Luigi Toscanos Film für Menschenrechtspreis nominiert
Die endgültigen Preisträger in den fünf Wettbewerbskategorien werden ab 26. Oktober 2020 bekannt gegeben.

Der Fotograf Luigi Toscano steht vor dem Porträt des Holocaust-Überlebenden Sol Farkas. Der in Rumänien geborene Farkas war 1944 nach Auschwitz deportiert worden. Foto: Barbara Munker/dpa
Mannheim. (oka) Der Mannheimer Fotograf und Filmemacher Luigi Toscano ist für seinen Dokumentarfilm "Gegen das Vergessen" für den Deutschen Menschenrechts-Filmpreis 2020 nominiert worden. Seit 2014 fotografiert Toscano für sein Projekt "Gegen das Vergessen" Überlebende des Holocaust und ehemalige Zwangsarbeiter – nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA, Israel, der Ukraine oder Russland. Die großformatigen Porträts wurden in vielen Städten an prominenten Plätzen ausgestellt, beispielsweise vor den UNO-Gebäuden in New York und Genf, am Mainzer Rheinufer oder an der Wiener Ringstraße.
Teil des Projekts sind auch ein Bildband und ein Dokumentarfilm, der 2019 beim Filmfestival in Seattle Premiere feierte. In Mannheim war der Film erstmals im Februar im Capitol zu sehen. Jetzt ist die Dokumentation mit sechs anderen Beiträgen in der Kategorie "Langfilm" für den Deutschen Menschenrechts-Filmpreis 2020 nominiert. "Ich bin sehr glücklich, dass die Jury meinen Film ausgewählt hat. Schon die Nominierung ist großartig – vor allem, wenn ich daran denke, wie schwer es am Anfang war. Die Umsetzung stand lange auf der Kippe", erklärte Luigi Toscano. "Dass der Film zum jetzigen Zeitpunkt nominiert wurde, ist ein wichtiges Zeichen dafür, welche Bedeutung die Erinnerung für die Gegenwart und Zukunft hat. Dass fremdenfeindliche und antisemitische Feindbilder heute wieder offen verbreitet werden, ist unerträglich – besonders für die Überlebenden. Aber ich bin davon überzeugt, dass unsere Demokratie am Ende gewinnt."
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Die endgültigen Preisträger in den fünf Wettbewerbskategorien werden ab 26. Oktober 2020 bekannt gegeben.




