Heidelberger Theater

Generalmusikdirektor Elias Grandy verlässt die Stadt

Grandy geht am Ende der Spielzeit nach acht Jahren. Die Trennung ist in beiderseitigem Einvernehmen.

27.09.2022 UPDATE: 27.09.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 33 Sekunden
Die Zukunft im Blick: Elias Grandy verlässt Heidelberg zum Spielzeitende. Foto: Reichardt

Von Jesper Klein

Heidelberg. Generalmusikdirektor Elias Grandy verlässt Heidelberg am Ende der Spielzeit. Wie die Stadt und das Heidelberger Theater am Montag bekanntgaben, wurde der laufende Vertrag in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst. Grandy gehe nun die nächsten Schritte in seiner Laufbahn, heißt es. Als Gastdirigent genießt Grandy einen hervorragenden Ruf, er dirigierte zuletzt Orchester weltweit. In den vergangenen Spielzeiten debütierte er unter anderem beim HR-Symphonieorchester, dem Yomiuri Nippon Symphony Orchestra Tokyo, der Minnesota Opera und der Oper Frankfurt.

"Ich habe mit Elias Grandy die sieben Jahre sehr gerne zusammengearbeitet", sagt Intendant Holger Schultze im Gespräch mit der Rhein-Neckar-Zeitung. "Er hat viele Angebote, auch von großen Häusern. Heidelberg ist ein Sprungbrett. Es ist ein ganz normaler Prozess." Die Bekanntgabe am Montag kam zwar auch für Schultze überraschend, grundsätzlich sei der Schritt aber zu erwarten gewesen. "Dass es früher oder später hätte kommen können und jetzt kommt, liegt in der Natur der Sache. Es sind nie Ehen für die Ewigkeit", sagt Schultze. "Ich finde es schade, kann die Entscheidung aber nachvollziehen."

Schultze dankt Grandy für seine Arbeit am Heidelberger Theater. Mit ihm habe das Philharmonische Orchester neue Impulse erhalten und dem Publikum großartige Konzerte und Opernabende beschert. "Ich wünsche Elias alles Gute und freue mich, ihn als Gast in Heidelberg wiederzutreffen", sagt Schultze.

Auch Elias Grandy dankt der Stadt sowie dem Theater und Orchester: "Dieses Orchester ist ein besonderes in der deutschen Musiklandschaft, da es die schönsten Tugenden eines städtischen Orchesters vereint: Liebe zur Musik, eine starke und innige Beziehung zum Publikum, höchster Anspruch an sich selbst und eine starke soziale Gemeinschaft", teilt der Dirigent mit. "Ich freue mich auf die kommende Spielzeit, in der wir noch einmal gemeinsam Musik für die Menschen in dieser Stadt machen werden."

Hintergrund

> Elias Grandy, geboren 1980 in München, studierte Dirigieren, Musiktheorie und Cello an den Musikhochschulen in München, Berlin und Basel. Als Cellist spielte er in Orchestern wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und der Komischen Oper Berlin. Im Jahr 2012

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> Elias Grandy, geboren 1980 in München, studierte Dirigieren, Musiktheorie und Cello an den Musikhochschulen in München, Berlin und Basel. Als Cellist spielte er in Orchestern wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und der Komischen Oper Berlin. Im Jahr 2012 wurde er 1. Kapellmeister am Staatstheater Darmstadt, 2015 folgte die Ernennung zum Generalmusikdirektor der Stadt Heidelberg. In der Saison 22/23 kehrt Grandy unter anderem an die Oper Frankfurt zurück. Zudem debütiert er beim Aalto-Theater in Essen und beim Osaka Philharmonic Orchestra.

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In seiner letzten Heidelberger Spielzeit wird Elias Grandy die Neuproduktionen von Jacques Offenbachs Oper "Hoffmanns Erzählungen" und Sergei Prokofjews "Liebe zu den drei Orangen" dirigieren. In den Philharmonischen Konzerten steht er unter anderem mit sinfonischer Musik von Anton Bruckner, Jean Sibelius und Johannes Brahms am Pult, jeweils in Kombination mit dem Werk einer Komponistin.

Auch Oberbürgermeister Eckart Würzner dankt dem scheidenden Dirigenten: "Elias Grandy hat uns in den vergangenen Jahren mit dem Philharmonischen Orchester Heidelberg musikalische Highlights präsentiert, die den Anhängern unseres Orchesters noch in sehr guter Erinnerung sind", heißt es. Für die Stadt und das Theater steht nun also eine große Aufgabe ins Haus: die Suche nach Grandys Nachfolgerin oder Nachfolger.

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