Beim Bau der neuen Tennisanlage mit Funktionsgebäude im Sport- und Freizeitzentrum stehen Kosten von knapp 900 000 Euro im Raum. Foto: Ingenieurbüro MBPlan/Repro:Pilz
Edingen-Neckarhausen. (nip) Über eine Stunde diskutierte der Gemeinderat am Mittwochabend über den Bebauungsplan "Kultur- und Sportzentrum". Am Ende veränderte das Gremium schließlich seine vorausgegangenen Beschlüsse zur neuen Tennisanlage, bei der Kosten in Höhe von 900.000 Euro im Raum stehen. Der Diskussion zum Opfer fielen der Allwetterplatz und die Flutlichtanlage.
Unangetastet bleibt, dass der Tennissport ins Sport- und Freizeitzentrum verlagert wird. Schon deshalb, weil beim TC Grün-Weiß Edingen die Baugenehmigung fürs Vereinsgebäude ausläuft und der Verein zum Umzug bereit ist. Auf seinem bisherigen Gelände in der Robert-Walter-Straße soll ein kleineres Baugebiet entstehen. Auch die Tennisabteilung der DJK Neckarhausen habe Signal gegeben, im Sommer 2019 die neuen Tennisplätze im Sport- und Freizeitzentrum nutzen zu wollen, sagte Bürgermeister Simon Michler. In welcher Form blieb unklar.
SPD-Gemeinderätin Irene Daners meinte daher, die DJK wolle lediglich ihre Meden-Spiele im Sport- und Freizeitzentrum abhalten. Der Alltagssport bleibe aber auf den Tennisplätzen in der Neckarstraße in Neckarhausen. "Wir sollten schriftlich festhalten, was mit den Vereinen besprochen wird und Fakten schaffen. Wir wollen dezidierte Aussagen vom TC und von der DJK", sagte ihr Fraktionskollege Thomas Zachler.
Schon beim vorherigen Tagesordnungspunkt, dem neuen Bebauungsplan für "Neckarhausen-Nord", hatte die SPD-Fraktion ihre Bedenken geäußert, was fehlende Verträge mit den umzusiedelnden Vereinen betrifft. Hier stünden auch mögliche Entschädigungen oder Abschlagszahlungen im Raum. Michler meinte, es sei derzeit unwichtig, ob die DJK sofort oder erst später komplett ins Sportzentrum umziehe. Eine "klare Pachtregelung" will die Verwaltung bis Sommer erarbeiten.
Nach der langen Debatte um die Gestaltung der neuen Tennisanlage im Sport- und Freizeitzentrum erklärte Gerd Brecht von der OGL zwar: "Die Diskussion hat geleistet, was sie sollte. Sie hat Dinge durcheinandergeschüttelt und dabei ist Sinnvolles rausgekommen." Das mag der TC Grün-Weiß Edingen aber vielleicht anders sehen. Vorsitzende Diana Klumpp habe ihm gegenüber erklärt, so Michler, dass der Club neben den drei geplanten Sandplätzen für 150.000 Euro einen Allwetterplatz haben wolle. Dieser kostet 125.000 Euro. Eher würde man beim geplanten "Funktionsgebäude" Abstriche hinnehmen. "Wir waren beim Allwetterplatz vielleicht etwas vorschnell", sagte Hans Stahl von der UBL. Eigentlich sei das Luxus: "Vereine, die drei Klassen höher spielen, haben so etwas nicht."
Im Ergebnis wurde der Allwetterplatz gestrichen, die vom Verein gewünschte Paddle-Anlage auch, ebenso wie die zunächst beschlossene Flutlichtanlage. "Wir sollten aber hier wenigstens die Infrastruktur schaffen", sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Bernd Grabinger. Statt des Allwetterplatzes soll es nun ein vierten Sandplatz geben.
Die CDU erkundigte sich auch nach dem Material und der Haltbarkeit einer Modullösung für das Funktionsgebäude, die als kostengünstigere Variante ein konventionell errichtetes Gebäude ersetzen soll. Planer Matthias Braun sagte, man müsse auch hier versuchen, so "trocken" wie möglich zu bauen. Container, so schätzte er, könnten 20 bis 40 Jahre halten. Der Gemeinderat blieb unschlüssig, ob ein richtiges Gebäude nicht doch sinnvoller sei, zumal an exponierter Stelle am Ortseingang von Edingen. Diesen Punkt wird Braun noch einmal überprüfen und zwei Preisvorschläge einholen.
Den Grundriss des Gebäudes an sich bewilligte der Gemeinderat, folgte aber Zachlers Vorschlag, hier mehr Lagerraum zu schaffen, da sich ja wenigstens zwei Vereine das Gebäude teilen werden. Außerdem soll Braun bei der Randerschließung nachbessern und die Ackerflächen optimaler arrondieren. Michler drängte auf Einhaltung des Zeitplans, denn eigentlich soll ab September gebaut werden, damit die neue Anlage und das Gebäude im Frühjahr 2019 fertig sind.