Rhein-Neckar-Pfalz

Fleadh spielen Irish Folk-Rock mit viel Leidenschaft

Die Band punktet mit traditionellen Instrumentalstücken und eigenen Songs. Neben diversen Auszeichnungen mit dem Deutschen Rock- und Pop-Preis gab es auch schon Einladungen ins Land ihrer Musik nach Irland.

29.04.2021 UPDATE: 06.05.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 32 Sekunden
Freuen sich auf neue Live-Gigs: die Musiker und die Geigerin der Irish-Folk-Rock-Formation Fleadh. Foto: zg

Von Hans-Joachim Of

Neckargemünd. Wer so wie die Musiker der Formation Fleadh aus der Rhein-Neckar-Region und der Pfalz seine Instrumente virtuos beherrscht, kann mit Leichtigkeit und Frische aufspielen. Daher wirkt der Sound dieser Gruppe dynamisch aber auch schwerelos und verleiht dem Irish-Folk Flügel. Das Repertoire dieser besonderen Formation besteht aus traditionellen und eigenen Instrumentalstücken sowie Liedern in gälischer und irischer Sprache.

Die Musiker um Bandkopf Thomas Gorny aus Neckargemünd sind seit 1997 in wechselnder Besetzung am Start und agieren wie Piloten, die einen Testflug durchführen, um auszuloten, in welche ungeahnten Höhen man eine bodenständige Tradition befördern kann. Ihr Publikum unterhielten sie, bis der Virus im März 2020 zuschlug und alle Gigs gecancelt wurden, bei den stürmisch umjubelten Livekonzerten nicht nur mit Tempo, sondern auch mit Eleganz. Warum nicht mal ein Stück kurz auf den Kopf stellen und im Rückflug neue Perspektiven abgewinnen?

Diese in den vergangenen Jahren vielfach mit dem Deutschen Rock- und Pop-Preis ("Beste Band,Bestes Album, Bester Folk-Rock-Song") ausgezeichneten Multi-Instrumentalisten sind in der Tat musikalische Himmelsstürmer, ringen dem Irish-Folk neue Aspekte ab, um nach einigen wilden Kurven und Loopings wieder auf dem Boden der Tradition zu landen.

"Fleadh" (gesprochen: Flaa) ist gälisch und bedeutet Fest oder Party. Fleadhs gibt es in Irland landauf und landab. "Sie sind bei Jung und Alt sehr beliebt wegen der vielen Sessions, die sich dort mit großem Spaßfaktor spontan entwickeln", heißt es aus dem Bandlager.

Dass die Gruppe auf dem richtigen Kurs ist, beweist die Tatsache, dass die Kunstflieger schon öfters auf der "Grünen Insel" landeten, während fast alle irische Bands in Richtung Kontinent streben. Bei einem Fleadh begegnen sich in aller Regel verschiedene Nationen, musizieren und feiern gemeinsam. Analog dazu haben sich auch in der Gruppe Fleadh sowohl deutsche als auch irische Musiker eingefunden. Allen voran der Singer/Songwriter mit dem schönen Namen Saoirse Mhór, der seine neue Heimat in Strümpfelbrunn im Odenwald gefunden hat und neben dem Gesang auch an Gitarre und Percussion glänzt. Er ist allerdings meist als "Special Guest" an Bord.

Hintergrund

Steckbrief

Name: Fleadh (gesprochen: Flaa)

Gegründet: 1997

Aktuelle Besetzung: Frank Weber (Uilleann-Pipes – Irische Sackpfeife/Dudelsack, Thin- und Low-Whistles, Flöten, irische Rahmentrommel Bodhrán), Thomas Gorny (Gitarre, Gesang),

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Steckbrief

Name: Fleadh (gesprochen: Flaa)

