Weinheim: Das neue Multzentrum bekommt ein Gesicht
Eigentümervertreter und Rewemanager stellten Gebäudepläne und Neumieter vor - Dm, Takko, Deichmann und Actionmarkt kommen

Von Philipp Weber
Weinheim. Gebäudeeigentümer und Hauptmieter haben sich viel vorgenommen: Bis Mitte September 2017 wollen die Bergisch Gladbacher Hahn Gruppe und Rewe das Multzentrum fertigsaniert haben und wiedereröffnen. "Das ist ein ambitionierter Plan, aber man muss Ziele haben", gab sich Christian Grüntjens, Asset Manager der Hahn Gruppe, gestern im Verlauf einer Pressekonferenz im Rathaus optimistisch. Der Kostenrahmen beträgt 17 Millionen Euro.
Grüntjens, Projektleiterin Stephanie Szyrba und Rewe-Expansionsmanager Arno Knapp hatten Grafiken und namhafte Pächter im Gepäck. Laut Grüntjens hat die Hahn Gruppe, die die Interessen der Gebäudeinvestoren vertritt, bereits ein knappes Jahr vor dem Neustart fast alle Verkaufsflächen vermietet. Dass Rewe im Erdgeschoss als Hauptmieter auftritt und einen Teil seiner Flächen an Aldi, ein Bäckereiunternehmen, eine Apotheke sowie ein Totto-Lotto-Geschäft untervermietet, galt bereits seit längerer Zeit als sicher. Spannender war die Veröffentlichung der künftigen Mieter im Obergeschoss. Hier wartet ein bunter Branchenmix: So wollen sich die Drogeriemarktkette Dm, der Schuhespezialist Deichmann und der Textilanbieter Takko im Weiheimer Westen ansiedeln. Hinzu kommt ein "Actionmarkt" - ein ursprünglich aus den Niederlanden stammender Non-Food-Discounter. Auch die derzeit im Nebengebäude beheimatete Zahnarztpraxis zählt oben zu den "Neuen".
Demnach sind die 10.100 Quadratmeter Mietfläche im Erdgeschoss komplett vergeben. Im Obergeschoss stehen noch circa 300 von insgesamt 3500 Quadratmetern leer. Hier werde sich voraussichtlich keine weitere Praxis ansiedeln, sagte Manager Grüntjens auf Anfrage; er rechne mit einem weiteren Textilanbieter oder einem Geschenkeartikler.
Geparkt wird auch in Zukunft ebenerdig und auf dem Dach. Knapp 400 Parkplätze sind eingeplant - etwas weniger als bisher. Dafür wird der Beliebtheit von Van und SUV Rechnung getragen: Die Parkplätze fallen künftig breiter aus. Das bisherige Nebengebäudes - auch "Wiko-Gebäude" genannt - wird dagegen ersatzlos gestrichen: "Wir wollen ganz klare Gebäudeproportionen, keine Verschachtelung", hieß es gestern dazu.
Was beim Vergleich von "altem" mit "neuem" Multzentrum auffällt, ist die Erschließung. Denn egal, ob man es nun Passagen- oder Mallkonzept nannte: Durchgänge im Inneren oder gar eine Rollrampe sind auch im Multzentrum passé. Vielmehr soll in Zukunft eine Aufzuganlage an der Gebäudefront Erd- und Obergeschoss verbinden. "Das bietet den Anbietern unter anderem die Möglichkeit, ihre Verkaufsflächen großzügiger zu gestalten und ihre Filialen einheitlich zu planen", plädierten auch Manager Grüntjens und Projektleiterin Szyrba für das Fachmarktkonzept. Auch Aldi bildet künftig einen - zumindest rein optisch - eigenständigen Verkaufsbereich. Bäckerei sowie Totto-Lotto findet man dagegen im Kassenbereich von Rewe.
Apropos Rewe: Expansionsmanager Knapp sieht die Weststadt als Einzugsbereich Nummer eins: "Natürlich bieten wir auch einige Non-Food-Artikel an, aber unser Hauptaugenmerk liegt auf dem Thema Nahrungsmittel." Trotz der einjährigen Schließung des Einkaufszentrums gehe er davon aus, dass die Kundenströme im Herbst 2017 wieder in die Weststadt zurückfließen: "Der Name Multzentrum ist hier ja bekannt."
So richtig losgehen mit den Umbauarbeiten soll es aber erst Anfang Januar. Der Grund: Noch sei der frühere Hauptmieter "Kaufland" mit Rückbauarbeiten beschäftig, hieß es gestern.