgabe der Baugenossenschaft, den Mitgliedern preisgünstigen und sicheren Wohnraum zur Verfügung zu stellen, sagt der geschäftsführende Vorstand Axel Langel. Damit werde auch der Wohnungsmarkt in Weinheim entlastet. Obwohl die Baukosten seit dem letzten Bauabschnitt vor gut zwei Jahren derart gestiegen sind, dass für den gleichen Herstellungspreis nur neun statt zehn Häusern gebaut werden konnten, liegt die Miete mit 8,20 Euro je Quadratmeter "bei sehr ordentlicher Ausstattung" im günstigen Bereich. Stolz sei die Baugenossenschaft auf den zügigen Baufortschritt, denn die Häuser konnten in elf Monaten fertiggestellt werden.
Das nächste Projekt der Baugenossenschaft, die Sanierung des Wohngebietes Händelstraße/Breitwieserweg, steht derweil in den Startlöchern. Die Baugenehmigungen sowie die Abrissgenehmigungen für den ersten und zweiten Bauabschnitt seien eingereicht, schreibt die Genossenschaft. Der erste Bauabschnitt umfasst die Häuser Händelstraße 53 bis 57, der zweite die Häuser Händelstraße 59 bis 63 und Breitwieserweg 34 bis 38.
Der erste Bauabschnitt ist der kleinere, einige Wohnungen standen bereits leer. Die jetzige Bebauung im Bereich der Ecke Händelstraße/Breitwieserweg wird bei den Bauarbeiten reduziert. Statt fünf Geschossen werden nur vier gebaut. Daneben wird die Bebauung geöffnet, wodurch sie aufgelockert wird und sich die Wohnqualität erhöhen soll.
Der Aufsichtsratsvorsitzende der Genossenschaft, Jörg Soballa, berichtet, dass es sich die Gremien der Genossenschaft mit der Auswahl der richtigen Konzeption und wichtigen Entscheidungen nicht leicht gemacht hätten. Schließlich handele es sich um das größte Neubauprojekt der Genossenschaft. Es mussten mehrere Sondersitzungen eingelegt werden mit dem Ziel, preisgünstigen Wohnraum zu schaffen. Gleichzeitig sollten attraktive Wohnungen für die zukünftigen Bewohner, eine ansprechende Architektur und eine solide Bauausführung sichergestellt werden.
Bei zügigem Verfahrensfortschritt soll im Oktober mit dem ersten Bauabschnitt gestartet werden. Hier werden drei Hauseingänge mit 24 Wohnungen neu gebaut. Dies ist die gleiche Anzahl wie bisher. Allerdings wird es neben Zwei- und Dreizimmerwohnungen auch Vierzimmerwohnungen geben. In diesem Bauabschnitt werden auch alle Hauseingänge mit Aufzug ausgestattet und sind daher zukünftig auch für Senioren oder Menschen mit Behinderung geeignet.
Über 80 Prozent der 58 Mietern des zweiten Bauabschnitts konnte die Genossenschaft bereits eine neue Wohnung zur Verfügung stellen. Den verbliebenen Mietern bietet die Genossenschaft bevorzugt Wohnungen an, um einen zügigen Fortgang der Sanierung in der Händelstraße zu erreichen.
Ziel der Genossenschaft ist es, möglichst alle zwei Jahre einen der vier Bauabschnitte anzugehen und die Sanierung bis 2025 abzuschließen. Ein finanzieller Kraftakt, da die aktuelle Kostenschätzung für die Arbeiten bei rund 24 Millionen Euro liegen.
Die Baugenossenschaft wurde in der sogenannten Gartenstadtbewegung gegründet. Hier gab es einen starken Zuzug besonders aus dem Odenwald nach Weinheim. Aus dieser Zeit stammen auch noch viele Einfamilienhäuser der Baugenossenschaft. Im Garten gab es einen Schuppen, in dem Geflügel oder andere Tiere gehalten wurden, wie es der landwirtschaftlichen Tradition vieler Bewohner entsprach. Diese Schuppen werden heute als Gerätehaus oder Fahrradunterstellmöglichkeit genutzt.