Gegründet: 1997

Aktuelle Besetzung: Frank Weber (Uilleann-Pipes – Irische Sackpfeife/Dudelsack, Thin- und Low-Whistles, Flöten, irische Rahmentrommel Bodhrán), Thomas Gorny (Gitarre, Gesang), Marcus "Mr. Oakleaf" Eichenlaub (Geige-Fiddle), Daniel Draxler (Mandoline, Banjo, Backing-Gesang), Saoirse Mhór (Gitarre, Percussion, Songwriting), J.P. Kennedy (Gitarre, Songwriting), Thomas von Haefen (Bass), Miriam Burkardt (Geige-Fiddle, Gitarre)

Musikstil: Irish-Folk-Rock

Tonträger: "Irish Songs’n’Tunes" (2003), "Humpy and Lumpy" (2010), "The Cleggan Bay Disaster" (2013), "The Peacock’s Feather" (2015)

Livekonzerte: nach wie vor keine

Kontakt: mail@fleadh.de

Homepage: www.fleadh.de

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Gründungsmitglied Frank Weber aus Haßloch in der Pfalz ist der Mann an den Uilleann Pipes (Irische Sackpfeife/Dudelsack), den Tin- und Low-Whistles (Flöten) sowie der irischen Rahmentrommel Bodhrán. Thomas Gorny aus Neckargemünd ist Bandsprecher, Gitarrist und Zweitstimme, und der im Pfälzer Böhl-Iggelheim lebende Marcus "Mr. Oakleaf" Eichenlaub glänzt an der Geige. Daniel Draxler aus Mannheim ist der Mann für Mandoline, Banjo und Backing-Gesang. Alternativ und je nach Auftritt kommen die Gastmusiker J.P. Kennedy aus Mannheim (Gitarre, Songwriting), Thomas von Haefen aus Kraichtal (Bass) und Miriam Burkardt aus Grünstadt/Pfalz (Fiddle, Gitarre) hinzu.

Die Gruppenmitglieder, allesamt im "besten Musikeralter", sind teilweise auch in andere Bandprojekte involviert und arbeiten "im richtigen Leben" als Sattler, Chemielaborant, Betreuer, Landschaftsgärtner, Maschinenbauer, Kaufmann oder Krankenpflegerin. Sie alle vereint die große Liebe zur irischen Folk-Musik, zu Weltstars wie Van Morrisson, Christy Moore oder Luka Bloom. Dabei nimmt Fleadh Kurs sowohl auf die jüngere als auch ältere Geschichte Irlands und hat auch politische Inhalte zur aktuellen Lage auf der Liste.

Ihre bestens besprochenen Alben wie "Humpy and Lumpy" (2010) oder "The Peacock’s Feather"(2015) wurden im Tonstudio Andreas Horn in Ahorn-Berolsheim (Mosbach/Bad Mergentheim) aufgenommen. Ebenso der gefeierte Silberling "The Cleggan Bay Disaster" von 2013, der nicht nur hierzulande für Aufsehen sorgte, sondern auch bei den irischen Radiostationen ein super Feedback bekam. Nicht zuletzt wurde Fleadh zu Interviews nach Irland eingeladen und spielte eine Clubtour.

Weitere Höhepunkte in der Bandgeschichte waren sicherlich Auftritte beim "German-Kultrock-Festival" in der Balver Höhle im Sauerland, beim Deutsch-Amerikanischen oder Englischen Institut in Heidelberg, bei der Highland-Games-Weltmeisterschaft oder der SWR-Sendung "Kaffee oder Tee" im TV-Studio Baden-Baden. Die Formation, die 2018 den 1. Platz in der Publikumswertung beim gemeinsamen Bandwettbewerb der BASF und der Pop-Akademie Baden-Württemberg erreichte, ist momentan, wie alle Künstler der Unterhaltungsbranche, außer Gefecht und seit über einem Jahr im Coronafrust. Ob die anberaumten Konzerte im Sommer über die Bühne gehen, steht aktuell genauso in den Sternen wie die nächste Platte, die eigentlich im Vorjahr geplant war.

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