Samuel Koch erinnert sich kaum an "Wetten, dass..?"-Unfall
Berlin. Viele Menschen nahmen Anteil am Schicksal des jungen Baden-Württembergers Samuel Koch. Der "Wetten, dass..?"-Kandidat schrieb eine Biografie, erinnert sich aber kaum an seinen schlimmen Unfall in der Show von Thomas Gottschalk

In den Momenten davor sei ihm ein Bibel-Psalm durch den Kopf gegangen, erzählt Koch. Und dann: "Rechter Fuß, linker Fuß, Einsprung, Absprung - hoch in den Salto! Ein Knall. Nacht." Sein Vater saß am Steuer des Autos. Seine Mutter erlebte den Unfall als Zuschauerin in den Düsseldorfer Halle und schildert ihre Gedanken, nachdem ihr Sohn auf den Boden prallte, so: "Bitte, Gott, mach, dass er am Leben bleibt! Bitte mach, dass er nicht tot ist!"
Vor der Sendung lagen laut Samuel Koch fünf Monate mit "peinlich genauen Vorbereitungen" und "endlosem Training". Mehr als 500 solcher Sprünge habe er vorab zur Probe absolviert. "Was die Sprünge anging, war ich mir meiner Sache so sicher, dass ich mich nun mit so wichtigen Themen beschäftigte wie, welche Schutzkleidung ich anziehen sollte, in welcher Hose mein Hintern nicht so fett aussah, ob die Farbe des Helms zum Rest passte und was die Fahrer tragen sollten."
Er habe schon viele Stürze erlebt und einige Unfälle glimpflich überstanden. "Dieses Mal war es ernst. Sehr ernst. Für mich ging es nach dem Unfall um Leben und Tod." Er wisse noch, wie er durch Krankenhausflure geschoben wurde. "Wie in schlechten Filmen, dachte ich. Ich sah die Lichter an der Decke über mir vorbeisausen. Mein Papa lief neben mir her, hatte seine Hand auf mir."
Der Baden-Württemberger verbrachte ein Jahr in einer Schweizer Spezial-Klinik für Querschnittsgelähmte. Im Januar hatte er angekündigt, dass er zum Sommersemester sein Studium an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover wieder aufnehmen wolle. Thomas Gottschalk hatte wenige Wochen nach dem Unfall seinen Rückzug als Moderator der ZDF-Show erklärt.