Friedemann Hahn stellt in der Heidelberger Galerie p 13 aus
Friedemann Hahn liebt gefühlsbetonte Themen, und seine expressiv-emotionalen Malereien verweisen auf den Post-Impressionismus.

"Rauch und Zuneigung" hat Friedemann Hahn dieses Bild genannt. Foto: Hentschel
Von Heide Seele
Er ist Schriftsteller, emeritierter Hochschullehrer, an erster Stelle aber Bildender Künstler. Friedemann Hahn, 1949 in Singen am Hohentwiel geboren, hatte in Karlsruhe und Düsseldorf studiert und lehrte bis zu seiner Emeritierung als Professor für Malerei an der Akademie für Bildende Künste in Mainz. Er lebt seit 1981 im Schwarzwald, offensichtlich sehr idyllisch, denn betrachtet man das jetzt in der Galerie p 13 hängende 120 x 100 cm große Bild "Foresta Nera", dann sieht man alle romantischen Vorstellungen, die mit dem düster-"märchenhaften" Schwarzwald in Zusammenhang gebracht werden, bestätigt. Ein Bild zum sich Hineinfühlen.
So ergeht es einem auch mit den anderen Landschaften des Künstlers, der Sohn eines ebenfalls aus dem Schwarzwald stammenden Malers war, der ihn offenbar den rechten Blick gelehrt hatte. Von seinem typischen Schwarzwaldhaus aus schaut er direkt auf einen Wasserfall, und die Natur hält er bis heute hoch. Vielleicht hat er deshalb auch gegen die Abstraktion revoltiert, die er nie zu weit treibt. Doch nicht nur das Sujet "Natur" fasziniert ihn, sondern auch der "film noir", zum Beispiel Jean-Pierre Melvilles viel gelobtes Werk "Le Samorai" mit Alain Delon.
Friedemann Hahn liebt gefühlsbetonte Themen, und seine expressiv-emotionalen Malereien verweisen auf den Post-Impressionismus. Daneben widmet sich der vielseitige Künstler auch der Poesie, und die Nachdenklichkeit, die er hier zum Ausdruck bringt, spiegelt sich wiederum in seinen Bildern, die kraftvoll und elementar wirken. Seine Figuren, oft auf den Kopf reduziert, entwickelt er ganz aus der Farbe heraus. Manchmal dominieren Gesicht und Hut, alles andere bleibt dunkel.
Der Künstler bevorzugt Ölfarbe und bringt sie in starken Schwüngen mit oft heftigem Strich aufs Papier, setzt aber auch den Rakel ein. So ergeben sich gitterartige Muster oder vibrierende Strukturen, hinter denen auch mal eine Figur zu entdecken ist. Von farblich-krasser Leidenschaft ist seine "Lulu" geprägt, während er zum Beispiel eine Hafenansicht auf grüne, graue oder warme Ockertöne reduzierte und sein "Bergsee" im Abendrot an Nolde denken lässt.
Info: Galerie p 13, Pfaffengasse 13, Heidelberg. Bis 30. April.



