Heidelberger Stückemarkt

Alles unter Dach und Fach

Der 35. Stückemarkt beleuchtet mit seinem Gastland Südkorea einen Brennpunkt der Weltpolitik

20.04.2018 UPDATE: 21.04.2018 06:00 Uhr 52 Sekunden

Zwischen Tradition und Moderne: Der Gyeongbokgung-Königspalast ist die bedeutendste Sehenswürdigkeit der südkoreanischen Metropole Seoul. Die Palastanlage beherbergte einst 5000 Menschen inklusive Harem. Während der japanischen Okkupation wurde sie stark zerstört. In den letzten Jahrzehnten konnte fast alles wieder hergestellt werden. Foto: voe

Von Volker Oesterreich

Heidelberg. Nur noch wenige Tage, dann werden sich der südkoreanische Präsident Moon Jae In und der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un in der entmilitarisierten Zone zwischen den beiden Teilstaaten treffen und hoffentlich eine neue Phase der Entspannungspolitik einleiten. Erste Anzeichen dafür gab es während der Olympischen Winterspiele. Nach dem präsidialen Gipfeltreffen soll im Mai ein weiteres Gespräch zwischen Kim Jon Un und dem US-Präsidenten Donald Trump folgen. Diese weltpolitische Entwicklung strahlt auch ab auf den begonnenen 35. Heidelberger Stückemarkt mit seinem Gastland Südkorea.

Zunächst steht zwar die deutschsprachige Dramatik im Fokus - mit der gestrigen Uraufführung von Maryam Zarees "Kluge Gefühle", dem Autorenwettbewerb und dem Start des Gastspiel-Programms großer Bühnen -, aber ab kommendem Wochenende werden die Künstler aus dem Gastland zeigen, wie sie auf aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen reagieren. Besonders verstörend wirkten auf sie die rigiden Maßnahmen der vorherigen südkoreanischen Regierung. Sie ließ kritische Theaterleute auf Schwarze Listen setzen und verhinderte damit, dass die Künstler öffentlich gefördert werden konnten.

Die Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels ist gerade in vollem Gange, erst vor Kurzem wurde die ehemalige südkoreanische Präsidentin Geun-Hye Park zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Ihr korruptes Regime dürfte Thema bei vielen Stückemarkt-Gesprächen sein. Ebenso interessant sind das Spannungsverhältnis zwischen Tradition und Moderne im asiatischen Wirtschaftswunderland sowie die vielen Parallelen zur deutsch-deutschen Geschichte.

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