Heidelberger Zoo

Wilde Graffitikunst im Tierpark

Im Gastro-Bereich stehen zwei graue Container – Ein Graffiti-Künstler und Schüler verpassen ihnen ordentlich Farbe

07.06.2017 UPDATE: 08.06.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 49 Sekunden

Die Umrisse des Elefanten, den die beiden Schüler Janne (links) und Benny gemeinsam mit dem Graffiti-Künstler Christian Küchler (rechts) auf den Container sprühen, sind bereits zu erkennen. Am Montag geht es weiter. Foto: Hentschel

Von Marie Lena Muschik

Ein Affe mit Pommes in der Hand oder ein Chamäleon mit passendem Regenbogen soll die neuen Container im Gastronomiebereich des Heidelberger Zoos zieren - zumindest, wenn es nach den beiden Jungs geht, die zusammen mit Graffiti-Künstler Christian Küchler dem Gastro-Bereich ein neues, buntes Gewand verpassen. Was es dann aber genau wird, überlegten die Drei gemeinsam. Bisher sind schon die Umrisse von zwei Schildkröten und einem Elefanten zu sehen.

Die Gastronomieabteilung soll schöner werden. An der Stelle des sperrigen Zeltes stehen deshalb nun zwei Container, auf welche die Essens- und Getränkeausgabe aufgeteilt wurden. Damit sollen längere Wartezeiten vermieden werden. Für die Umgestaltung des Bereichs holte sich der Zoo nicht nur den Frankfurter Graffiti-Künstler Küchler ins Boot, es konnten sich auch Kinder und Jugendliche anmelden, um ihr Talent als "Sprayer" mal ganz legal unter Beweis zu stellen. Benni und Janne, zwölf und 13 Jahre alt, haben die Chance genutzt und mit Küchler begonnen, den beiden grauen Containern ein "wildes" Äußeres zu verpassen.

Der Künstler skizziert mit den Jugendlichen zunächst einmal die Motive an zwei Workshopterminen und wird Details selbst in den nächsten Wochen hinzufügen. Küchler ist dabei Perfektionist: "Es ist erst fertig, wenn es richtig gut aussieht", sagt er und zeigt Fotos von seinen bisherigen Arbeiten. "Da darf es gerne auch mal ein bisschen verrückter werden", lacht er.

Erste Ergebnisse werden im Laufe der nächsten Wochen zu sehen sein, und man darf gespannt sein, was sich das Trio für den ersten Container ausgedacht hat. Benni und Janne freuen sich auf die kommenden Tage, sie sind froh, dass "Papa uns angemeldet hat", sagen sie - und widmen sich gleich wieder konzentriert den Farben. Die engagierten Nachwuchskünstler waren von Anfang an Feuer und Flamme für die Sprühaktion. Ihre tollen Ideen wurden nach einer Besprechung am Picknicktisch mit Küchler gleich umgesetzt. Wichtig sei nur, dass die Tiere des Zoos vertreten sind, erklärte er ihnen. Danach wurden die Sprühdosen geschüttelt, und ausgerüstet mit Handschuhen und Atemschutz malte das Trio die Umrisse von zwei Schildkröten auf den ersten Container.

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Die künstlerische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist für den jungen Sozialpädagogen Küchler eine Herzensangelegenheit und oft die einzige Möglichkeit, schwierige Fälle zu erreichen, erzählt er. Er möchte seinen Schützlingen nicht nur Techniken weitergeben, sondern klärt auch über legale Möglichkeiten zum Sprühen auf. In Heidelberg dürfen "Sprayer" an insgesamt neun Plätzen ihre Kunst zeigen - einer davon ist gerade im Zoo. Beim nächsten Termin wird dann der zweiten Container mit tierischen Motiven verschönert.

Info: Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 15 Jahren, die selbst einmal die Sprühdose in die Hand nehmen möchten, können sich weiterhin für den Workshop im Zoo am 12., 13. und 14. Juni mit Vor- und Nachnamen, Alter, Telefonnummer und E-Mail-Adresse anmelden per E-Mail an zoo-marketing@heidelberg.de.

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