"Kammermusik plus" Heidelberg

"Alle wollen, dass es wieder losgeht - egal wie"

Thorsten Schmidt plant den Start der Konzertreihe Kammermusik plus für 15. September

29.05.2020 UPDATE: 30.05.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 15 Sekunden
Thorsten Schmidt. Archivfoto: Nikolaj Lund

Von Matthias Roth

Heidelberg. "Wir müssen und wollen etwas anbieten im Herbst, dem Publikum und den Künstlern. Man braucht eine Perspektive, auch wenn sich der Plan vielleicht nicht in gewohnter Weise umsetzten lässt. Aber das sehen wir dann im September", so der Intendant des Heidelberger Frühlings, Thorsten Schmidt im Abstands-Gespräch, der auch Veranstalter der Konzertreihe "Kammermusik plus" in der Alten Aula der Universität ist. Am 15. September will er mit dem Viano String Quartet aus Kanada und Haydn, Beethoven, Dvorak in die Saison starten.

Dass man bis dahin wieder "ganz normal" ins Konzert gehen kann, das glaubt auch Thorsten Schmidt nicht. "Es wird Auflagen geben, und wir werden uns danach richten. Aber wir müssen konkrete Pläne machen, sonst ist das alles ja vollkommen trostlos bis nächstes Jahr vielleicht!" Auch das Streichquartettfest im Januar und das nächste "Frühlings"-Festival stehen voll in der Planung. "Wir tun so, als ob nichts wäre und schauen dann, wie sich die Termine realisieren lassen. Anders geht es nicht."

Es gibt viele Möglichkeiten, davon ist Schmidt überzeugt: "Man kann ein Konzert drei mal hintereinander an einem Tag spielen lassen für jeweils nur ein Drittel des Publikums. Ich telefoniere fast täglich mit Igor Levit und rede mit ihm darüber: Hauptsache ist, sagt er, dass er bald wieder auftreten darf. Alles andere ist nebensächlich. Auch drei Mal hintereinander." Es müssen Lösungen gefunden werden, das fordert Schmidt auch von der Politik: Es kann nicht sein, dass Flieger vollgestopft werden dürfen, aber Konzertsäle nicht. Von den finanziellen Problemen der Künstler und Veranstalter einmal ganz abgesehen. "Das wird sonst auf einen harten Verteilungskampf hinauslaufen", glaubt Schmidt, "wenn da nicht staatlicherseits unterstützt wird."

Acht weitere Konzerte bis 8. Juni 2021 sind in der Kammermusik-Reihe vorgesehen: drei Klavierabende (u.a. mit Elisabeth Leonskaja), Duos, Trios und Quartette - sogar ein Quintett ist dabei. Vonseiten der Abonnenten hört Schmidt derweil nur gute Echos: "Alle wollen, dass es wieder losgeht - egal wie."

Info: Programminformationen im Internet unter www.heidelberger-fruehling.de/kammermusikplus

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