Sarah Schoderer stellt in Heidelberger Galerie P 13 aus
Bereits 2011 waren Arbeiten der Künstlerin im Heidelberger Kunstverein zu sehen

Sarah Schoderer: "Gelber Eimer". Foto: Friederike Hentschel
Von Heide Seele
Zum ersten Mal war sie 2011 in Heidelberg präsent, als Johannes Holten im Kunstverein den "Übermorgenkünstlern" eine Präsentation eingeräumt hatte. Kristina Hoge erinnerte an diese Begegnung in ihren Begrüßungsworten bei der jüngsten Vernissage, denn jetzt ist Sarah Schoderer mit ihren Malereien bei ihr zu Gast.
Die zierliche Künstlerin zeigt in der Altstadtgalerie ihre aktuellen, da zumeist in den vergangenen Monaten entstandenen Bilder unter dem Rubrum "clash of colours", wobei der "clash" nicht so rabiat ausfällt, wie es der Titel vermuten lässt, denn die Farben sind überwiegend sanft und harmonisch aufeinander abgestimmt. Kraftvoll dagegen wirkt der vom Betrachter nachvollziehbare Pinselduktus.
Die in der klassischen Technik Öl auf Leinwand gemalten Arbeiten heben vorwiegend einen einzelnen Gegenstand hervor wie einen Eimer oder eine Büchse usw., und aufgrund ihrer Reihung breitet sich eine meditative Stimmung aus. Man spürt, dass sich die Absolventin der Frankfurter Städelschule intensiv mit dem Phänomen Farbe befasst und sich beim Malakt intensiv auf sie konzentriert.
Sarah Schoderer malt nass in nass, so dass sich die einzelnen Schichten verbinden wie etwa beim "pink still life", bei dem ein helles Rosa mit einem sanften Grün eine Symbiose eingeht oder auch bei der stimmigen Kombination von Stuhl und Orangensaft, bei der ebenfalls die koloristischen Qualitäten der Künstlerin offenbar werden. Ungewohnt dramatisch erscheint dagegen der im Gefolge von Rembrandts geschlachtetem Ochsen einzuordnende, an einem "seidenen Faden" hängende Rinderkadaver, aus dem noch das Blut herunter tropft.
Einfach und originell zugleich ist das Sujet einer herunter gefallenen Lampe, und ein im Grunde banales Objekt stellt auch die "Gerollte Leinwand" dar, die Sarah Schoderer ebenso poetisch aufzuladen weiß wie einen gelben Eimer, bei dem sich reizvolle Spiegelungen ergeben. Auch dieses simple Requisit wird von ihr zum Solitär geadelt. Es ist mit seinen 220 x 130 cm das größte Format der Ausstellung. Der Raum ist der Künstlerin, die abstrakte und gegenständliche Malerei in Einklang zu bringen weiß, allemal Farbraum, obwohl sie höchstens zwei Farbschichten aufträgt und diese nie zu massiv. Auch die große Geste liegt ihr sichtbar fern. Sie betont dagegen, dass ihre Motive eine eigene Geschichte aufweisen, bekennt sich auch als Liebhaberin von Stillleben und nennt dabei Jean Simeon Chardin (1699-1779), der sie auf diesem Sektor inspirierte.
Sarah Schoderer, die schon mehrfach ausgezeichnet wurde, ist Anhängerin und Repräsentantin der concept art, denn sie will sich vom Gegenstand und dem klar Definierten lösen. Einen dezenten Hinweis auf die Mühsal ihres künstlerischen Tuns gibt die junge Künstlerin mit der Hantel im Bild "Gewicht 2". Hervorhebenswert an ihren Arbeiten ist - neben dem differenzierten Farbgefühl - vor allem deren Wiedererkennbarkeit.
Info: Die Ausstellung von Sarah Schoderer in der Galerie P 13 in Heidelberg Pfaffengasse 13 läuft bis 21. Februar.



